Radiologie: Moderne Therapie bei Durchblutungsstörungen in den Beinen

Erstellt von PD Dr. Thorsten Klink, Frank Schmälzle || Radiologie Klinikum 

Manchmal muss es der chirurgische Eingriff sein. Aber eben nicht immer. Durchblutungsstörungen in den Beinen können in vielen Fällen schonender behandelt werden. Radiologen haben dafür moderne interventionelle Therapien zur Verfügung, die ohne Vollnarkose auskommen und Patientinnen und Patienten schnell wieder auf gesunde Beine bringen.

Eine der häufigsten der modernen Methoden, Verengungen oder Verkalkungen in den Gefäßen des Beines zu behandeln, ist die sogenannte perkutane transluminale Angioplastie. „Dabei führen wir einen Ballonkatheter in die verengte Arterie ein und blasen diesen Katheter auf, um die Verengung zu erweitern“, sagt Privatdozent Dr. Thorsten Klink, Direktor der Klinik für Radiologie am Klinikum Bayreuth. Dies verbessert den Blutfluss und lindert die oftmals sehr schmerzhaften und manchmal durchaus gefährlichen Symptome. In einigen Fällen wird zusätzlich eine Gefäßstütze, ein sogenannter Stent, eingesetzt werden, um die Arterie offen zu halten.

Starke Schmerzen in den Beinen

Auch plötzlich auftretende Verschlüsse, die starke Schmerzen mit sich bringen, können minimal-invasiv behandelt werden. Ohne Therapie besteht in solchen Fällen das Risiko, bei einer Minderdurchblutung das Bein zu verlieren oder amputieren zu müssen. Deshalb ist es entscheidend, die Durchblutung schnell wieder herzustellen. „Wir nutzen spezielle Absaugkatheter und Gefäßfräsen, mit denen die Arterien in kurzer Zeit wieder durchgängig gemacht werden können“, sagt PD Dr. Klink. Neben diesen mechanischen Rekanalisationsverfahren gibt es die Thrombolyse, bei der Medikamente verwendet werden, um Blutgerinnsel aufzulösen und den Blutfluss wiederherzustellen.

Interventionelle Theapie hat Vorteile

„Die Vorteile unserer minimal-invasiven Gefäßtherapie sind erheblich“, erklärt der Klinikdirektor. Für Patientinnen und Patienten verkürzt sich der Krankenhausaufenthalt, ohne dass das Ergebnis ein schlechteres wäre. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die modernen interventionellen Therapien auch langfristig  wirksam sind und die Lebensqualität für Patienten deutlich verbessern.

Welches Verfahren für welche Patientin oder welchen Patienten das individuell passende ist oder ob überhaupt eine Behandlung nötig ist, können Mediziner anhand der radiologischen Bildgebung beurteilen. Ultraschalluntersuchungen, CT- und MRT-Angiographie sind schmerzfrei. In Zusammenschau mit der Symptomatik, die von der klassischen Schaufensterkrankheit mit Wadenschmerzen beim Laufen über Ruheschmerzen bis zu schwarzen Zehen reicht, stimmen sich Radiologen, Gefäßchirurgen und Angiologen ab. Mögliche Therapieoptionen werden dann gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten besprochen und festgelegt.

Chronischer Verlauf

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) der Beine ist eine Folgeerkrankung der Atherosklerose, die zu Verkalkungen von Arterien führt. Die Erkrankung schreitet in den meisten Fällen chronisch fort, weshalb es im Verlauf zu Verengungen der Arterien kommen kann. Sind diese Verengungen sehr ausgeprägt oder liegt gar ein Gefäßverschluss vor, kann die unzureichende Durchblutung zu Schmerzen, offenen Wunden und sogar zum Verlust von Gliedmaßen führen.

 

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Wie wichtig gut durchblutete Beine sind, spüren wir oft erst, wenn das Gefäßsystem verengt ist.

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PD Dr. Thorsten Klink, Direktor der Klinik für Radiologie am Klinikum Bayreuth, und sein Team bieten moderne interventionelle Therapien an.