Mehr als 100.000 ambulante und stationäre Patientinnen und Patienten kommen alljährlich zu uns. Für ihr Wohl arbeiten wir, für sie sind wir da.
Medizin und Menschlichkeit gehören für uns zusammen. Wir möchten uns um Sie kümmern, im Krankenhaus und danach.
Die Klinikum Bayreuth GmbH ist ein Krankenhaus der "maximalen Versorgungsstufe" in Oberfranken.
Die Klinikum Bayreuth GmbH ist ein Krankenhaus der maximalen Versorgungsstufe. Bei uns sind Sie am richtigen Ort.
In unseren Zentren arbeiten verschiedene Berufsgruppen aus unterschiedlichen medizinischen Disziplinen zusammen. Denn unser Ziel ist die beste Behandlung für Sie.
Vom Notfall bis zur Nachsorge: Wir sind rundum für Sie da. Dafür gibt es unsere Einrichtungen.
Ambulante medizinische Hilfe in den MVZs Bayreuth
Ambulante medizinische Hilfe im MVZ MedCenter Bayreuth.
Ein Krankenhausaufenthalt ist immer eine besondere Situation, die nicht selten mit Sorgen und Unsicherheiten verbunden ist. Manchmal tut es da gut, sich etwas von der Seele zu reden, manchmal ist es einfach schön, nicht alleine zu sein und jemanden zu haben, mit dem man plaudern kann. Unverbindlich, zwanglos. Das ist es, was der ehrenamtliche Besuchsdienst leistet.
Der Besuchsdienst, den es in Bayreuth neben dem Klinikum auch in der Hohen Warte und im Bezirkskrankenhaus gibt – das sind Frauen und Männer, die sich einmal in der Woche Zeit nehmen. Zeit, die sie Menschen schenken, die sie nicht kennen, die sie vielleicht nur einmal in ihrem Leben sehen. Zeit, von der beide Seiten profitieren: „Auch uns geben die Menschen, mit denen wir sprechen, viel zurück“, sagen die Ehrenamtlichen. Begleitet und betreut werden sie von den Kolleginnen und Kollegen der Klinikseelsorge. Am Klinikum Bayreuth sind das Pfarrer Johannes Neugebauer (evangelische Seelsorge) und Pastoralreferentin Barbara Maier-Schäfer (katholische Seelsorge). Der Besuchsdienst selbst ist unabhängig von Glaube, Weltanschauung oder Religionszugehörigkeit.
Andrea Gulich, Gisela Unterburger und Hans-Joachim Kuchler sind bereits seit einigen Jahren regelmäßig im Klinikum. Sie alle haben eine feste Station, die sie oder er einmal in der Woche für etwa zwei Stunden besuchen. In ihrer Zeiteinteilung sind sie dabei völlig frei. Die Besuche sind in der Regel zufällig. Es wird nicht selektiert oder ausgewählt. „Wo wir willkommen sind, sind wir gerne“, sagt Andrea Gulich. „Die Freude der Menschen über unseren Besuch – das ist der Grund, warum ich Spaß und Freude an der Aufgabe habe."
Der Moment, in dem einer der drei ein Zimmer betritt, ist immer etwas Neues. „Ich weiß nicht, wer mir gleich gegenübersitzen wird. Ich kenne die Patientinnen oder Patienten nicht – und sie mich nicht. Aber das ist auch nicht wichtig“, sagt Hans-Joachim Kuchler. Im Gegenteil. Manchmal sei das gerade gut. „Wir sind weder Teil der Familie noch Teil des Krankenhauses. Das macht es oft leichter, Dinge an- oder auszusprechen“, glaubt auch Andrea Gulich.
Weniger fragen, mehr zuhörenWorüber gesprochen wird? „Der Impuls kommt immer vom Gegenüber. Wir fragen nicht aus, wir hören zu“, sagt Gisela Unterburger. Die Fähigkeit, sich selbst zurückzunehmen, zwischenmenschliche Situationen schnell zu erfassen, ein Gespür dafür zu haben, wann Menschen reden wollen, wann auch gemeinsames Schweigen guttut – und wann ein Besuch unerwünscht ist. Das ist es, was die drei auszeichnet. Medizinische Vorkenntnisse braucht es nicht. Oft nicht einmal einen Namen: „Wir sprechen in einer bestimmten Situation, in einem bestimmten Moment mit einem Menschen über das, was ihn gerade bewegt. Manchen Menschen fällt es gerade deshalb leicht, sich etwas von der Seele zu reden, weil sie sich um die Konsequenzen des Gesagten keine Gedanken machen müssen“, sagt Hans-Joachim Kuchler. Manchmal bleibt es bei einem netten Smalltalk, nicht selten gehen die Gespräche aber durchaus tiefer.
