Auf dem Weg in die digitale Zukunft: Intensivstationen machen den Anfang

| Anästhesie und Intensivmedizin 

Digitalisierung. Die Zeit ist reif – schon lange. Doch viele Projekte stehen aufgrund der derzeitigen finanziellen Situation der Kliniken auf der Kippe. Die Mittel sind knapp. An der Klinikum Bayreuth GmbH laufen die Planungen von insgesamt sechs Projekten gerade auf Hochtouren. Möglich machen das insgesamt 12,75 Millionen Euro aus dem Krankenhauszukunftsfond, die das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege bewilligt hat, um sechs digitale Projekte weiterzuentwickeln und umzusetzen.

Gefördert werden Maßnahmen zum Aufbau digitaler Patientenportale, zur vollständigen Digitalisierung der Pflege- und Behandlungsdokumentation, die Etablierung eines roboter-assistierten Operationssystems sowie die Einführung eines digitalen Medikationsmanagements und die Anpassung der informationstechnischen Ausstattung der Notaufnahme auf den aktuellen Stand der Technik mit Schaffung telemedizinischer Netzwerkstrukturen.

Wer einen Blick in die beiden Intensivstationen am Klinikum Bayreuth wirft, sieht: Es tut sich bereits etwas in Sachen Digitalisierung. An jedem Bettplatz werden alle Informationen zu Patienten und deren Behandlung erfasst. Digital und lückenlos. Das neue Patientendokumentationssystem, kurz PDMS, zeichnet alle Informationen, die durch Medizintechnik generiert werden auf. Damit stehen nun auf Knopfdruck alle Vitalfunktionen und Medikationen für ein umfassendes Monitoring zur Verfügung.

Es folgen Anästhesie und OP

Mit der Einführung des neuen Patientendokumentenmanagementsystems fiel der Startschuss. Mit einer bewilligten Fördersumme von 4,5 Millionen ist die Einführung des PDMS das finanziell größte der insgesamt sechs Projekte, die die Klinikum Bayreuth GmbH umsetzen wird.

Die beiden Intensivstationen 18 und 28 am Klinikum Bayreuth arbeiten seit zwei Wochen mit dem neuen System. „Damit erreichen wir bereits jetzt eine Standardisierung, die die Patientensicherheit im Haus erhöht“, sagt Projektkoordinator Hannes Diener, der sich ausdrücklich beim gesamten Projektteam bedankt: „Das unglaubliche Engagement und die großen Bereitschaft über alle Berufsgruppen hinweg hat mich sehr gefreut und beeindruckt. Insbesondere auf den Intensivstationen, die nach den großen Belastungen durch Corona noch einmal zusätzlich gefordert waren, aber auch in der Projektgruppe selbst.“ Zu der gehören neben Diener auch Pflegedirektorin Angela Dzyck, Prof. Dr. Jörg Reutershan, Direktor und Dr. Thomas Prüfer, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Anäthesiologie und Operative Intensivmedizin, Norman Lüttgerding, Leiter des Geschäftsbereichs Informations- und Archivmanagement, Herr Dominik Zietek, die IT, Ralf Günter und Ulrich Hein, beide Stabsstelle Digitalisierung sowie Uwe Maisel und Karl-Heinz Lauterbach aus der Medizintechnik.

Im nächsten Schritt erfolgt nun eine sukzessive Ausweitung auf alle Intensivstationen, die Operationssäle und andere Bereiche in beiden Betriebsstätten, in denen die Anästhesie tätig ist. Parallel dazu laufen aber auch die anderen geplanten Projekte bereits an. So wird derzeit die Anschaffung es Operationsroboters für die Urologie angestoßen, der voraussichtlich bis Ende 2023 in Betrieb gehen wird.

„Die Mittel kommen für uns zur richtigen Zeit. Wir wünschen uns als Haus der maximalen Versorgungsstufe, als Ort des Medizincampus Oberfranken und als einer der größten Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe in der gesamten Region medizinische Versorgung auf höchstem Niveau. Dazu gehört auch, technisch auf der Höhe der Zeit zu sein. Die Fördermittel erleichtern es uns, den eingeschlagenen Weg in die Digitalisierung weiterzugehen – trotz Corona-Pandemie, trotz steigender Energiekosten, trotz hoher Inflation“, sagt Alexander Mohr, kaufmännischer Geschäftsführer der Klinikum Bayreuth GmbH.

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