DaVinci ist ein voller Erfolg

Die ersten 100 Eingriffe mit dem Operationsroboter haben alle Erwartungen übertroffen.

Ein gutes Jahr ist es her, das an der Betriebsstätte Hohe Warte der Klinikum Bayreuth GmbH der Operationsroboter DaVinci in Betrieb genommen wurde. Die Marke von 100 Operationen hat das Team der Klinik für Urologie inzwischen übersprungen. Zeit für eine Zwischenbilanz mit dem kommissarischen Klinikdirektor, Prof. Dr. Frank Kunath.

100 Operationen mit dem DaVinci-Operationsroboter. Herr Prof. Kunath, Sie hatten ja bereits vor Ihrem Einstieg an der Klinikum Bayreuth GmbH mit einem solchen Roboter gearbeitet. Ist die Zahl 100 dennoch  eine Marke, die Sie besonders freut, an der Sie mal kurz innehalten?

Kunath: Für mich persönlich vielleicht nicht unbedingt. Aber für die Klinikum Bayreuth GmbH ist das ein Meilenstein. Wir mussten von Grund auf neu aufbauen. Die laparoskopische Expertise für diese Verfahren war nicht vorhanden. Deshalb bin ich schon ein wenig stolz darauf, dass wir das DaVinci-Projekt in so kurzer Zeit soweit vorangebracht haben. Wir operieren nicht nur an der Prostata, sondern nutzen den DaVinci auch bei Nierentumoren oder bei Verwachsungen am Harntrakt. Dass die OP-Pflege so motiviert mitarbeitet und dass die Weiterbildungsbereitschaft im ärztlichen Personal gegeben ist, finde ich bemerkenswert. Ich bin schon sehr glücklich und froh, dass es so gut läuft. Das Arbeiten im professionellen Team mach wirklich Spaß.

Wie lange ist es eigentlich her, dass Sie den DaVinci in Betrieb genommen haben?

Kunath: Im November 2023 haben wir die ersten Patienten operiert. Der reguläre Start war aber erst im Januar 2024.

Das bedeutet also, 100 Operationen in gut einem Jahr. Das ist eine ganz ordentliche Zahl, oder?

Kunath: Ja, das finde ich auch. Vor allem finde ich es schön, dass wir das Vertrauen der Patienten und Patientinnen sowie der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen als Zuweiser haben.  Das freut mich wirklich sehr.

Sagen Sie mir bitte noch mal kurz, was das Besondere am DaVinci ist.

Kunath: Den Patienten geht es nach dem Eingriff sehr viel schneller wieder besser, die Liegezeiten sind deutlich kürzer. Es gibt deutlich weniger Blutverlust, weniger Komplikationen und deshalb sind die Patienten schneller wieder mobil. Das Schönstes für uns als Team ist, dass die Operationen  standardisiert laufen. Der Assistent weiß genau, bei welcher Bewegung ich als Operateur welche Nadel an einem der Arme des DaVinci haben möchte. Da muss schon gar nichts mehr gesprochen werden. Das sind automatisierte Prozesse und es macht Spaß zu sehen, wie sich ein Team entwickelt. Wir stellen zudem fest, dass die Vorbehalte, die es in der Vergangenheit gegenüber der Laparoskopie und auch einem Operationsroboter als neuem Instrument gegeben hat, verschwinden. Am DaVinci kann der Operateur die Instrumente leichter und präziser bedienen und mit der Kamera in Region schauen, wo es mit der konventionellen Laparoskopie oder der offenen Operation schon schwierig wird.

Die ersten 100 sind also geschafft. Wie geht es jetzt weiter? Wie sieht Ihre Ambition aus?

Kunath: Ich würde mich freuen, wenn wir die Wechselzeiten zwischen den Operationen noch kürzer gestalten, regelmäßig zwei Eingriffe am Tag machen und die Fallzahlen noch mal steigern könnten.  Das Patienten-Potenzial wäre da. Wichtig ist, dass dabei die Qualität stimmt. Von meinem Gefühl her und was die Rückmeldungen von außen angeht, kann ich sagen: Die Qualität passt. Wir haben Potenzial an Operation, die noch ein bisschen diffiziler, noch ein bisschen komplizierter sind. Aber zum jetzigen Stand will ich das, was ist, ausbauen und fortführen.
 

Prof. Dr. Frank Kunath