20 Jahre Chefarzt für Anästhesie

| Anästhesie und Intensivmedizin 

Die Klinikum Bayreuth GmbH verabschiedete Prof. Dr. Dieter Hausmann nach 20 Jahren Chefarzttätigkeit für die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin feierlich in den Ruhestand.

Am 1.Mai 1995 trat Prof. Dr. Dieter Hausmann seinen Dienst als Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin im Klinikum Bayreuth an. Damals bestand seine Abteilung aus neun Anästhesisten. Heute umfasst sein Team 38 Anästhesisten und rund 60 Pflegekräfte. Jedes Jahr zählt die Klinik für Anästhesie über 14.000 Allgemein- und Regionalanästhesien und behandelt mehr als 1.100 Schwerverletzte und Patienten nach großen Operationen rund um die Uhr im Intensivzentrum.

Hausmann trug in seiner 20-jährigen Tätigkeit als Chefarzt große Veränderungen mit und baute die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin zu einem innovativen Partner für alle operativ und interventionell tätigen Kliniken der Klinikum Bayreuth GmbH aus. Geprägt waren diese Entwicklungen vor allem vom Fortschritt der medizinischen Wissenschaft und den Trends moderner Operationstechniken. Hausmann ist es zu verdanken, dass sich für die Patienten sehr schonende Narkosen und Regionalanästhesieverfahren wie auch Schmerztherapien auf Universitätsniveau in Bayreuth etabliert haben. Ein Meilenstein war die Eröffnung der Herzchirurgie 1996 und damit die Einführung neuartiger Narkoseverfahren. Mit der Fusion des Klinikums und der Klinik Hohe Warte 2004 folgten neue Herausforderungen. Hausmann managte seither die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin an zwei Standorten. 2009 etablierte Hausmann mit seinem Team den Akutschmerzdienst, der bei den Patienten über den Operationssaal und die Intensivstation hinaus für Schmerzfreiheit sorgt. Mit dem Neubau des Intensivzentrums 2013 erweiterten sich die Kapazitäten in der operativ-traumatologischen Intensivmedizin. Darüber hinaus verantwortete Hausmann die Notfallversorgung im Krankenhaus. Bereits seit vielen Jahren ist ein Reanimationsteam für Notfälle innerhalb der Klinikum Bayreuth GmbH rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr im Einsatz. Auch außerhalb des klinischen Betriebes unterstützte Hausmann seine ärztlichen Mitarbeiter, damit sie sich bei der Besetzung des Bayreuther Rettungshubschraubers Christoph 20 und beim bodengebundenen Notarztwesen engagieren konnten.  

Ein Rheinländer am Main
Prof. Dr. Dieter Hausmann wurde 1950 in Bonn geboren. 1975 legte er an der Universität Bonn sein medizinisches Staatsexamen ab, promovierte ein Jahr später und begann seine Karriere als Assistenzarzt in Bad Neuenahr und Koblenz. Anschließend leistete er seinen Wehrdienst als Flugmediziner beim Jagdbombergeschwader 31 bei Köln ab. 1979 wechselte Hausmann an das Institut für Anästhesiologie der Universität Bonn und absolvierte dort seine Facharztausbildung für Anästhesiologie. Bereits mit 35 Jahren habilitierte er sich über ein Thema zum Stressstoffwechsel bei Unfallverletzten. Im gleichen Jahr wurde Hausmann zum Oberarzt und 1993 schließlich zum leitenden Oberarzt der Klinik für Anästhesie und operativen Intensivmedizin am Universitätsklinikum Bonn ernannt. Parallel dazu leitete er den Notarztdienst der Stadt Bonn und erlangte die Zusatzbezeichnung Intensivmedizin. 1992 wurde Hausmann von der Universität Bonn zum außerplanmäßigen Professor ernannt. 1995 folgte er dem Ruf nach Bayreuth und übernahm als Chefarzt die Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin des Klinikum Bayreuth.  

Hohe wissenschaftliche Reputation
Neben seinem Engagement für die Patienten, förderte Hausmann seine jungen Arztkollegen. Aufgrund seiner vollen Weiterbildungsermächtigung qualifizierten sich unter seiner Leitung 26 Assistenzärzte zum Facharzt für Anästhesie und 15 Fachärzte erwarben die Zusatzweiterbildung Intensivmedizin. Zudem war Hausmann für die Bayerische Landesärztekammer als Prüfer für Fachärzte, Intensiv- und Notfallmediziner tätig und ist Mitglied mehrerer Gutachterkommissionen.  

Hausmann verfügt über eine anerkannt hohe wissenschaftliche Reputation, die der Hochschullehrer auf seine mehr als 100 wissenschaftlichen Publikationen und über 200 Vorträge sowie zahlreiche Vorsitze bei wissenschaftlichen Kongressen begründet. Er betreute zahlreiche medizinische Studien und promovierte über 40 Ärzte zum Doktor der Medizin.   Herauszustellen ist, dass Hausmann sein wissenschaftliches Renommee nutzte, um seine neue Heimatstadt – Bayreuth – als medizinischen Wissensstandort zu fördern und gleichzeitig der Bevölkerung Medizin anschaulich zu machen. 2001 richtete Hausmann den 31. Bayerischen Anästhesie-Kongress mit 800 Teilnehmern in Bayreuth aus. Parallel dazu organisierte er zusammen mit dem Bayerischen Roten Kreuz eine umfangreiche Ausstellung von Rettungsfahrzeugen und Rettungsgeräten für die breite Öffentlichkeit. Die angebotenen Erste-Hilfe-Maßnahmen und Rettungsdemonstrationen stießen bei der Bayreuther Bevölkerung auf großes Interesse.  

Hausmanns Begeisterung für die Medizin sprang auch auf seine drei Töchter über: Sie studierten alle Medizin und zwei sind heute sogar im gleichen Fachgebiet – der Anästhesie und Intensivmedizin – tätig.  

Die Nachfolge von Hausmann als Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin trat Professor Dr. Jörg Reutershan an.

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