Klinisches Ethikkomitee (KEK)
Die Möglichkeiten der modernen Medizin fordern von Ärztinnen und Ärzten, von Pflegenden, Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen immer wieder komplexe Entscheidungen. Die unterschiedlichen Werthaltungen, religiösen Überzeugungen oder Vorstellungen von einem guten Leben aller Beteiligten können die Entscheidungsfindung am Krankenbett erschweren. In der Praxis treten ethische Fragen in konkreten Entscheidungssituationen auf, in denen häufig nicht mehr klar ist, welche Maßnahme für den betroffenen Patienten oder die Patientin die beste ist oder es Uneinigkeit darüber zwischen den Beteiligten gibt. Für diese aus ethischer Sicht schwierigen Situationen im klinischen Alltag bietet das klinische Ethikkomitee (kurz "KEK") Beratungshilfe an.
Das KEK kann immer angefordert werden, wenn Werte oder moralische Überzeugungen berührt werden, oder wenn es entsprechende Unsicherheiten gibt. Der Behandlungsfall muss nicht spektakulär sein. Es sind gerade auch die Alltagssituationen, in denen eine Ethikberatung helfen kann, Orientierung angesichts komplexer Fragen zu geben. Über das KEK soll auch ein reger Austausch ethischer Probleme im Krankenhausalltag gefördert werden.
Das KEK ist kein Entscheidungsgremium, sondern gibt dem Anfragenden eine Empfehlung als Orientierungshilfe für die Lösung des Problems. Das KEK setzt sich aus Vertretern der Ärzte, der Pflege, der Seelsorge, des psychosozialen und des rechtsberatenden Bereiches zusammen. Das KEK urteilt nicht über die medizinische Qualität der Behandlung. Ebenso kann die Verantwortung nicht delegiert werden, sie bleibt weiterhin bei den Verantwortlichen des ärztlichen bzw. pflegerischen Teams.
Ein Ethikkonsil kann von Patientinnen und Patienten, Angehörigen, Ärztinnen und Ärzten, Pflegenden und sonstigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums angefordert werden.
Den aktuellen Flyer mit vielen wichtigen Informationen Sie hier: download