Vertraulichkeit gegebenZwei Stunden Zeit in der Woche – mehr müsse man nicht mitbringen, sagt Gisela Unterburger, die von einigen Jahren über einen Aufruf in der Zeitung auf das Ehrenamt aufmerksam geworden ist. Das stimmt – und stimmt manchmal auch nicht. „Manche Gespräche berühren uns auch sehr persönlich.“ Damit gehe jeder anders um. „Ich nehme mir dann für mich noch einmal die Zeit, das zu reflektieren und zu verarbeiten, bevor ich nach Hause gehe.“ Denn was gesagt wurde, bleibt im Haus. Der Besuchsdienst unterliegt der Verschwiegenheit. Dennoch brauche man gelegentlich den Austausch untereinander. Dazu gibt es die regelmäßigen Treffen des Besuchsdienstes mit den Klinikseelsorgern. Namen und Hintergründe bleiben dabei außen vor. Barbara Maier-Schäfer und Pfarrer Johannes Neugebauer betreuen und koordinieren den Besuchsdienst, der mit der oft nicht leichten Aufgabe von Anfang an nicht alleine ist. „Es braucht eine gute Vorbereitung. Wir bieten einführende Kurse an, die auf die Aufgabe vorbereiten“, sagt Neugebauer. Möglichkeiten und Grenzen werden besprochen und die Teilnehmer Schritt für Schritt unter anderem mit Rollenspielen auf die Besuche vorbereitet. Der Einstieg in ein Gespräch ist dabei eines der wesentlichen Themen. Erst danach geht es zu den ersten Besuchen. Neugebauer und Maier-Schäfer ist wichtig: „Wir mischen uns nicht in klinische Belange oder Behandlungen ein. Auch aus diesem Grund ist niemand aus dem Besuchsdienst selbst in der Klinik tätig."
Übernommen werde das Ehrenamt immer für ein Jahr. „Jeder und jede Ehrenamtliche entscheidet sich damit einmal im Jahr bewusst dafür, die Aufgabe weiterhin zu übernehmen“, sagt Neugebauer. Ans Aufhören haben Andrea Gulich, Gisela Unterburger und Hans-Joachim Kuchler noch nie gedacht. Sie würden sich aber sehr über Unterstützung freuen. „Es gibt noch viele Stationen, auf denen ein Besuchsdienst guttäte", glauben sie.
Neuer Kurs geplantDemnächst wird ein neuer Ausbildungskurs für den Besuchsdienst an den Bayreuther Kliniken beginnen. Der Kurs umfasst zehn jeweils dreistündige Theorieeinheiten, ein Praktikum auf einer Krankenhausstation sowie einen Abschlusstag.
Der Kurs bietet eine Einführung die Kommunikation und behandelt darüber hinaus die Themen Erfahrungen mit Krankheit, Umgang mit Gefühlen, Nähe und Distanz und mein Glaube/meine Spiritualität.Wer sich für den Kurs und die ehrenamtliche Tätigkeit interessiert, kann sich gerne bei der Krankenhausseelsorge melden – telefonisch 0921/ 400-2911 oder per Mail: seelsorge-ev@~@klinikum-bayreuth.de oder seelsorge-kath@~@klinikum-bayreuth.de.
Sie schenken Zeit und wünschen sich Verstärkung: Hans-Joachim Kuchler, Gisela Unterburger und Andrea Gulich (vorne von links) gehören zum Team des ehrenamtlichen Besuchsdienstes am Klinikum Bayreuth. Unterstützt werden sie dabei von Pfarrer Johannes Neugebauer und Barbara Maier-Schäfer (hinten von links) von der evangelischen und katholischen Klinikseelsorge.