P.A.R.T.Y. mit Notarzt und Rettungsdienst

Wenn im Klinikum Bayreuth P.A.R.T.Y. ist, kommen junge Menschen zusammen. Aber nicht, um zu feiern. „Wir wollen jungen Leuten zeigen, wohin Alkohol- oder Drogenkonsum, falsches Einschätzen einer Situation oder einfach nur Nachlässigkeit im schlimmsten Fall führen kann“, sagt Dr. Christian Haag, Oberarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Notarzt und Leitender Arzt der Luftrettung. Denn Unfälle sind in der Altersgruppe bis 18 Jahre die häufigste Todesursache.

Dieses Mal haben sich 36 Schülerinnen der kaufmännischen Berufsfachschule, die gerade in der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten absolvieren, gemeinsam mit Dr. Christian Haag auf eine Tour durch das Klinikum Bayreuth begeben. Sie sind den Weg vom Rettungswagen und Rettungshubschrauber bis zur Intensivstation gegangen, haben mit dem Arzt über seine Einsätze gesprochen und haben Patienten gesehen. Auch auf der Intensivstation. Hier wurde am deutlichsten, wie entscheidend ein Augenblick, ein Motorrad- oder Fahrradunfall, das Leben verändern kann. Wie schnell nichts mehr so ist, wie es war.

P.A.R.T.Y – der Name hat doppelte Bedeutung. Er steht dafür, dass Feiern gefährlich werden kann. Und er steht für Prävention, Alkohol, Risiko, Trauma und Youth, die Akademie der Unfallchirurgie in München hat dieses Programm entwickelt und dabei diese Schwerpunkte gesetzt. Das Klinikum Bayreuth ist eine von mehr als 35 Kliniken in ganz Deutschland die sich an dem Projekt beteiligen.

Zum Abschluss des Tages lernten die Schülerinnen mit Alexander Engel einen jungen Mann kennen, der Glück im Unglück hatte. Bei einem Busunfall erlitt er eine schwere Armverletzung. Dr. Christan Haag hat ihn im Klinikum Bayreuth operiert. Heute, nur wenige Wochen später, steht er im Klinikum Bayreuth, eine Titanplatte und 15 Schrauben im Arm, und berichtet von seinen Erlebnissen. Davon, was er Ärzten, Rettungsdienst und Ersthelfern zu verdanken hat. Davon, dass ihn der Sicherheitsgut im Bus vermutlich das Schlimmste erspart hat. Davon, dass andere nicht so viel Glück hatten: Insgesamt gab es bei dem Unfall 54 Verletzte, eine Frau ist gestorben. Ihm geht es bereits besser, die Schmerzen aber sind noch da. Und die Erinnerungen. Sie werden bleiben. So wie seine Geschichte hoffentlich in den Gedanken der jungen Menschen, die ihn bei dieser P.A.R.T.Y. kennengelernt haben.

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