Mehr als 100.000 ambulante und stationäre Patientinnen und Patienten kommen alljährlich zu uns. Für ihr Wohl arbeiten wir, für sie sind wir da.
Medizin und Menschlichkeit gehören für uns zusammen. Wir möchten uns um Sie kümmern, im Krankenhaus und danach.
Die Klinikum Bayreuth GmbH ist ein Krankenhaus der "maximalen Versorgungsstufe" in Oberfranken.
Die Klinikum Bayreuth GmbH ist ein Krankenhaus der maximalen Versorgungsstufe. Bei uns sind Sie am richtigen Ort.
In unseren Zentren arbeiten verschiedene Berufsgruppen aus unterschiedlichen medizinischen Disziplinen zusammen. Denn unser Ziel ist die beste Behandlung für Sie.
Vom Notfall bis zur Nachsorge: Wir sind rundum für Sie da. Dafür gibt es unsere Einrichtungen.
Ambulante medizinische Hilfe in den MVZs Bayreuth
Ambulante medizinische Hilfe im MVZ MedCenter Bayreuth.
Neun kommunale Großkrankenhäuser von Berlin bis München starten eine Plakat- und Anzeigenkampagne für eine leistungsgerechte Finanzierung
Berlin, 8. September 2008 - Neun kommunale Großkrankenhäuser in Berlin, München, Stuttgart, Nürnberg, Augsburg, Dortmund, Braunschweig, Bayreuth und Bielefeld haben heute eine bundesweite Kampagne gestartet. Damit soll die Misere bei der Krankenhausfinanzierung deutlich und die Politik zu einer ausreichenden Vergütung der Leistungen der Krankenhäuser aufgefordert werden. In den rund 20.000 Betten der an der Kampagne beteiligten Krankenhäuser werden im Jahr 750.000 Patienten stationär und weitere knapp 1,2 Millionen ambulant von insgesamt 50.000 Mitarbeitern behandelt. Es sind alles Krankenhäuser, die rund um die Uhr für alle Fälle gerüstet sind und in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung eine wichtige Funktion weit über die jeweilige Stadtgrenze hinaus haben - und deswegen viele Leistungen erbringen, die nur ungenügend erstattet werden. „Wir wollen mit dieser Kampagne auf die spezifischen Probleme der kommunalen Krankenhäuser aufmerksam machen, die einen besonderen Versorgungsauftrag haben und daher jeden Patienten aufnehmen", betont Joachim Bovelet, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vivantes Klinika Berlin. Die Kampagne unterstützt die geplanten Aktionen im Bündnis „Rettung der Krankenhäuser" von Städtetag, Deutscher Krankenhausgesellschaft, Gewerkschaften und Berufsverbänden, die in einer bundesweiten Demonstration am 25. September in Berlin kulminieren. Mit Großflächenplakaten in den beteiligten Städten ab dem 9. September und mit Anzeigen in überregionalen sowie regionalen Tages- und Wochenzeitungen stellen die neun großen kommunalen Krankenhausträger vier Themen in den Fokus. Diese demonstrieren exemplarisch die dramatische Unterfinanzierung der kommunalen Großkrankenhäuser, die ein umfassendes Leistungsspektrum in nahezu allen medizinischen Fachdisziplinen bieten und rund um die Uhr für die medizinische Versorgung der Bevölkerung da sind:
„Uns geht es darum", so Bovelet, „die komplizierten Finanzierungsregelungen und Milliardenbeträge, die bei den Diskussionen über das Gesundheitswesen stets die Hauptrolle spielen, herunterzubrechen auf nachvollziehbare Beträge und vor allen Dingen konkrete Krankengeschichten von Menschen zu dokumentieren, denen wir mit Spitzenmedizin und guter Pflege geholfen haben." Ziel der Aktion sei es, so der Geschäftsführer der kommunalen Vivantes GmbH, die in Berlin neun Krankenhäuser betreibt , bei der Politik nicht nur eine einmalige finanzielle Entlastung der Krankenhäuser zu erreichen, sondern eine dauerhafte leistungsgerechte Vergütung.
