Neuer Chefarzt für Labormedizin am Klinikum

Dr. Schimanski hat am 1. August die Leitung des Instituts für Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie am Bayreuther Klinikum übernommen. Zudem wurden für 770 Tausend Euro die Fachbereiche Mikrobiologie und Molekularbiologie implementiert.

Dr. Sven Schimanski (zweiter von rechts) ist seit einem Jahr als Leitender Oberarzt für das Institut für Laboratoriums- medizin und Mikrobiologie der Klinikum Bayreuth GmbH tätig und wurde jetzt zum Chefarzt bestellt. Damit übernimmt er die Leitung des Institutes von Dr. Gerhard Weidemann (zweiter von links), der das Zentrallabor von 2005 an geleitet und in eine eigenständige labormedizinische Abteilung weiterentwickelt hat. Mit qualifiziertem Personal, moderner apparativer Ausstattung sowie einem umfassenden Spektrum an Untersuchungsmethoden hat sich das Institut an beiden Standorten, Klinikum Bayreuth und Klinik Hohe Warte, zu einer wesentlichen Institution für alle klinischen Bereiche des Maximalversorgers entwickelt. Neu ist jetzt, neben dem Ausbau der mikrobiologischen Diagnostik und Beratung, die Etablierung eines molekularbiologischen Arbeitsbereichs im Labor. Die Grundlagen für diese Weiterentwicklungen der Labormedizin am Klinikum hat Dr. Weidemann mit Unterstützung von Dr. Schimanski gelegt.

„Wir freuen uns", so Roland Ranftl, Geschäftsführer der Klinikum Bayreuth GmbH (rechts), "mit Herrn Dr. Schimanski einen hochkompetenten Chefarzt für das Institut für Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie gefunden zu haben, der umfassende klinische Erfahrungen aus Universitätslaboren mitbringt und ein Spezialist auf dem Gebiet der Mikrobiologie und Molekularbiologie ist."

Dr. Schimanski hat sein Medizinstudium von 1992 bis 1999 an der Westfälischen Wilhelmsuniversität Münster absolviert. Seine Approbation erhielt er 2002, ein Jahr später promovierte er. Die Stationen seiner beruflichen Laufbahn waren das Universitätsklinikum Essen und das Universitätsklinikum Regensburg. Nach Abschluss der Weiterbildungszeiten hat Dr. Schimanski die Anerkennung als Facharzt für Laboratoriumsmedizin sowie als Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie erhalten. Er veröffentlichte mehrere Arbeiten in renommierten Fachzeitschriften und nahm Lehrtätigkeiten am Universitätsklinikum Essen und Regensburg wahr. Dr. Schimanski arbeitete an verschiedenen wissenschaftlichen Projekten, beispielsweise der Erforschung von Genmutationen und der zellulären Immunität bei Hepatitisinfektionen. Zudem ist er wissenschaftlicher Berater für mikrobiologische Ringversuche im Auftrag des Referenzinstitutes für Bioanalytik, einer Referenzinstitution der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung im medizinischen Laboratorium, tätig.

Zukunft der Labormedizin am Klinikum

Das Institut für Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie der Klinikum Bayreuth GmbH bietet alle wesentlichen Untersuchungsmethoden aus den Bereichen Klinische Chemie (Analysen von Hormonen, Enzymen, Tumormarker oder Elektrolyten bis hin zu spezieller Liquordiagnostik), Hämatologie (Untersuchung von Blutzellen), Hämostaseologie (Gerinnungsdiagnostik), Immunologie (Entzündungsparameter), Allergologie, Blutgruppendiagnostik mit Blutdepot sowie Infektionsserologie (Feststellung von Antikörpern bei z.B. HIV-, Hepatitis- oder Borrelieninfektionen) und Mikrobiologie (Nachweis von bakteriellen Erregern, Pilzen und Parasiten sowie Resistenzbestimmungen) an.

Noch in diesem Jahr werden die Bereiche Mikrobiologie und Molekularbiologie innerhalb des Institutes weiter ausgebaut. Dazu wurden für 770 Tausend Euro im Klinikum neue Räumlichkeiten eingerichtet und in moderne Labortechnik investiert. In Zukunft können dann spezielle Untersuchungen wie z.B. Polymerase-Kettenreaktionen (englisch Polymerase Chain Reaction, PCR) zusätzlich angeboten werden. Dazu gehört beispielsweise das Aufspüren von multiresistenten Erregern (MRSA) innerhalb von lediglich 2 bis 3 Stunden. Der schnelle MRSA-Nachweis hat eine große Bedeutung für die Auswahl des geeigneten Antibiotikums und der notwendigen Hygienemaßnahmen. Im Rahmen der erweiterten molekularbiologischen Diagnostik werden in Zukunft beispielsweise auch Infektionserreger, wie das Norovirus nachgewiesen oder therapeutisch relevante Mutationen von Tumorzellen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Pathologie analysiert werden können.

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