Willkommen in der Zukunft - Roboterarm unterstützt Querschnittpatienten

Querschnittgelähmte können in der Klinik Hohe Warte einen hochmodernen Roboterarm testen.

Im Alltag unabhängig und eigenständig sein, das ist das Ziel für die meisten Patienten mit einem Querschnitt. Dafür hat die Orthopädie-technik modernste Hilfsmittel, wie Rollstühle und sogar einen Roboterarm entwickelt. Der Roboterarm der kanadischen Firma Kinova ersetzt den menschlichen Arm weitestgehend. Querschnitt-gelähmte können jetzt in der Klinik Hohe Warte diesen innovativen Roboterarm testen. Das Team von Privatdozent Dr. Frank Rainer Abel, Chefarzt der Klinik für Querschnittgelähmte und Orthopädie, trainiert mit den Patienten den Umgang mit der hochsensiblen Technik. Dr. Abel beurteilt wie weit die individuelle Lebensqualität durch moderne Technik verbessert werden kann. „Wir wollen in unserer Klinik herausfinden, bei welchen Patienten der Einsatz eines Roboterarmes sinnvoll ist und welche Funktionalitäten noch verbessert werden müssen. Moderne Technologien sollen die Patienten unterstützen und unabhängiger werden lassen", so Dr. Abel. Die Finanzierung des etwa 50.000 Euro teuren Roboterarms wird im Einzelfall entschieden. Den Zugang zu Teststellungen von Hightech-Hilfsmitteln hat die Klinik Hohe Warte dank ihrer wissenschaftlichen Reputation als eines der größten deutschen Zentren für Querschnittbehandlungen.

Hightech mit menschlichen Zügen

Der Roboterarm hilft vor allem Patienten die einen sehr hohen Querschnitt erlitten haben. Sie können ihre Arme nur eingeschränkt bewegen. Der Roboterarm wird am elektrischen Rollstuhl oder einem Tisch fixiert und über einen Steuerknüppel mit der Hand bewegt. In seiner Funktionalität gleicht er dem menschlichen Vorbild. Der Roboterarm lässt sich nach allen Seiten drehen, hat eine Reichweite von bis zu 70 Zentimetern und kann 1,25 Kilogramm heben. Lediglich am Ende des Roboterarmes sind drei bewegliche Greiffinger. Mit Sensoren ausgestattet können die Greiffinger sogar ein rohes Ei aufheben, ohne es zu zerdrücken. Die Patienten probieren mit dem Roboterarm in der Klinik Hohe Warte vor allem Dinge aus, die häufig im Alltag auftreten. Nach kurzer Zeit und etwas Übung können sich die Patienten ein Glas Wasser eingießen, Gegenstände aus einem hohen Regal heben oder die Tasten in einem Fahrstuhl bedienen.

Die Klinik für Querschnittgelähmte in der Klinik Hohe Warte ist ein überregionales Spezialzentrum, welches jedes Jahr rund 100 Patienten mit frisch eingetretenen Querschnittlähmungen behandelt. Von der Akutphase mit operativer und intensivmedizinischer Versorgung über die Rehabilitation bis zur Behandlung von Langzeitfolgen bietet die Klinik ein umfassendes Leistungsspektrum an.

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