Neuer Chefarzt Nuklearmedizin

Privatdozent Dr. Stefan Förster leitet ab Januar als Chefarzt die Klinik für Nuklearmedizin.

Zahlreiche Auszeichnunungen und viel Erfahrung

„Wir freuen uns, dass wir mit Herrn Privatdozent Dr. Stefan Förster einen ausgewiesenen Experten für den hoch spezialisierten Fachbereich der Nuklearmedizin in unserem Klinikum gewinnen konnten", betont Landrat Hermann Hübner, Aufsichtsratsvorsitzender der Klinikum Bayreuth GmbH, anlässlich der feierlichen Begrüßung des neuen Chefarztes. Der 1974 in Freiburg im Breisgau geborene Facharzt für Nuklearmedizin bringt umfassende klinische Erfahrungen mit und weist zahlreiche wissenschaftliche Auszeichnungen vor. Förster übernimmt ab Januar die Leitung der Klinik und die Leitung des Ambulanten Zentrums von Privatdozent Dr. Herbert Feistel, Kommissarischer Leiter der Klinik für Nuklearmedizin. Feistel stand über zwölf Jahre an der Spitze der Klinik und unterstützt den neuen Chefarzt als Oberarzt noch für die nächsten Monate. Eine Situation, die Feistel schon kennt: Bereits vor zwei Jahren hatte er den Chefarztposten zugunsten eines jüngeren Kollegen abgegeben und tauschte mit seinem bis dahin Leitenden Oberarzt Dr. Jacek Hanke die Rollen. Als dieser kurz darauf verstarb, sprang Feistel als Kommissarischer Leiter ein. „Wir alle danken Herrn Privatdozent Dr. Feistel ausdrücklich dafür, dass er sich in dieser schweren Zeit mit so viel Engagement für die Klinik und ihre Patienten eingesetzt hat", so Hübner.

Erfahrener Kliniker und Wissenschaftler

Förster und Feistel verbindet das Interesse für digitale Technik und Informationsverarbeitung. Beide studierten zunächst Informatik. 1997 wechselte Förster die Fakultät und studierte an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg Humanmedizin. Dort erlangte er 2004 seine Approbation als Arzt und promovierte ein Jahr später. Die erste Stelle als Assistenzarzt trat er 2004 in der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin am Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München an. Ein wissenschaftlicher Aufenthalt führte ihn in dieser Zeit an die Harvard-Universität in Boston, USA. Dort beschäftigte er sich für zwei Monate mit der funktionalen Bildgebung des Gehirns mittels Magnetresonanztechnik. Nach seiner Spezialisierung zum Facharzt für Nuklearmedizin mit Fachkunde für Strahlenschutz wechselte er 2010 in dieser Funktion an die Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin im Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM). Zusätzlich zu seiner nuklearmedizinischen Facharzttätigkeit bildete er sich dort in der diagnostischen Computertomografie- (CT) und Magnetresonanztomografie- (MRT) Schnittbildgebung in der Abteilung für Neuroradiologie sowie im Institut für Radiologie weiter. Im November 2011 habilitierte Förster und erhielt die Lehrerlaubnis im Fachbereich Nuklearmedizin. Anfang 2012 wurde er zum Oberarzt in der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin im Klinikum rechts der Isar der TUM berufen und war dort bis zuletzt klinisch für den Gesamtbereich der Nuklearmedizin - Schilddrüsenambulanz, Therapiestation, Positronen-Emissions-Tomografen (PET)-CT und PET-MRT sowie konventionelle nuklearmedizinische Diagnostik und Einzelphotonen-Emissionscomputertomografie (SPECT) -verantwortlich. Als Lehrbeauftragter in seinem Fachbereich übernahm er im selben Jahr die wissenschaftliche Leitung des Bereiches multimodale Neurobildgebung.

