Klinik für Nuklearmedizin bekommt eine Eins mit Stern

Freude im Team der Klinik für Nuklearmedizin an der Klinikum Bayreuth GmbH: Für die Leistungen in Diagnostik und Therapie, für technisches und physikalisches Know How, für das Herstellen und die Kontrolle von Radiopharmaka und für den Strahlenschutz hat die Bayerische Landesärztekammer dem Klinikteam eine Eins mit Stern gegeben. Wir sprachen mit Chefarzt Prof. Dr. Stefan Förster über die Ergebnisse der Prüfung und deren Bedeutung.

Herr Prof. Förster, nach welchem Verfahren prüft die Bayerische Landesärztekammer Kliniken wie Ihre?

Förster: Meiner Meinung nach ist das unabhängige Prüfverfahren durch externe Experten sehr objektiv und durchaus streng. Das macht und die Ergebnisse  aus meiner Sicht besonders aussagekräftig. Die Ärztekammer fordert anonymisierte Patientenlisten mit allen Untersuchungen und Therapien eines Jahres an und wählt selbst zufällig aus, welche Fälle sie sich anhand der Dokumentationen genau anschaut. So war das auch in unserem Fall. Zu unserer großen Freude haben wir in allen Prüfkriterien, die die Ärztekammer anlegt, die Bestnote erhalten. Das zeigt, was für eine tolle Leistung das Team unserer Klinik in den vergangenen Monaten erbracht hat. Unser kontinuierlicher interner Qualitätsmanagementprozess zahlt sich aus.

Wie interpretieren Sie die Ergebnisse des Prüfberichtes, was sagen sie für Patientinnen und Patienten aus?

Förster: Zu allererst sagen sie unseren Patientinnen und Patienten, dass  sie von uns medizinische Qualität auf sehr gutem Niveau erwarten können. Sie sind bei uns gut aufgehoben, das bestätigt die regelmäßige objektive Prüfung eines Expertengremiums. Und die Ergebnisse sprechen dafür, dass diese Qualität auch in der Breite gegeben ist. Denn wir sind über das gesamte Leistungsspektrum hinweg, von der Diagnostik über die Radiopharmakaherstellung, die Medizinphysik und den Strahlenschutz bis hin zur Therapie, sowohl ambulant als auch stationär, sehr gut bewertet worden. Diese Tatsachen beziehen sich keineswegs nur auf eine kleine Gruppe von Patientinnen und Patienten, wie man vielleicht angesichts des Begriffs Nuklearmedizin denken könnte. Wir diagnostizieren und behandeln ein breites Spektrum an Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen zum Beispiel an der Schilddrüse, der Lunge, am Gehirn, am Herzen oder auch bei Krebs. Im Durchschnitt betreuen wir pro Jahr etwa 5000 Patientinnen und Patienten ambulant und etwa 2500 stationär.

Welche Strategie verfolgen Sie und Ihr Team mit der kontinuierlichen Verbesserung, die jetzt bestätigt wurde?

Förster: Diese positive Bestätigung motiviert uns alle sehr und ist auch im Hinblick auf die bereits eingeleitete und geplante Weiterentwicklung wichtig. Für unsere Patienten und ärztlichen Partner aus Bayreuth und aus ganz Oberfranken wie auch für neue Kooperationspartner senden wir ein wichtiges Signal, denn aufgrund des zunehmenden Fachärztemangels gerade im niedergelassenen Bereich sehe ich die Zukunft der Nuklearmedizin in überregional agierenden Zentren. Wir verfügen in Bayreuth jetzt schon durch die breit angelegten PET-CT-Diagnostikmöglichkeiten und auch in die vielfältigen stationären nuklearmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten in ganz Oberfranken über das wahrscheinlich kompletteste nuklearmedizinische Spektrum. Das hilft uns auch in der Ausbildung hochqualifizierter Ärzte.

Wir bilden aktuell bereits zwei junge Assistenzärzte auf dem Weg zum Facharzt für Nuklearmedizin aus. Das können wir, weil wir seit wenigen Jahren über die komplette Weiterbildungsermächtigung verfügen. Zudem sind wir an der Ausbildung von medizinisch-technischen Assistenten beteiligt. Unsere in den letzten Jahren stetig gestiegene Attraktivität als Arbeitgeber hat dazu geführt das wir ab Ende des Jahres eine zusätzliche, hochqualifizierte, auf die Diagnostik und Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen spezialisierte, Fachärztin für Nuklearmedizin in unserem Team beschäftigen können. Unter dem Strich verfahren wir trotz stetigen organischen Wachstums, im Vergleich zu den deutlich größeren fachverwandten Disziplinen, aber immer noch nach dem Motto „Klein, aber fein“.