Menschen und Begegnungen - 20 Jahre Palliativstation

| Palliativstation 

Jeder tut, was er am besten kann. Palliativmedizin funktioniert nur im Miteinander: Das Team der Palliativstation arbeitet mit verschiedenen Fachbereichen, niedergelassenen Ärzten, ambulanten Einrichtungen und Heimen, der SAPV, den unterschiedlichsten Therapeuten, der Seelsorge sowie dem Albert-Schweitzer-Hospiz Hand in Hand zusammen. Aber auch auf der Station selbst arbeiten Menschen mit unterschiedlichsten Begabungen und Aufgaben für eine bestmögliche palliativmedizinische Versorgung zusammen. 2017 übernahm Dr. Sabine Gernhardt als Direktorin die Leitung. Und das Netzwerk wächst.

"Menschen und Begegnungen"

Heute zwei Geschichten von Menschen, die schon lange mit Herzblut im Team der Palliativstation arbeiten.

Margot Weber, Reinigungskraft

„Jeden Tag gibt es Momente, in denen mir bewusst wird, wie wichtig die Arbeit ist, die hier geleistet wird“, sagt Margot Weber. Sich selbst nimmt sie dabei heraus. Dabei ist sie Teil dieses Teams. Im Mittelpunkt stehen, das liegt ihr nicht. Seit 20 Jahren, seit der Eröffnung der Palliativstation, sorgt sie für Sauberkeit auf der Station und hat dabei immer ein offenes Ohr für die Patientinnen und Patienten. Auch Sie hat sich zu Beginn gefragt: „Schaffe ich das?“ Dennoch: Sich mit dem Tod zu befassen, dazu muss man bereit sein. Auch sie hat ihn schon gesehen, hat Patienten in ihren letzten Stunden gesprochen, ihnen zugehört. „Ich habe dadurch gelernt, was wirklich wichtig ist im Leben.“

Thomas Staudacher, Oberarzt auf der Palliativstation

In der Palliativmedizin dreht sich vieles um den richtigen Moment. Es gibt Menschen, die dafür ein Gespür haben. Thomas Staudacher ist so ein Mensch. Vor sechs Jahren wechselt er, der eigentlich Chirurg ist, von der Gefäßchirurgie zum überwiegenden Teil auf die Palliativstation – damals eine Entscheidung zwischen Weggehen oder Bleiben. Er entschied sich fürs Bleiben und für die Palliativmedizin. Ohne Erwartungen, ohne Idealvorstellungen oder Anspruchsdenken hat er die neue Aufgabe angenommen und ist nach und nach hineingewachsen. Unterschiedliche Herangehensweisen und Perspektiven, verschiedene Stärken, das hält er für wichtig. „Meine Arbeitsweise ist eher pragmatisch“, sagt er. In einem Umfeld, das oft sehr emotional aufgeladen ist, ist das ein Gegenpol, der guttut. „Es gibt Momente, in denen ist es wichtig, einen Schritt zurücktreten zu können. In denen Situationen unabhängig von emotionalen Aspekten beurteilt, dann aber mit Einfühlungsvermögen mit den Patientinnen, Patienten und Angehörigen besprochen werden müssen. Diese Zwischentöne findet er und dafür sind ihm Patientinnen, Patienten und Angehörige oft dankbar. Für sich selbst sagt er: Ich habe die richtige Entscheidung getroffen. Hier kann ich Gutes bewirken, hier bin ich richtig.“

Menschen. Projekte, Lebenswerte - was war, was wird, was tun wir?

Am 3. Mai sind Angehörige, Interessierte und Mitarbeitende ab 17 Uhr herzlich ins Zentrum an der Äußeren Badstraße eingeladen. Ausstellung, Vorträge, Geschichten moderiert von Christian Höreth, Radio Mainwelle. Zu Gast ist u.a. Dr. Patrick Full, der gemeinsam mit Schülerinenn und Schülern der Gymnasium Christian Ernestinum das Projekt "Lebenswerte" vorstellen wird. Der Eintritt ist natürlich frei.

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