Klinikum Bayreuth als überregionales Traumazentrum zertifiziert

Mit dem Prädikat „Überregionales Traumazentrum“ wurden die hochspezialisierten medizinischen Behandlungsabläufe zur Versorgung von schwerstverletzten Patienten im Klinikum Bayreuth ausgezeichnet.

Der Klinikum Bayreuth GmbH wurde jetzt das Zertifikat „Überregionales Traumazentrum" durch die unabhängige Zertifizierungs- gesellschaft DIOcert überreicht. Damit wird der Klinikum Bayreuth GmbH die Versorgung Schwerstverletzter auf höchstem Niveau bescheinigt. Professor Dr. Walter Wagner, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Leiter des Traumazentrums am Bayreuther Klinikum, unterstrich: „Mit diesem Qualitätssiegel wird uns bestätigt, dass wir die hohen Ansprüche die an ein Traumazentrum durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie gestellt werden, vollständig erfüllen."
Als überregionales Traumazentrum garantiert die Klinikum Bayreuth GmbH rund um die Uhr die Erst- und Weiterversorgung von mindestens zwei Schwerstverletzten gleichzeitig. Diese Bereitschaft wird durch den Einsatz von hochqualifiziertem Personal, modernster Medizintechnik und optimal aufeinander abgestimmte interdisziplinäre Behandlungsabläufe gewährleistet. Im Klinikum Bayreuth werden jedes Jahr rund 130 schwerstverletzte Patienten versorgt.
Die unabhängigen Prüfer der DIOcert fanden in ihrer Gesamtbeurteilung der Bayreuther Klinik besonders lobende Worte für die momentane Interimslösung der Notaufnahme, die sowohl von Seiten des neu angelegten Zwischenlandeplatzes für den Rettungshubschrauber als auch der Ausgestaltung der Behandlungs- und Schockräume höchsten Ansprüchen genügt. Neben den räumlichen Gegebenheiten wurden auch die personellen Ressourcen und die etablierten Behandlungskonzepte wie Schockraumleitlinien und moderne Schmerztherapie positiv hervorgehoben. Gerade beim Schwerstverletzten ist die enge Zusammenarbeit und Koordination aller beteiligten Fachrichtungen von übergeordneter Bedeutung. Hier wurde in den letzten Jahren in Deutschland, so auch in Bayreuth, das internationale Schulungskonzept, Advanced Trauma Life Support (ATLS) etabliert. ATLS zielt darauf ab, den Zustand des Traumapatienten schnell und genau zu diagnostizieren, Prioritäten bei der Behandlung zu setzen, Sekundärschäden zu vermeiden sowie eine schnell und gleich bleibender Versorgungsqualität zu sichern.

Traumanetzwerk Oberfranken

Vor fünf Jahren entwickelte die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie ein Konzept für krankenhausübergreifende Traumanetzwerke. Daher hat die Klinik für Unfallchirurgie am Bayreuther Klinikum gemeinsam mit fünf weiteren oberfränkischen Krankenhäusern das „Traumanetzwerk Oberfranken" 2008 gegründet. Im Traumanetzwerk arbeitet die Klinikum Bayreuth GmbH, als einiges Krankenhaus der Maximalversorgung und überregionales Traumazentrum, mit den Krankenhäusern in Hof, Kulmbach, Bamberg, Coburg, Forchheim und Kronach zusammen. Das Ziel des Netzwerkes ist die Standardisierung von Behandlungsabläufen und damit die Optimierung der Behandlung lebensbedrohlich verunfallter Menschen in Oberfranken. Noch in diesem Monat unterzieht sich das Netzwerk in seiner Gesamtheit einer externen Überprüfung und strebt das Zertifikat „Traumanetzwerk" an.

Im „Traumanetzwerk Oberfranken", aber auch nach Süden oder Osten über die Grenzen des Regierungsbezirks hinaus nimmt das Klinikum Bayreuth zusammen mit der Station des Rettungshubschraubers Christoph 20 eine herausragende Position als Rettungszentrum ein. Patienten aus ganz Nordostbayern werden nach Bayreuth durch die fliegenden und bodengebundenen Notärzte transportiert, um von den operativen, intensivmedizinischen und rehabilitativen Möglichkeiten eines Hauses der Maximalversorgung zu profitieren. 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr stehen in der Notaufnahme, Röntgenabteilung, den Operationssälen und Intensivstationen Spezialisten bereit, um jederzeit mehrere Schwerstverletzte auf höchstem Niveau zu versorgen. Mit der Fertigstellung der umgebauten und neu strukturierten Notaufnahme/ Präklinik im März 2011 verbessern sich die räumlichen Möglichkeiten nochmalig.

Drei Männer stehen in einem Innenraum, einer von ihnen hält ein Dokument. Sie schütteln sich die Hände und wirken freundlich und stolz. Im Hintergrund ist eine Pflanzenwand zu sehen.