Vorsorge Schlaganfall

Mit einer Präventionsambulanz für Schlaganfall-Patienten startet die Klinik für Neurologie in der Klink Hohe Warte ein neues Versorgungsmodell um die Schlaganfallrate in Oberfranken zu senken.

Der Schlaganfall ist mit 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Das Risiko einen zweiten Schlaganfall zu erleiden ist mit bis zu 40 Prozent sehr hoch. Ursache dafür sind häufig die unzureichende Behandlung der Risikofaktoren, wie erhöhter Bluthochdruck, Diabetes melitus oder Übergewicht. Die Klink für Neurologie der Klinikum Bayreuth GmbH, unter der Leitung von Professor Dr. Patrick Oschmann, entwickelt ein oberfränkisches Versorgungsmodell um Folgeschlaganfälle bei betroffenen Patienten vorzubeugen.

In der Klink Hohe Warte bauen die Neurologen eine Präventionsambulanz für frisch erkrankte Schlaganfall-Patienten auf. In der Ambulanz sollen, neben den Nachuntersuchungen, vor allem das Bewusstsein der Patienten für die Risikofaktoren gestärkt werden. Um die Risiken, wie hoher Blutdruck, Diabetes, unregelmäßige Einnahme von Medikamenten, Bewegungsmangel oder Übergewicht, zu reduzieren, werden gesundheitspädagogische Patientenschulungen durchgeführt. Die Schlaganfall-Patienten werden unterstützt, ihren Lebensstil an die neue Situation anzupassen. Dazu zählt nicht nur eine gesunde Lebensweise sondern auch die regelmäßige Einnahme von verordneten Medikamenten und Einhaltung der ärztlichen Anweisungen. Zusätzlich wird eine Telefonhotline für die Patienten eingerichtet. Ein wesentlicher Baustein für den Erfolg dieses Projektes, ist die enge Vernetzung mit den niedergelassenen Haus- und Fachärzten. Die Patienten der Präventionsambulanz erhalten einen Präventionspass in dem alle relevanten Daten von den Klinikärzten und den niedergelassen Ärzten eingepflegt werden. Damit können die Erfolge der Behandlungen aufgezeigt, die Risikofaktoren kontrolliert und Therapieverfahren abgestimmt werden.

An diesem neuen Versorgungsmodell werden bis Mitte 2009 rund 300 Patienten teilnehmen und deren Daten ausgewertet. Prof. Dr. Oschmann erwartet im Ergebnis, dass die Patienten, die an diesem präventiven Versorgungsmodell teilnehmen, keinen zweiten Schlaganfall erleiden oder zumindest deutlich seltener. „Die Ursache eines Folgeschlaganfalls ist häufig eine inkonsequente Behandlung der bekannten Risikofaktoren. Mit diesem Projekt erarbeiten wir für die Patienten, Ärzte und Kostenträger ein Versorgungsmodell für eine effektive Prävention um die Gesundheit der Patienten zu fördern und damit die Kosten für teure Behandlungen zu reduzieren."

Zwei Ärzte arbeiten gemeinsam an einem Ultraschallgerät. Der männliche Arzt bedient das Gerät und untersucht einen Patienten, der auf einer Liege liegt. Eine weibliche Ärztin beobachtet die Untersuchung. Das Umfeld wirkt klinisch und professionell.