Mehr als 100.000 ambulante und stationäre Patientinnen und Patienten kommen alljährlich zu uns. Für ihr Wohl arbeiten wir, für sie sind wir da.
Medizin und Menschlichkeit gehören für uns zusammen. Wir möchten uns um Sie kümmern, im Krankenhaus und danach.
Die Klinikum Bayreuth GmbH ist ein Krankenhaus der "maximalen Versorgungsstufe" in Oberfranken.
Die Klinikum Bayreuth GmbH ist ein Krankenhaus der maximalen Versorgungsstufe. Bei uns sind Sie am richtigen Ort.
In unseren Zentren arbeiten verschiedene Berufsgruppen aus unterschiedlichen medizinischen Disziplinen zusammen. Denn unser Ziel ist die beste Behandlung für Sie.
Vom Notfall bis zur Nachsorge: Wir sind rundum für Sie da. Dafür gibt es unsere Einrichtungen.
Ambulante medizinische Hilfe in den MVZs Bayreuth
Ambulante medizinische Hilfe im MVZ MedCenter Bayreuth.
Ein Blick hinter die automatischen Türen der Intensivstation 18 im Klinikum Bayreuth zeigt die hoch technisierte Arbeit in der Intensivpflege und die gleichzeitigen emotionalen Herausforderungen für das gesamte Team.
„Manchmal halte ich inne und dann bin ich selbst beeindruckt, wie selbstverständlich wir mit den Geräten umgehen, an denen ein Menschenleben hängt“, sagt Jessica Diehm. Seit zwölf Jahren arbeitet die Fachkrankenschwester in der Intensivmedizin und weiß noch ganz genau, wie unsicher sie sich anfänglich dort fühlte. Durch Weiterbildungen, mehr Routine und vielen Erfahrungen ist heute die Unsicherheit der Professionalität gewichen.
Im Intensivzimmer herrscht ein geschäftiges Treiben rund um den Patienten herum. Pflegekräfte besprechen sich, wechseln Verbände, erneuern Medikamentspritzen und saugen Sekret aus dem Beatmungsschlauch ab. Eine Infusionspumpe schlägt Alarm, weil die Lösung, die den Patienten ernährt erneuert werden muss. Der Patient aber liegt still, er schläft. „Heilschlaf“, betont Diehm, „ich sage immer, dass die Patienten im Heilschlaf sind, weil ihnen das künstliche Koma den Stress nimmt und sie keine Schmerzen haben.“ Patienten auf der Intensivstation können sich nicht selbst helfen und benötigen Unterstützung für ihre Vitalfunktionen. Geräte beatmen sie oder unterstützen sie dabei. Neben den Betten hängen ganze Batterien Medikamentenpumpen, die Arzneien für die Herzkreislauffunktionen, gegen Infektionen oder Stoffwechselstörungen verabreichen. Rund um die Patientenbetten hängen Beutel gefüllt mit Wundsekret oder Urin. „Die Schläuche, Monitore und Geräte machen den Angehörigen oft Angst“, weiß Diehm, „wir versuchen daher alles möglichst genau zu erklären, damit sie verstehen, dass die ganze Technik den Patienten ein Höchstmaß an Sicherheit gibt.“ Moderne Intensivmedizin zielt heute darauf ab, die Patienten minimal invasiv zu behandeln. Mit so wenigen Schläuchen wie möglich, um das Infektionsrisiko weitestgehend zu minimieren.
Sterben und Leben ganz nah beieinander
Als Gerätemedizin möchte Diehm ihre Arbeit nicht bezeichnen. Vielmehr ist es eine spezielle Form der Pflege, eine intensive. Und obwohl die Patienten mit ihr oft nicht sprechen können, entwickelt Diehm eine besondere Bindung. Manche Geschichten, wie die einer jungen Frau, die ein schwerer Verkehrsunfall mitten aus dem Leben riss, bleibt ihr wohl für immer im Gedächtnis eingebrannt. Die junge Frau wollte mit ihrem Freund die erste gemeinsame Wohnung einrichten und war auf dem Weg in einen Baumarkt, als der schlimme Verkehrsunfall passierte. „Wir haben alles getan aber ihre Verletzungen waren zu schwerwiegend“, erinnert sich Diehm. Auf den Nägeln ihrer jungen Patienten blätterten farbenfrohe Nageltatoos ab, die Lebensfreude ausstrahlten. Aber ihr Gehirn war längst gestorben. Für Diehm war es ein schwerer Spagat ihre junge Patientin, die ihre Organe spendete, in den Operationsaal zu fahren und später den Patienten zu betreuen, der ihre Leber implantiert bekam. „Wenn ein Patient stirbt, geht es allen auf der Station nahe. Damit umzugehen muss man lernen. Mitfühlen ja, Leiden nein. Denn wir helfen den Angehörigen, wenn wir in solchen schweren Momenten eine professionelle Stütze sind.
