Gauck würdigt Ehrenamtliche

Petra Luber war dabei, als ein Großer die politische Bühne verließ. Auch noch Tage nach der Verabschiedung von Joachim Gauck im Schloss Bellevue in Berlin, klingen die Worte des ehemaligen Bundespräsidenten in ihr nach. „Dass mal jemand sieht, was wir Ehrenamtlichen leisten, dass wir eine solche Wertschätzung bekommen, das hat richtig gut getan“, sagt sie.

Petra Luber ist Lehrkraft an der Berufsfachschule für Physiotherapie der Klinikum Bayreuth GmbH. Zum Abschied von Joachim Gauck wurde sie allerdings in anderer Funktion eingeladen. Die 44-Jährige aus Eschenbach ist stellvertretende Bereitschaftsleiterin des Bayerischen Roten Kreuzes für Niederbayern und die Oberpfalz, sie hat Sitz und Stimme im Landes- und Bundesausschuss der Rot-Kreuz-Bereitschaften. Alles ehrenamtlich, alles im Sinn der guten Sache.

Wieder einfachere Worte finden


300 der gut 600 Gäste, die Gauck nach Berlin eingeladen hatte, sind wie Petra Luber. Ehrenamtliche. Dieser Abschied war kein Schaulaufen der Polit-Prominenz.  Und das rechnet sie dem scheidenden Bundespräsidenten hoch an. „Ich finde es toll, dass mal jemand aus der ersten politischen Reihe sieht und sagt, was wir leisten. Ich habe mich für meine Leute, die so viel Zeit und Engagement einsetzen, richtig gefreut.“  Was Gauck politisch zu sagen hatte, kam bei Petra Luber an. Politik muss wieder verständlicher werden, muss zu einfacheren Worten zurückfinden. Sonst überlässt sie den Populisten das Feld. Petra Luber versteht das gut: „Was ich im Landesausschuss und im Bundesausschuss mache, geht schon auch in Richtung Politik.“ 19 Landesverbände koordinieren, Rechtsfragen klären, eine neue Ordnung aufstellen, die Aufgaben und Funktionen regelt – das erfordert einen klaren Plan und diplomatisches Geschick.

Dieser Abschied wirkt nach

Petra Luber hat Joachim Gauck die Hand gegeben. Auf ein gemeinsames Foto hat sie an diesem Abend in Schloss Bellevue verzichtet. Das wollten schon so viele andere. „Er ist fast überrannt worden.“ Da wollte sie nicht auch noch drängeln. Was nach diesem Abend in Bellevue und nach dem großen Zapfenstreich geschah, findet sie bemerkenswert. Viele sprechen sie auf diesen Abschied an, fragen, wie es war, sehen und würdigen den Einsatz der Ehrenamtlichen. Für Petra Luber wirkt Gaucks Abschied immer noch nach.

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Zu seinem Abschied hat der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck etwa 300 Ehrenamtliche eingeladen. Eine von ihnen: Petra Luber, Lehrkraft an der Berufsfachschule für Physiotherapie.