AUA! Wenn der Vorfuß schmerzt

Wenn Jessica Weiß ihre Patientinnen oder Patienten fragt, wo der Schuh drückt, meint sie das selten im übertragenen Sinne. Sie ist Hauptoperateurin im zertifizierten Fuß- und Sprunggelenkszentrum an der Klinik Hohe Warte und spezialisiert auf die konservative, vor allem aber operative Behandlung von Füßen. Am Mittwoch, 17. Juli, informiert sie um 18 Uhr im Rahmen eines Medizinischen Vortrags zum Thema „AUA – wenn der Vorfuß schmerzt“ im Speisesaal des Therapiezentrums an der Klinik Hohe Warte über Krankheitsbilder und Therapiealternativen bei Beschwerden im Vorfuß.
Wenn der Schuh drückt

„Viele Patientinnen und Patienten, die zu uns kommen, erleben genau das: Der Schuh drückt. Und das schmerzt – in vielen Fällen so stark, dass jegliche Lust auf Bewegung schwindet“, sagt Jessica Weiß. Und in vielen dieser Fälle sieht auch der Laie schon, dass Handlungsbedarf besteht. Ein Hallux valgus, Hammer- oder Krallenzehen sind gut zu erkennen. Aber die damit verbundenen Schmerzen, die lassen sich nicht unbedingt auf den ersten Blick abschätzen. „Ausschlaggebend für unsere Therapieempfehlung ist daher immer der individuelle Leidensdruck“, erklärt Weiß. „Wir behandeln keine Röntgenbilder, sondern den Menschen.“ Und der soll Freude an Bewegung haben, soll möglichst schmerzfrei leben und laufen können.

Im Ambulanten Zentrum an der Klinik Hohe Warte bieten sie und ihre Kollegin Dr. Miriam Grüninger regelmäßige Fußsprechstunden an. „Die meisten Patientinnen und Patienten kommen zu uns, weil sie Probleme mit einem Hallux valgus, Arthrose im Grundgelenk der großen Zehe oder aber Schmerzen im Vorfußbereich haben“, sagt Weiß. Und das meist schon über Jahre. Aber auch, wenn die Beschwerden sind nicht so eindeutig zuordnen lassen, sind Betroffene bei Jessica Weiß gut aufgehoben.

Überblick verschaffen

Der erste Schritt zu einer individuellen Behandlung sei immer eine ausführliche Anamnese. Und diese setzt sich im Wesentlichen aus zwei Bereichen zusammen: „Zunächst werden wir uns anhand von Röntgenbildern und bei Bedarf auch anderen bildgebende Verfahren einen Überblick verschaffen. Für eine Therapieempfehlung ist dann aber ebenso ausschlaggebend, wie belastend die Beschwerden für die Patientin oder den Patienten tatsächlich sind. Und: Die Therapie muss zum Leben der Betroffenen passen. Es spielt also eine wichtige Rolle, wie alt die Patientin oder der Patient ist, wie aktiv, was er oder sie gerne tut – oder gerne wieder tun würde. „Wir können nicht zaubern, aber wir werden versuchen, so nahe an diese Wünsche heranzukommen, wie möglich“, sagt Weiß.

Das Behandlungsspektrum, das Jessica Weiß zur Verfügung steht, ist groß. „In vielen Fällen lassen sich Beschwerden durch konservative Therapien wie Einlagen oder Physiotherapie schon deutlich lindern. Weiß gibt aber zu: der wichtigste Faktor zur erfolgreichen Behandlung ist in jedem Fall der Patient oder die Patientin selbst. „Einlagen beispielsweise müssen konsequent getragen werden, um einen positiven Effekt zu erzielen.“

Operieren oder nicht operieren?

Warum dann nicht gleich operieren? Denn auch operativ lassen sich insbesondre Fehlstellungen deutlich bessern und Schmerzen damit lindern. „Auf den ersten Blick mag das einfacher erscheinen. Aber eine Fußoperation sollte nie eine kosmetische Entscheidung sein“, sagt Weiß. Sie ist in den meisten Fällen komplex und die Schonphase nach der OP ist mit sechs bis teils zwölf Wochen sehr lange. In dieser Zeit heißt es konsequent Fuß hochlegen, nur langsam wieder belasten und Geduld haben. „Wer zu voreilig ist, riskiert Komplikationen und damit den langfristigen Behandlungserfolg“, warnt Weiß.

Bevor eine Patientin oder ein Patient eine Operation in Betracht zieht, sollte daher die Bandbreite an konservativen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft werden. Auf diese Weise lassen sich auch notwendige Operation gut und vorausschauend planen. „Unser Ziel ist es immer, den Patientinnen und Patienten so viel Bewegungsfreiheit wie möglich zurückzugeben. Welche Möglichkeiten sie dafür hat, darauf wird Jessica Weiß in ihrem Vortag am 17. Juli ausführlich eingehen.

Die Veranstaltung für Patientinnen, Patienten und Interessierte findet in der Kantine des Therapiezentrums der Klinik Hohe Warte, Hohe Warte 8, statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Startdatum und Uhrzeit:
17.07.2024 - 18:00
Enddatum und Uhrzeit:
17.07.2024 - 19:30
Kategorie:
Orthopädie , Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkschirurgie , Öffentliche Veranstaltung , Hohe Warte
Ort:
Therapiezentrum Klinik Hohe Warte | Kantine
Hohe Warte 8
95445 Bayreuth
Preis:
Kostenlos