“Das „Wir“ gewinnt
Schwere Schicksalsschläge begegnen Ärzte und Pflegekräfte auf einer Intensivstation immer wieder. Wie aber gehen sie damit um? „Wir reden viel miteinander“, sagt Diehm, „und wir lachen viel miteinander und es ist überhaupt nicht peinlich, wenn man mal weint.“ Andreas Thanner, der gemeinsam mit Diehm als stellvertretende Leiter der Intensivstation 18, Friedrich Rudrof bei der Leitung des 35-köpfigen Pflegeteams unterstützt, schätzt genau diesen Teamgeist auf der Station 18. Thanner sucht beruflich immer die technische Herausforderung. Auf die Intensivstation 18 zog es ihn, weil er dort beides hat – hoch technisierte Intensivpflege und eine enge Zusammenarbeit im Team: „Man ist nie allein, immer sind mehrere Kollegen mit im Dienst.“ Aus seiner 17-jährigen Erfahrung als Intensivfachpfleger weiß er, dass das Team entscheidend ist und beschreibt das Wirgefühl am Beispiel eines Patienten. „Ein junger Mann forderte uns alle nach seinem schweren Kletterunfall. Wir haben alle richtig Gas gegeben und wir haben es miteinander geschafft.“ Ein Erfolgserlebnis über das sich alle gemeinsam freuen konnten: Der junge Mann konnte die Intensivstation gesund verlassen und klettert heute wieder.
Im Intensivzimmer ist inzwischen auch Oberarzt Dr. Michael Burger am Patientenbett. Er prüft die Füllstände von Drainagen, schaut in die Patientenakte und bespricht sich mit den Pflegekräften. „Die Aufgaben von Pflegekräften und Ärzten fließen auf einer Intensivstation ineinander“, sagt Thanner, und das mache die Arbeit besonders, „wir Pflegekräfte tragen hier oft sehr viel mehr Verantwortung als die Kollegen auf einer Normalpflegestation.“ Denn auf einer Intensivstation passiert es sehr viel öfter, dass es einem Patienten plötzlich schlechter geht. „Da müssen schnell Entscheidungen getroffen und sofort gehandelt werden“, sagt Thanner, „wir ändern unverzüglich Einstellungen an der Beatmungsmaschine, geben zusätzliche Medikamentendosen oder beginnen im Notfall mit Wiederbelebungsmaßnahmen.“
Akademisierung wirft Fragen auf
Ob sich zukünftig die hohe Verantwortung einer Intensivpflegekraft durch eine zunehmende Akademisierung der Pflege abbilden lässt, ist eine Frage, die Diehm und Thanner bewegt. Sie sehen den Trend eher kritisch, weil er viele Fragen in der praktischen Umsetzung aufwirft. Vielmehr suchen sie den gemeinsamen Austausch mit Intensivpflegekräften anderer Kliniken, um voneinander zu lernen und die Qualität der Intensivpflege weiter zu steigern. Dazu initiierten Diehm und Thanner bereits zum zweiten Mal das Bayreuther IntensivSymposium. Am Mittwoch, 15. März, konnten sie dazu über 150 Experten – Pflegekräfte, Ärzte und Therapeuten - zu Vorträgen und Diskussionen rund um das Thema „Pflegepraxis trifft Wissenschaft“ begrüßen.
1.000 Patienten, 114 Notfalleinsätze
Auf der Intensivstation 18 im Klinikum Bayreuth behandelt ein Team aus Pflegekräften, Ärzten und Therapeuten maximal zwölf Patienten interdisziplinär. Meistens sind es Patienten, die nach einem schweren Unfall oder einer großen Operation intensivmedizinisch versorgt werden müssen. Jedes Jahr werden über 1.000 Patienten auf der Station 18 intensivmedizinisch behandelt. Darüber hinaus stellen die Pflegekräfte und Ärzte der Station 18 das Reanimationsteam im Klinikum. Rund um die Uhr können sie zu Notfällen auf Normalpflegestationen oder in öffentlichen Bereichen im oder am Klinikum gerufen werden. 2016 hatten das Reanimationsteam 114 Einsätze.
Mit ihrem 35-köpfigen Team betreuen Jessica Diehm und Andreas Thanner jedes Jahr über 1.000 Patienten auf der Intensivstation 18 im Klinikum Bayreuth.