Corona: Wenn die zweite Welle kommt

Wie stehen wir da, wenn das Virus nach ein paar ruhigeren Wochen wieder zuschlagen sollte? Die Klinikum Bayreuth GmbH ist vorbereitet, das zeigt diese Checkliste. Vorbereitet, soweit man es sein kann.

Frage 1: Haben wir genügend Kapazität auf den Intensivstationen?

Aktuell liegen die Zahlen der infizierten Patienten und auch der Verdachtsfälle auf niedrigem Niveau. Das war schon mal anders. Am 18. April hatten wir 48 Patienten, am 24. April 46 Verdachtsfälle
Von unseren insgesamt 81 Intensivbetten sind aktuell 49 belegt. Und von insgesamt 1048 Betten an beiden Betriebsstätten sind aktuell 735 belegt. Damit übertreffen wir die Vorhaltevorgaben der Bayerischen Staatsregierung bei weitem. Der Freistaat entschädigt Krankenhäuser für diesen Vorhalt, das hat uns in den ersten drei Quartalen wirtschaftlich stabilisiert.

Frage 2: Wie schützen wir unsere Patienten und Beschäftigte?

Wenn wir Patientinnen und Patienten einbestellen, dann nur, wenn sie einen negativen Corona-Test vorweisen können. Der darf nicht älter als 96 Stunden sein. Und die Patienten müssen versichern, dass sie sich in der Zwischenzeit in häuslicher Quarantäne aufgehalten haben.  Für Notfälle und Härtefälle haben wir eine eigene Station eingerichtet. Dort werden Patienten aufgenommen und erst im Krankenhaus getestet.

Wir haben die meisten Zu- und Ausgänge an unseren beiden Betriebsstätten geschlossen. Wir dokumentieren jeden einzelnen Besucher oder Patienten eines MVZ, damit wir im Ernstfall die mögliche Infektionskette nachvollziehen könnten. Kein Besucher und kein ambulanter Patient betritt eines unserer Häuser, ohne zuvor auch einen medizinischen Check durchlaufen zu haben. Und wir haben die Anzahl und Dauer von Besuchen reduziert.

Frage 3: Wie steht es um die Materiallage?

Das Team der Apotheke der Klinikum Bayreuth GmbH hat die etwas ruhigere Phase der vergangenen Wochen genutzt. „Die Materiallage bei der Schutzausrüstung ist gut“, sagt Richard Sommerer, Leiter der Apotheke und des Bereichs Medizinisches Equipment. „Unsere Vorräte reichen für ein Monat aus.“ Und die Beschaffungen gehen weiter. „Der Markt für medizinische Schutzausstattung hat sich zum Teil entspannt“, sagt Sommerer. „Und wir bemühen uns um qualitativ hochwertige Ausrüstung.“

Frage 4: Und wie sieht es bei den Tests aus?

Tag für Tag finden in den Labors des Klinikums 140 konventionelle und weitere 25 sogenannte Schnelltests statt. „Damit ist unsere Kapazität ausgelastet“, sagt Dr. Sven Schimanski, Chefarzt des Instituts für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und Krankenhaushygiene. Sein Ziel ist es, die Testkapazität kurzfristig mindestens zu verdoppeln. Dies werde notwendig, um die Beschäftigte und Patienten in angemessener Zeit testen zu können. Entscheidungen dazu fallen noch in dieser Woche.

Frage 5: Wie gehen die Beschäftigten der Klinikum Bayreuth GmbH mit der Situation um?

Keine Frage, all die Regelungen und Maßnahmen sind für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Belastung. Aber klar ist auch: „Wir freuen uns darüber, wie hoch die Disziplin ist“, sagt Pflegedirektorin Angela Dzyck. Dass sich während der ersten Welle keine Mitarbeiterin, kein Mitarbeiter bei der Versorgung von COVID-19-Patienten infiziert hat, ist für die Pflegedirektorin ein positives Zeichen. „Wir gehen adäquat mit unseren Patienten und dem Virus um.“ Alle Beschäftigten seien sensibilisiert, gut informiert und geschult.

 

 

 

 

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