Für ein starkes Herz

Erstellt von Frank Schmälzle, Leiter Unternehmenskommunikation || Chirurgie IV – Herzchirurgie Herzchirurgie 

Medizinischer Vortrag mit Prof. Dr. Christian Heim, Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie. Sein Thema: Herzklappenfehler modern behandeln. Im Artikel erfahren Sie auch, wie er und sein Team die Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie zu einem hochmodernen Zentrum ausbauen.

Seine Aufgaben: für Patientinnen und Patienten ein hochmodernes Herzzentrum aufzubauen. Und durch sein Mitwirken am Medizincampus Oberfranken Mediziner von morgen bestmöglich auszubilden. Prof. Dr. Christian Heim ist seit wenigen Wochen Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie der Klinikum Bayreuth GmbH. Jetzt stellt er sich im Rahmen eines Vortrags der Öffentlichkeit vor. Sein Thema dabei lautet „Herzklappenfehler modern behandeln“. Der Vortrag findet am Mittwoch, 23. Oktober, ab 18 Uhr im Therapiezentrum der Klinik Hohe Warte statt. Der Eintritt ist wie immer frei, Anmeldungen sind nicht erforderlich.

Das Interview

Sie haben an der Universitätsklinik Erlangen Karriere gemacht, waren an verantwortungsvollen Stellen tätig. Was hat Sie dazu bewogen, an die Klinikum Bayreuth GmbH zu kommen?

Prof. Heim: Vor meiner Erlanger Zeit habe ich ja schon mal in Bayreuth gewohnt, hier meine Schullaufbahn absolviert und empfinde diese Region als ein Stück Heimat. Mit kleineren Unterbrechungen im Ausland und in Herzzentren habe ich über 20 Jahre in Erlangen verbracht und mich dort klinisch und wissenschaftlich entwickelt. Zuletzt war ich als stellvertretender Klinikdirektor am Universitätsklinikum Erlangen für das komplette Spektrum der Erwachsenenherzchirurgie zuständig. Der nächste logische Entwicklungsschritt war für mich die Verantwortungsübernahme einer Klinik. Als dann das Angebot aus Bayreuth kam, hier eine Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie zu leiten und zu einem modernen Herzzentrum zu entwickeln, gepaart mit der Möglichkeit universitäre, akademische Strukturen im Rahmen des Medizincampus mit zu gestalten - das war für mich ein Glücksfall, dass ich diese Chance in meiner Heimatstadt bekomme.

Welchen Eindruck haben Sie von der Medizinerausbildung in Bayreuth?

Prof. Heim: Generell ist die Qualität der medizinischen Behandlung am Klinikum Bayreuth sehr ordentlich und  einem Maximalversorger würdig. Und mit dem Medizincampus wird diese Qualität auch für die Zukunft, also im Nachwuchsbereich weitergegeben, der Versorgungsauftrag damit dauerhaft sichergestellt und möglicherweise sogar durch eine Akademisierung der Medizin in Oberfranken die Qualität durch evidenzbasierte Medizin und Einführung von modernen Verfahren auf wissenschaftlicher Basis sogar langfristig noch gesteigert.

Sie sind mit klaren medizinischen Zielen nach Bayreuth gekommen. Eines davon lautet: Herzklappenerkrankungen modern zu behandeln. Neue Klappe über die Leiste – das ist unser aktueller Stand. Geht das noch moderner?

Prof. Heim: Sie spielen auf den Katheter-basierten Ersatz einer Aortenklappe an, die meist von Kardiologen und Herzchirurgen gemeinsam über die Leiste implantiert wird. Das ist für die Aortenklappenstenose bei älteren Patienten absolut moderner Standard. Aber der von mir formulierte Anspruch auf modernste Therapieverfahren im Bereich der Herzklappenerkrankungen umfasst sowohl moderne, minimal-invasive Alternativen an dieser Klappe für jüngere Patienten, als auch andere moderne, minimal-invasive Therapiekonzepte für alle anderen Herzklappen. Isolierte Klappeneingriffe können heutzutage oft über Rippenzwischenräume mittels kleinster Schnitte und  3-D-Kamera operiert werden, ohne dass das Brustbein eröffnet werden muss.

Sie haben sich wissenschaftlich auch viel am Thema Herztransplantation gearbeitet. Gehört es zu Ihren Zielen, dies eines Tages an einem OP-Tisch der Klinikum Bayreuth GmbH zu tun?

Prof. Heim: (lacht) Nein. Ich habe zwar große Ziele für das Herzzentrum an der Klinikum Bayreuth GmbH, aber eine Herztransplantation sehe ich nur in Kooperation mit Erlangen machbar. Selbstverständlich können wir mit unserer Expertise als Transplantationsmediziner jetzt auch hier in Bayreuth Patientinnen und Patienten vor und nach einer Herztransplantation mitbetreuen. Was wir aber planen, ist die Kunstherzoperation in Bayreuth einzuführen, bei der das eigene Herz mit Pumpen sogar über viele Jahre unterstützt werden kann.

Was fasziniert Sie am Herzen? Es ist doch nur ein Muskel.

Prof. Heim: Ja, nur ein Muskel. Aber der zentrale Motor, der unseren Körper am Leben erhält. Bei einem Erwachsenen schlägt das Herz ungefähr 100.000mal pro Tag. Jeden Tag. Ohne Pause, bereits in einer frühen Phase im Mutterleib beginnend, über Jahrzehnte bis ans Lebensende. Wenn man so ein Organ, diese sich entwickelnde Kraft mal mit den eigenen Händen gespürt hat und dann die Notwendigkeit des perfekten Zusammenspiels versteht, ist das schon ein besonderes Gefühl und fasziniert mich immer wieder aufs Neue.

 

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Prof. Dr. Christian Heim, Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie an der Klinikum Bayreuth GmbH.

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