Dr. Alfred Estelmann, Vorstand des Klinikums Nürnberg, macht allein insgesamt 450 so genannte Extremkostenfälle im Jahr 2007 für einen Fehlbetrag beim Klinikum Nürnberg in Höhe von 7,4 Mio. Euro verantwortlich. Alle 450 Fälle haben mindestens 1,5-fach höhere Kosten als Erlöse und je Fall eine Kostenunterdeckung von mindestens 10.000 Euro, weil sie im System der Fallpauschalen nicht adäquat abgebildet sind. So erbrachte das Klinikum Nürnberg im Falle einer 66-jährigen Nürnbergerin Leistungen in Höhe von insgesamt 135.000 Euro, bekam aber von den Krankenkassen nur 82.000 Euro erstattet. Die Frau kam im Oktober 2006 im Urlaub in der Türkei wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus. Intubiert und beatmet wurde sie anschließend mit einem Rettungsflug ins Klinikum Nürnberg gebracht. Dort wurde ein eitriger Thorax mit Fistel, eine Sepsis mit septischem Schock sowie Leber- und Nierenversagen bei einer vorbestehenden Herz- und Diabeteserkrankung diagnostiziert. Nach 86 Tagen auf der Intensivstation und in der Pneumologie konnte sie im Januar 2007 in die Rehabilitation entlassen werden. Heute geht es ihr wieder gut. „Das macht uns alle sehr froh", führt Estelmann aus, „doch wir blieben auf Kosten in Höhe von 53.000 Euro sitzen." Ebenso bei einem frühgeborenen Mädchen. Das Mädchen kam in der 29. Schwangerschaftswoche mit einem Geburtsgewicht von 990 Gramm zur Welt. Es lag 74 Tage auf der Kinderintensiv- und der Frühgeborenenstation im Klinikum Nürnberg Süd und konnte schließlich mit einem Gewicht von 2.760 Gramm nach Hause entlassen werden. Das Klinikum Nürnberg erbrachte Leistungen in Höhe von knapp 64.000 Euro und bekam nur knapp 44.000 Euro erstattet. Es entstand also eine Finanzierungslücke von über 20.000 Euro. „Aufgrund unserer guten Ausstattung mit modernsten Geräten und hoch qualifiziertem Personal können und wollen wir solch schwierige Fälle behandeln, aber unsere Leistungen müssen auch entsprechend vergütet werden", fordert Estelmann.
„Nachts da zu sein ist unwirtschaftlich, für uns aber selbstverständlich", zitiert Manfred Greiner, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums München, eine der Plakat-Überschriften und verweist auf die ungenügende Vergütung für die umfassende Notfallversorgung der großen Krankenhäuser rund um die Uhr. Nacht für Nacht stünden in den vier großen städtischen Kliniken in München mit insgesamt rund 3.300 Betten 133 Ärztinnen und Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen und 100 Pflegekräfte und medizinisch-technische Assistenzkräfte speziell für die Behandlung von Notfallpatienten bereit. „Im Gesetz zur Krankenhausfinanzierung ist jedoch", so Greiner, „nur ein minimaler Abschlag für Krankenhäuser vorgesehen, die keinen Nachtdienst haben. Zuschläge, die die tatsächlich anfallenden Kosten zum Beispiel für Ärzte und OP-Schwestern in der nächtlichen Notfallversorgung berücksichtigen, gibt es dagegen nicht. Als kommunale Klinik der Maximalversorgung ist es selbstverständlich unsere Aufgabe, akut behandlungsbedürftige Patientinnen und Patienten auch in der Nacht aufzunehmen und zu versorgen. Auf Dauer ist dies aber nur zu leisten, wenn auch die dafür anfallenden Kosten von rd. 33.000 Euro pro Nacht, auf das ganze Jahr gerechnet über 12 Mio. Euro, finanziert werden. Hier muss der Gesetzgeber endlich verbindliche Regelungen schaffen.
