Neue Behandlung gegen Krebs etabliert

| Onkologisches Zentrum 

Im Kampf gegen Bauchfellkrebs, fachbegrifflich Peritonealkarzinose, hat die Klinikum Bayreuth GmbH eine neuartige Behandlungsmethode eingeführt.

Das Onkologische Zentrum der Klinikum Bayreuth GmbH hat sein Spektrum mit einer neuen Behandlungsmethode erweitert. Bei dieser Methode, die die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Henneking etablierte, handelt es sich um die sogenannte HIPEC: hypertherme intraperitoneale Chemotherapie.

HIPEC kann schwere Komplikationen vermeiden

Das HIPEC-Konzept beinhaltet eine chirurgisch-medikamentöse Kombinationstherapie, bei der die chirurgische Entfernung des Bauchfellkrebses (Peritonealkarzinose) um eine Spülung der Bauchhöhle mit einer erwärmten Chemotherapie-Lösung ergänzt wird. Die Behandlung ermöglicht ein längeres Überleben bei schweren Krebserkrankungen. „Bei ausgewählten Patienten vermeidet HIPEC schwere Komplikationen der Peritonealkarzinose unter einer guten Lebensqualität", erklärt Henneking.

Gewissenhafte Abwägung von Fall zu Fall

Erfolgreich eingesetzt wird HIPEC bei Patienten, deren Tumorherd auf die Bauchhöhle beschränkt ist, sodass er chirurgisch komplett entfernt werden kann. In jedem Einzelfall beraten die behandelnden Ärzte in der Tumorkonferenz des Onkologischen Zentrums, ob die Behandlung einem Patienten empfohlen werden kann. Vor der Operation bestimmen die Mediziner mithilfe des Peritonealkarzinose-Index die Ausdehnung der Peritonealkarzinose. Dazu werden die Patienten mit hoch auflösenden Bildgebungsverfahren wie Magnetresonanz-, Computertomografien oder eine Kombination aus einem Computertomografen (CT) und einem Positronen-Emissions-Tomografen (PET) genauestens untersucht. Zusätzlich erfolgt eine Spiegelung des Bauchraumes vor der HIPEC-Operation.

Die Operation im Detail

Operiert wird in drei Hauptschritten. In der Explorationsphase untersucht der Chirurg den Bauchraum, lokalisiert Bauchraummetastasen und beurteilt das Ausmaß der Tumorerkrankung erneut. Anhand der Befunde dieser Phase entscheidet er, ob die Operation fortgesetzt werden kann oder nach der Exploration endet. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn keine komplette Entfernung des Tumors erreicht werden kann. In der zweiten Phase, der sogenannten zytoreduktiven Chirurgie, entfernt der Chirurg alle Tumorknoten. In der dritten und letzten HIPEC-Phase wird der Bauchraum mit mehreren Litern Kochsalz- bzw. Glukoselösung aufgefüllt und auf zirka 41 bis 43 Grad erwärmt. Zusätzlich wird das Chemotherapeutikum in die Lösung gegeben, welche die übrig gebliebenen Tumorzellen abtöten soll.

Hohe Qualitätsstandards

Die HIPEC-Methode erfordert einen extrem hohen technischen und logistischen Aufwand sowie ein versiertes Team aus Chirurgen, Anästhesisten, Perfusionsassistenten und Pflegekräften. Mit HIPEC steht dem zertifizierten Darmkrebszentrum am Klinikum Bayreuth, ein innovatives und modernes Verfahren im Kampf gegen die Peritonealkarzinose zur Verfügung. Das Verfahren ist in den aktuellen Richtlinien der Fachgesellschaften zur Behandlung von Darmkrebs etabliert.

Das Darmkrebszentrum ist an das von der Deutschen Krebsgesellschaft empfohlene Onkologische Zentrum der Klinikum Bayreuth GmbH angeschlossen.

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