Feuer löschen statt Blutung stillen

In der Notaufnahme brennt es oft – im übertragenen Sinn. Auf medizinische Notfälle ist das Team bestens vorbereitet. Aber was, wenn es tatsächlich brennt? Wenn beispielsweise der Hubschrauber Feuer fängt? Diesen Ernstfall proben die Pflegekräfte heute im Rahmen einer Feuerwehrübung gemeinsam mit Vertretern der ständigen Feuerwache in Bayreuth und greifen dabei nicht zum Notfallkoffer, sondern zu Schutzkleidung und Schlauch.

Das Szenario: Der Hubschrauber hat Probleme bei Start oder Landung, fängt Feuer. Schnelle Hilfe ist gefragt. Und die kommt zunächst aus der Notaufnahme: Hier haben die Mitarbeiter den Rettungshubschrauber bei Start und Landung über einen Monitor und eine Kamera mit Infrarotsensoren im Blick. Tritt ein Notfall ein, sind sie die ersten, die reagieren können.

Schon nach zwei Minuten soll Hilfe vor Ort sein. Die Pflegekräfte ziehen die Brandschutzkleidung, die in einem Spind bereitliegt, über ihren Kittel, machen sich auf den Weg zum Container mit der Schaumlöschanlage am Hangar und packen zu: Schlauch aus dem Schrank, Hahn aufdrehen, loslaufen. Was heute brennt, ist natürlich nicht der Hubschrauber, sondern ein eigens vorbereitetes Becken. Die Flammen aber sind echt. 90 Meter Schlauch stehen zur Verfügung und wollen bewegt werden. Dann heißt es: Löschschaum, marsch!

Wichtige Informationen zum Umfang mit der Schutzkleidung, zur Handhabung des Schlauchs und über den richtigen Zugang zum Feuer liefern die Fachleute von der ständig besetzten Feuerwache Bayreuth, die die Übung begleiten.

Binnen kurzer Zeit sind die Flammen erstickt, das Feuer gelöscht. Jetzt geht es an die Nachbereitung. „Die Generalprobe ist gelungen. Einige Kleinigkeiten im Ablauf sind noch zu optimieren“, fasst Bastian Pausewang, Technischer Direktor der Klinikum Bayreuth GmbH, die Übung zusammen und lobt den guten Austausch zwischen ADAC Luftrettung, Feuerwehr und Klinikpersonal. Jeder habe sich eingebracht und etwas dazugelernt. Wie rettet man schnellstmöglich Verletzte aus einem Hubschrauber? Wo stoppt man die Maschinen? Das sei auch für die Feuerwehrleute Neuland gewesen.

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