Gerade die Weiterbildung von Assistenzärzten zu Fachärzten praktisch aller Fächer, einschließlich der seltenen und hochspezialisierten, ist Sache der großen Krankenhäuser. „Das kostet Zeit und damit viel Geld, das nicht erstattet wird", erläutert Dr. Johannes Kramer, Geschäftsführer des Klinikums Bielefeld. So müsse eine angehende Visceralchirurgin nach zwei Jahren in Notaufnahme, Chirurgie und Intensivmedizin in den nächsten vier Jahren eine große Zahl verschiedenster Operationen ausführen. Immer müsse ein erfahrener Visceralchirurg dabei sein. Dafür erhielten die Kliniken jedoch keinen Cent vergütet. In Bielefeld sind im Klinikum Mitte und in der Rosenhöhe insgesamt 282 Ärzte tätig. Davon befinden sich 115 (rd. 41 %) in Weiterbildung. „Die exakten Kosten, die dadurch entstehen, sind schwer quantifizierbar, gehen aber in Millionenhöhe", schätzt Kramer. „Bilden die Kliniken keine Fachärzte mehr aus, dann fehlt es nicht nur ihnen an qualifiziertem Nachwuchs, sondern bald auch in Deutschland an niedergelassenen Fachärzten", mahnt der Geschäftsführer des Klinikums Bielefeld.
Mit den fehlenden Möglichkeiten, Personalkostensteigerungen zu refinanzieren, führt Dr. Ralf-Michael Schmitz, Geschäftsführer des Klinikums Stuttgart, ein Problem ins Feld, das alle Krankenhäuser in Deutschland gleichermaßen betrifft. Seit 15 Jahren sind die Budgets der Kliniken an die Entwicklung der Grundlohnsumme gebunden. Für 2008 beträgt beispielsweise diese Steigerung 0,64 Prozent, und davon gehen noch einmal 0,5 Prozent als Sanierungsbeitrag für die Krankenkassen ab. Auf der anderen Seite stehen Tarifabschlüsse, die um ein Vielfaches darüber liegen. „Das geht nun schon seit Jahren so, und die Personalkosten sind nicht die einzigen Kosten die steigen", betont Schmitz und führt die gestiegenen Preise für Energie, Medizintechnik und Arzneimittel ebenso an wie die Erhöhung der Mehrwertsteuer. Für das Klinikum Stuttgart bedeuten die Tarifabschlüsse 2007 und 2008 allein eine Mehrbelastung von 15,6 Mio. Euro, in 2009 kommen weitere 12,5 Mio. Euro hinzu. Addiert man diese Steigerung bei den Personalkosten für die neun an der Kampagne beteiligten Häuser kommt man auf Mehrbelastungen für 2007 in Höhe von 33,5 Mio. Euro, 2008 in Höhe von 40,6 Mio. Euro und 2009 von noch einmal 67,2 Mio. Euro. In den letzten zehn Jahren sind in deutschen Krankenhäusern 100.000 Stellen abgebaut worden, davon 50.000 in der Pflege. „Dieser Personalabbau geht bereits jetzt an die Substanz von guter Medizin und Pflege", warnt Schmitz. „Ein Krankenhaus ist keine Medizinfabrik, wo man beliebig die Zeit verdichten, den Takt erhöhen und Personal abbauen kann. Gute Medizin und Pflege braucht Zeit, Zuwendung und qualifiziertes Personal."
Alle fünf Geschäftsführer mahnen im Namen der neun an der Kampagne beteiligten großen kommunalen Krankenhausträger eine solide Finanzierung des Gesundheitswesens an, die die Leistungen von Kliniken mit Maximalversorgung und Versorgungsauftrag gerecht vergütet. Mit einer einmaligen Finanzspritze in Höhe von drei oder vier Milliarden, wie sie von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt angekündigt, dann aber wieder zurückgezogen wurde, ist es für das Bündnis der neun kommunalen Träger jedoch nicht getan. „Wir brauchen eine schnelle Lösung, sonst können die großen Kliniken mit Versorgungsauftrag ihr umfassendes Leistungsangebot rund um die Uhr nicht mehr gewährleisten. Ein erheblicher Qualitätsverlust bei der Krankenhausversorgung der Bevölkerung ist dann unausweichlich", sind sich Bovelet, Estelmann, Greiner, Kramer und Schmitz einig.