Das Abenteuer seines Lebens

| Institut für Hygiene, Virologie und Klinische Mikrobiologie 

Obed Tuyishime aus Ruanda arbeitete sechs Wochen lang an der Klinikum Bayreuth GmbH.

Nach Hause sind es exakt 8828 Kilometer. Obed Tuyishime kommt aus Kigali, der Hauptstadt des ostafrikanischen Staates Ruanda. Sechs Wochen lang arbeitete der 28-Jährige jetzt am Institut für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und Krankenhaushygiene (ILMH) der Klinikum Bayreuth GmbH mit. Und am liebsten wäre er noch eine Weile geblieben.

Für ihn war es das Abenteuer seines Lebens. Nie zuvor hatte Obed Tuyishime sein Land verlassen. Aufgewachsen ist er in einem abgelegenem Dorf, bevor er nach Kigali ging, dort studierte und 2019 seinen Abschluss machte. Seitdem arbeitet Obed in einem medizintechnischen Labor, in den vergangenen zwei Jahren gehörte er einem COVID-Response-Team an.

Obed wollte mehr. Er wollte wissen, was in Krankenhauslaboren in Deutschland geht. Deutschland, das war sein erklärtes Ziel, als er sich 2022 für eine Hospitation beim Senior Experten Service bewarb. „Weil Deutschland in Europa zu den Ländern mit der besten Gesundheitsversorgung gehört.“ Nur kurze Zeit später meldete sich der von den Bundesministerien für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sowie für Bildung und Forschung unterstützte Experten-Vermittlungsdienst bei Obed. Deutschland, Bayreuth, sechs Wochen.

Hier in Bayreuth hat der Mann aus Ruanda zum ersten Mal gesehen, wie im Herbst Blätter von den Bäumen fallen. Er hat zum ersten Mal Schnee angefasst. Noch eindrucksvoller seien allerdings die Erfahrungen am Institut für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und Krankenhaushygiene gewesen. Dass jede und jeder weiß, was zu tun ist. Dass die Prozesse ineinander greifen. Dass so vieles automatisiert ist, die Maschinen auf dem aktuellen Stand der Technik sind. Wie groß das Labor ist und dass es so schnell geht vom Probeneingang bis zum Ergebnis – all das hat Obed Tuyishime begeistert.

Noch ist die Laboratoriumsmedizin in Ruanda nicht so weit. Noch nicht. Obed ist zuversichtlich, dass sich dies ändert. Darauf ist er jetzt ein Stück weit besser vorbereitet, er will dabei sein, sein Wissen teilen und sich einbringen, wenn die Fortschritte kommen. Gerne wäre er noch länger in Bayreuth geblieben, um noch mehr zu lernen.

 

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