Wichtiger Schritt in Richtung strahlender Zukunft

Der erste Meilenstein der umfassenden technischen Erneuerung in der Strahlentherapie der Klinikum Bayreuth GmbH ist erreicht: Das Team um den Direktor der Klinik für Strahlentherapie, Prof. Dr. Jochen Willner, und Mathias Dierl, Leiter der Abteilung für Medizinphysik, haben jetzt einen neuen Linearbeschleuniger in Betrieb genommen. Weitere werden folgen, das finanzielle Gesamtvolumen liegt bei zwölf Millionen Euro.

Variabel und mit Künstlicher Intelligenz

Unter den Vorteilen, die das neue Gerät bietet, stechen zwei besonders heraus: seine Variabilität und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Der neuer Linearbeschleuniger aus dem Hause Elekta hat ein maximal breites Anwendungsspektrum: Es reicht von der extrem zielgenauen Bestrahlung von Karzinomen bis hin zu hochwirksamer Bestrahlung bei chronischen Schmerzen. „Nahezu jeder Krebspatient kommt im Laufe seiner Behandlung in Kontakt mir der Strahlentherapie“, sagt Prof. Willner. „Unsere Disziplin ist eine der wichtigsten Behandlungsmethoden bei Krebs.“ Ein große Gruppe innerhalb des Klientels der Klinik für Strahlentherapie machen Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen aus. Sie leiden unter anderem an Fersensporn, einer chronisch-entzündlichen Schulter oder dem sogenannten Tennisellenbogen. „Wir als Krankenhaus der maximalen Versorgungsstufe möchten alles bieten, was die Strahlentherapie kann“, sagt Prof. Willner. Das Gerät macht es möglich.


Mehr noch: Künstliche Intelligenz erhöht die Behandlungsqualität deutlich. Medizinphysiker Dierl: „Es ist nicht eine Künstliche Intelligenz, die hier zum Einsatz kommt. Es sind mehrere.“ Die KI optimiert Bilder, die bei Planung und Bestrahlung gebraucht werden, auf ein bis dato nicht gekanntes Qualitätsniveau. Und Künstliche Intelligenz passt zum Zeitpunkt der Behandlung die Bestrahlung an die Situation des Patienten an. Ist die Blase etwas voller oder das Rektum etwas leerer, als bei der vorangegangenen Bestrahlungsplanung – die KI bemerkt dies unmittelbar vor der Behandlung und schlägt Anpassungen. Sie schlägt vor, das ist wichtig. Entscheidungen treffen Ärztinnen und Ärzte.

Die nächsten Schritte 

Bereits im Oktober wird am Klinikum Bayreuth mit der Installation eines zweiten, baugleichen Linearbeschleunigers begonnen. In einem nächsten Schritt wird die Außenstelle der Strahlentherapie in Kulmbach technisch auf den neusten Stand gebracht.


Übrigens: Der erste Patient, der von dem neuen Linearbeschleuniger profitierte, war einer mit besonderer Beziehung zu dem Gerät. Ronald Nögel arbeitet für Elekta und wochenlang an der Einrichtung des EVO-Beschleunigers gewerkelt. Seine Hand macht ihm immer mal wieder Schwierigkeiten, da hilft Bestrahlung. Für ihn kommt nur die Strahlentherapie am Klinikum Bayreuth infrage. Natürlich, weil sie über die modernste Technik verfügt. „Aber mindestens genauso wichtig ist, dass ich hundertprozentiges Vertrauen in das Team hier habe.“ 
 

Fünf Personen stehen in einem modernen medizinischen Raum, der mit komplexen Geräten ausgestattet ist. Sie tragen verschiedene Berufskleidung: ein Arzt in einem weißen Kittel, Techniker in einem schwarzen T-Shirt, ein weiterer Arzt in weißer Uniform und zwei Personen in blauen und schwarzen Hemden.

Sie nahmen den neuen Linerbeschleuniger der Klinik für Strahlentherapie in Betrieb: Klinikdirektor Prof. Dr. Jochen Willner, erster Patient Ronald Nögel, Geschäftsführender Oberarzt Dr. Hanno Zoske, Leitende MTR Ulrike Engelsing und Mathias Dierl, Leiter der Abteilung Medizinphysik (von links).

Ein lächelnder Mann steht an einem medizinischen Gerät in einem hellen Raum. Er trägt einen schwarzen Pullover und hat eine Brille auf. Hinter ihm befindet sich ein Monitor, der nicht näher zu erkennen ist.
Ein modernes Bestrahlungszimmer mit einem großen, kreisförmigen Gerät in der Mitte, das für die Strahlentherapie genutzt wird. Rechts befindet sich ein Behandlungstisch. An der Wand hängen Bildschirme, die medizinische Daten anzeigen. Das Zimmer ist gut beleuchtet und wirkt klinisch.