Grippe: So handeln Patienten richtig

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Medizinische Leiter der Notaufnahme und des Rettungsdienstes geben Tipps.

Lange Wartezeiten, volle Patientenzimmer, hoher Krankenstand auch in der Pflege, bei den Ärzten  und im Rettungsdienst: Die Grippewelle bringt Helfer an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit. Der Ärztliche Leiter der Notaufnahme am Klinikum, Florian Knorr, und Dr. Stefan Eigl, Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes im Bereich der Leitstelle Bayreuth/Kulmbach, geben Tipps, wie Influenza-Patienten selbst dafür sorgen können, dass sie schneller behandelt und die Kliniken entlastet werden.

Jeder Dritte kann ambulant behandelt werden

Der Patientenzustrom in der Notaufnahme des Klinikums reißt nicht ab. „Aber etwa ein Drittel der Patienten, die mit Gruppe oder grippeähnlichen Symptomen zu uns kommen, könnte von vorneherein ambulant behandelt werden“, sagt Florian Knorr. Deshalb bitten er und Dr. Stefan Eigl Patienten, ein paar einfache Regeln zu beachten:

•    Wenn Patienten grippeähnliche Symptome feststellen, wenn sie keine Bewusstseinsstörung und die Möglichkeit dazu haben, sollten sie primär die Praxis eines niedergelassenen Arztes oder Bereitschaftsdienstpraxen aufsuchen.

•    Wenn Patienten keine Möglichkeit haben, in eine dieser Praxen zu gelangen, empfehlen Knorr und Eigl die Anforderung eines Hausbesuches durch den Hausarzt oder durch Fahrdienst der Kassenärztlichen Vereinigung. Auskunft über die nächst erreichbare Anlaufstelle sowie die Öffnungszeiten bekommt man unter der Telefonnummer 116 117. Am Telefon sind auch hier Wartezeiten möglich.

•    „Bei schwerwiegenden Symptomen und Verdacht auf akute Lebensbedrohung, etwa bei akuter Luftnot, akutem Brustschmerz, akuter Bewusstseinsstörung oder akuten Schlaganfallsymptome, sollte man die Telefonnummer 112 anrufen“, sagt Dr. Eigl. Hier erreicht man die Integrierte Leitstelle. Weil nicht gerechtfertigte Anforderungen des Rettungsdienstes zunehmen, werden die Mitarbeiter der Leitstelle den Versorgungsbedarfs per Notrufabfrage ermitteln.

•    Sofern es der Zustand des Patienten dies zulässt, werden Krankentransporten ambulant zu behandelnde Patienten oder in Bereitschaftspraxen des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes bringen. In anderen Fällen wird in der Regel das nächstgelegene Krankenhaus angefahren, Ausnahmen stellen hier lebensbedrohliche Zustandsbilder und Erkrankungen dar, die eine spezielle Versorgung in dafür ausgerichteten Zentren notwendig machen.

Behandeln geht auch zu Hause

Eine Grippe zu diagnostizieren bedarf keiner speziellen Untersuchungen. Eine Therapie mit Antibiotika ist in der Regel nicht angezeigt. Grundsätzlich erfolgt bei sonst gesunden Erwachsenen eine rein symptomatische Behandlung durch körperliche Schonung, Linderung der Symptome (Husten, Fieber, Muskelschmerzen) und reichliche Flüssigkeitszufuhr. Damit sind die Behandlungsmöglichkeiten bei sonst gesunden Erwachsenen auch im häuslichen Umfeld gegeben.

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