Försters Werdegang

Förster ist Referent zahlreicher wissenschaftlicher Vorträge auf nationalen und internationalen Kongressen und verfügt über eine hohe wissenschaftliche Reputation. Er ist Autor bzw. Coautor von über 50 in verschiedenen hochrangigen internationalen Fachzeitschriften, publizierten Originalarbeiten sowie mehrere Übersichtsarbeiten und Buchbeiträgen. Darüber hinaus wurden Förster zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen für einige seiner wissenschaftlichen Arbeiten verliehen. Er erhielt beispielsweise 2013 den Wolfgang-Becker-Preis der Bayerischen Gesellschaft für Nuklearmedizin (BGN), 2012 den Molecular Imaging Award der Radiological Society of Northern America (RSNA), den Georg-von-Hevesy-Preis der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN) und 2011 den Young Investigator Award im Rahmen der internationalen Jahrestagung der amerikanischen Society of Nuclear Medicine and Molecular Imaging (SNMMI). Förster warb in seinem Fachgebiet eine beachtliche Summe an EU- und bundesweit geförderter Forschungsgelder sowie Industriemittel ein. Er wird die wissenschaftliche Kooperation zwischen Bayreuth und München stärken und laufende Forschungsprojekte, wie beispielsweise eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Studie über multimodale Hirntumorbildgebung mittels kombinierter PET/MRT, weiterbetreuen und an der TUM seinen Lehrauftrag im Fachbereich Nuklearmedizin erfüllen. Zusätzlich engagiert sich Förster in verschiedenen Fachgesellschaften, wie der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN), der Europäischen Gesellschaft für Nuklearmedizin (EANM), der Alzheimer´s Association (ISTAART), der Radiological Society of Northern America (RSNA) und der Society of Nuclear Medicine and Molecular Imaging (SNMMI). 2012 übernahm Förster als Mitbegründer eine führende Rolle im Neuroimaging Center der TU München (TUM-NIC), eine Initiative von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen, die sich mit bildgebenden Verfahren beschäftigt, um die Strukturen und Funktionen des Gehirns noch besser zu entschlüsseln.

Investitionen in Hightechmedizin - Neues PET-CT 2015

Als Kerndisziplin im Onkologischen Zentrum der Klinikum Bayreuth GmbH trägt die Klinik für Nuklearmedizin zum Behandlungserfolg vieler Krebspatienten bei. Dabei zählt das sogenannte PET-CT, eine Kombination aus einem Computertomografen (CT) und einem Positronen-Emissions-Tomografen (PET), zum Herzstück der Nuklearmedizin. Mit dem PET-CT können selbst kleinste Tumore und Metastasen im Millimeterbereich lokalisiert und Therapieverläufe kontrolliert werden. Die Bayreuther Klinik investierte bereits 2009 als erste Klinik in Oberfranken in diese innovative bildgebende Hochleistungstechnik. Neben der Krebsdiagnostik spezialisierte sich das Team der Nuklearmedizin auf die Untersuchung von Entzündungen in Organen oder Gefäßabschnitten mit dem PET-CT. Das bestehende PET-CT, ein Gerät der ersten Generation, sei mit insgesamt über 1.000 Untersuchungen in der klinischen Routine der Klinikum Bayreuth GmbH gut etabliert, sagt Förster, der mit seiner langjährigen Erfahrung aus zwei der führenden PET-CT-Zentren in Deutschland, in Bayreuth insbesondere das Spektrum der onkologischen und neurologischen PET-CT Diagnostik weiter ausbauen möchte.

Unterstützung durch Haun und Henneking

Dr. Joachim Haun, Geschäftsführer, und Professor Dr. Klaus Henneking, Ärztlicher Direktor der Klinikum Bayreuth GmbH, sicherten dem neuen Chefarzt jede Unterstützung für die Weiterentwicklung des Fachbereiches Nuklearmedizin zu. So wird bereits 2015 ein PET-CT der neuesten Generation beschafft, das unter deutlicher Einsparung der Strahlendosis für die Patienten zu einer verbesserten quantitativen PET-Bildgebung und hochauflösenden diagnostischen CT-Bildgebung befähigt ist. Diese Investition sei laut Förster mit ausschlaggebend für seine Stellenzusage gewesen.

Ausbau des Spezialgebietes Schilddrüsenerkrankungen

Eine der häufigsten Untersuchungsmethoden in der Klinik für Nuklearmedizin ist die sogenannte Szintigrafie, womit die Funktion und der Stoffwechsel verschiedener Organe dargestellt werden. 2014 führte die Nuklearmedizin im Bayreuther Klinikum allein für die Tumorerfassung bei über 1.000 Patienten Knochenszintigrafien durch.
Patienten, die unter einer gutartigen oder bösartigen Erkrankung der Schilddrüse leiden, können sich auf einer speziell dafür eingerichteten Station der Nuklearmedizin einer Radiojodtherapie unterziehen. Förster möchte dieses von Feistel und seinen Mitarbeitern sehr gut etablierte Kerngebiet der Schilddrüsendiagnostik und -therapie stärken und neue nuklearmedizinische Therapieverfahren einführen.