Rauchen: Klinikum hilft beim Aufhören

| Pneumologie 

Die Lungenfachärzte der Klinikum Bayreuth GmbH werden noch vor der Sommerpause ein Rauchentwöhnungsprogramm auflegen.

Dies kündigte Dr. Claus Steppert, Chefarzt der Klinik für Pneumologie der Klinikum Bayreuth GmbH, im Vorfeld des Weltnichtrauchertags an diesem Freitag an. Die Auftakt- und Informationsveranstaltung zu dem Entwöhnungsprogramm findet am Samstag, 6. Juli, ab 10 Uhr im Klinikum statt.

Rauchen tötet

Nach wie vor kostet das Rauchen weltweit Hunderttausenden von Menschen das Leben. Allein im Jahr 2018 erkrankten in der EU 500.000 Menschen an Lungenkrebs, 480.000 starben. Laut Dr. Steppert sind drei von vier Lungenkrebsfälle durch das Rauchen bedingt. Eine andere schwere Lungenkrankheit ist die chronisch obstruktive Atemwegserkrankung (COPD). War die COPD in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts noch die sechsthäufigste Todesursache weltweit, so wird sie Ende dieses Jahrzehnts die dritthäufigste sein. Auch bei der COPD ist das Rauchen in etwa 80 Prozent aller Fälle die Ursache.

Der Einstieg

Die in den vergangenen Jahren umgesetzten Maßnahmen gegen das Rauchen haben durchaus Erfolge gezeigt, sagt Dr. Steppert. Die Raucherquote bei Männern ging auf 30,4 bei Frauen auf 25,6 Prozent zurück. Auch das Zigarettenrauchen bei Jugendlichen unter 17 Jahren hat mit elf Prozent bei Jungen und neun Prozent bei Mädchen einen Tiefstand erreicht. „Allerdings verzerren diese Zahlen die Realität“, sagt der Chefarzt. Gerade bei Jugendlichen ist das Rauchen von Shishas und E- Zigaretten inzwischen deutlich verbreiteter. 17 Prozent der 16 bis 19- Jährigen rauchen zumindest gelegentlich E-Zigaretten. Und selbst 1,3 Prozent der nichtrauchenden Jugendlichen haben in den letzten 30 Tagen E-Zigaretten konsumiert. „Dabei ist mittlerweile bewiesen, dass dies bei vielen Jugendlichen der Einstieg ins Rauchen ist“, erklärt Dr. Steppert.

 

Etwa ein Drittel der Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren gab an, schon einmal Shisha geraucht zu haben. „Dass Shisha-Rauchen weniger schädlich ist, ist ein Gerücht“, so Dr. Steppert. Das Wasser der Wasserpfeife reinige keineswegs den Rauch. „Was die aufgenommene Nikotinmenge betrifft, entspricht eine Sisha-Sitzung etwa zehn Zigaretten. Was andere Schadstoffe anbetrifft, sind es sogar bis zu 100 Zigaretten.“ Dass die Tabakindustrie sogenannte Heat-not-burn-Produkte anbietet, ist eine vergleichsweise neue Strömung. Hierbei wird Tabak in elektronischen Geräten nicht verbrannt, sondern erhitzt. Nikotin wird in ähnlicher Menge wie bei einer Zigarette freigesetzt, andere Schadstoffe jedoch weniger. „Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Rauch dieser Produkte weiterhin krebserregende Substanzen enthält“, sagt Dr. Steppert.

Der Ausstieg

Auch wenn der Chefarzt der Pneumologie vor E-Zigaretten als möglichen Einstieg ins Zigarettenrauchen warnt. Denen, die bereits rauchen, können E-Zigaretten beim Ausstieg helfen. „Eine Studie hat gezeigt, dass bei der Raucherentwöhnung E-Zigaretten wirksamer als Nikotinersatzprodukte wie Pflaster, Kaugummi oder Nasenspray sind.“ Nachdem die Abhängigkeit beim Rauchen jedoch neben der Nikotinabhängigkeit auch auf erlerntem Verhalten beruht, sollte die Raucherentwöhnung zweigleisig erfolgen.

 

Info: Die Auftakt- und Informationsveranstaltung der Klinikum Bayreuth GmbH zur Raucherentwöhnung findet am Samstag, 6. Juli, ab 10 Uhr im Konferenzraum 4 des Klinikums, Preuschwitzer Straße 101, statt. Die Auftaktveranstaltung ist kostenlos. Betreuende Ärzte sind Chefarzt Dr. Claus Steppert und Oberarzt Dr. Josef Federhofer. Um Anmeldung wird gebeten – telefonisch unter der Nummer 0921/4004902 oder per E-Mail an pneumologie@klinikum-bayreuth.de, Stichwort „Endlich rauchfrei“.

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Chefarzt Dr. Claus Steppert