Corona-Mutationen: Schutz ist möglich

Wie groß ist die Gefahr, die von Mutationen des Corona-Virus ausgeht? So wird kleiner, je konsequenter und besser wir uns schützen, sagt Dr. Thomas Bollinger, Leitender Oberarzt am Institut für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Klinikum Bayreuth GmbH.

Die Sorge vor den Corona-Mutationen ist groß. Zu Recht?
Dr. Thomas Bollinger. „Ich denke, man sollte vor allem fragen: Was bedeutet das für mich? Die Antwort auf diese Frage ist, dass man sich nochmals prüft, ob man sich an die allgemeinen Corona-Regeln hält oder ob man sich hier noch verbessern muss. Ansonsten besteht in Bayern ja bereits die Pflicht, FFP-2-Masken zu tragen. Damit hat der Freistaat quasi schon im Vorgriff eine adäquate Maßnahme getroffen. Denn FFP-2-Masken bieten nicht nur Verteilschutz, sondern sind auch Eigenschutz.


Die britische Variante soll deutlich ansteckender sein. Richtig?
Bollinger: „Die bislang verfügbare Literatur legt dies nahe. Und auch unsere Erfahrungen gehen dorthin. Trotzdem kann man sich bei hygenisch korrektem Verhalten schützen. Und das ist eine gute Nachricht.“


Wie sieht Ihre Prognose im Hinblick auf die Ausbreitung der britischen Mutante in der Region aus?
Bollinger: „Ohne Zahlen, zu welchem Prozentsatz die Virusmutante in der Gesamtbevölkerung vorliegt, lässt sich eine seriöse Prognose kaum machen. Letztlich werden viele Faktoren entscheiden. Zum Beispiel die Hygienedisziplin in der Bevölkerung, die Frage, wie lange das kalte Wetter anhält, oder wann Inzidenzwerte erreicht werden, bei denen die Gesundheitsämter eine lückenlose Nachverfolgung sicherstellen können. Prinzipiell bin ich aber Optimist und blicke hoffnungsvoll auf die nächsten Wochen.“

 

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