Mehr als 100.000 ambulante und stationäre Patientinnen und Patienten kommen alljährlich zu uns. Für ihr Wohl arbeiten wir, für sie sind wir da.
Medizin und Menschlichkeit gehören für uns zusammen. Wir möchten uns um Sie kümmern, im Krankenhaus und danach.
Die Klinikum Bayreuth GmbH ist ein Krankenhaus der "maximalen Versorgungsstufe" in Oberfranken.
Die Klinikum Bayreuth GmbH ist ein Krankenhaus der maximalen Versorgungsstufe. Bei uns sind Sie am richtigen Ort.
In unseren Zentren arbeiten verschiedene Berufsgruppen aus unterschiedlichen medizinischen Disziplinen zusammen. Denn unser Ziel ist die beste Behandlung für Sie.
Vom Notfall bis zur Nachsorge: Wir sind rundum für Sie da. Dafür gibt es unsere Einrichtungen.
Ambulante medizinische Hilfe in den MVZs Bayreuth
Ambulante medizinische Hilfe im MVZ MedCenter Bayreuth.
„Stillen ist das Beste für Ihr Kind.“ Spätestens im Laufe der Schwangerschaft werden werdende Mütter diesen Satz nicht nur einmal hören. Und er stimmt. Das Baby erhält über die Muttermilch – und insbesondere bereits über das Kolostrum, die Vormilch – vom Zeitpunkt der Geburt an alles Lebenswichtige. Sie ist Nahrung, unterstützt Wachstum und Entwicklung und stärkt das Immunsystems. Stillen ist aber auch Nähe, Geborgenheit und Entwicklungsförderung – also rundum der beste Start ins Leben.
Aber gerade deswegen setzen sich viele werdende Mütter schon vor der Entbindung unter Druck – und das sollte nicht sein, sagt Dr. Carolin Kladt, Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum Bayreuth. Auf die Frage, wie möchten sie ihr Kind ernähren? Kommt oft die Antwort: „Wenn es klappt, möchte ich versuchen zu stillen.“ Aber „es gibt keinen Grund, das vorab schon in Frage zu stellen“, sagt sie.
Ein entspannter Start
Sie ist überzeugt: „Ein entspannter Start gelingt leichter, wenn von Beginn an eine gute Begleitung von Mutter und Kind gegeben ist. Im Perinatalzentrum der Klinikum Bayreuth GmbH begleiten daher ausgebildete und zertifizierte Stillberaterinnen Mütter und ihre Kinder nicht erst, wenn es Probleme gibt, sondern beraten bei Bedarf bereits vor der Entbindung, begleiten das erste Stillen und stehen auch in den ersten Lebenstagen mit Rat und Tat zur Seite.
Das soll Sicherheit geben. „Die erste Stunde nach einer Entbindung ist ein emotionaler Moment, welche die junge Familie im Idealfall genießen sollte – das nötige Backup sind wir als Team“, sagt Dr. Kladt. Derzeit ist an drei Tagen in der Woche eine Stillberaterin ausschließlich zur Unterstützung und Beratung in Ernährungsfragen im Dienst. „Ab Juli werden wir diese Beratung an fünf Wochentagen von Montag bis Freitag anbieten“, sagt Kladt.
Das erste Anlegen
„Wir legen viel Wert darauf, dass Mutter und Kind unmittelbar nach der Entbindung die Chance erhalten, mit ihrem Neugeborenen in direktem Hautkontakt (Bonding) zu sein und zu stillen“, sagt Dr. Carolin Kladt, Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Das gelingt, weil das Still-Team der Klinikum Bayreuth GmbH breit aufgestellt ist. Speziell ausgebildete und zertifizierte Stillberaterinnen arbeiten nicht nur auf der Entbindungsstation, sondern im Kreißsaal und in der Kinderklinik. Sie sind Hebammen, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen, aber auch Ärztinnen und kommen bei Bedarf dorthin, wo sie von Mutter und Kind gebraucht werden.
Läuft alles rund, wird im Kreißsaal ausreichend Ruhe und Zeit für das erste Stillen sein. „Eine Hebamme unterstützt Mutter und Kind, legt der Mutter das Neugeborene Haut auf Haut auf den Bauch. Von hier aus suchen sich die Kinder ihren Weg selbst. „Dieser Breast Crawl – das Suchen nach der Brust – ist ein wichtiger Schritt, der etwas Zeit braucht. Die dürfen sich Mutter und Kind nehmen und unsere Aufgabe als betreuendes Team ist es, beiden diese Zeit zu geben“, sagt Kladt. Der direkte Hautkontakt und das aktive Suchen des Neugeborenen hat dabei mehr als einen positiven Effekt: Bei der Mutter werden durch diesen Vorgang Hormone ausgeschüttet, die die Milchproduktion anregen, das Stillen erleichtern und die Bindung zwischen Mutter und Kind fördern.
„Wir unterstützen das Stillen aber auch in Situationen, in denen der Start nicht so leicht gelingt, beispielsweise nach einem Kaiserschnitt oder bei Kindern, die zu früh oder krank geboren werden und in der Kinderklinik versorgt werden müssen. Das OP-Team, die Anästhesisten und operierenden Ärzte und auch die Hebamme, die eine Geburt im OP immer begleitet, unterstützen Mutter und Kind ebenso wie das Team in der Kinderklinik, sodass in allen Fällen ein frühzeitiges erstes Anlegen und/oder die Muttermilchgewinnung zumindest versucht werden kann – auch schon direkt im OP.
Kolostrum – für das Neugeborene immens wichtig
Wichtig ist Dr. Kladt aber vor allem eines – und das ist unabhängig davon, ob die Mutter am Ende stillen wird, oder nicht: „Das Kolostrum, so heißt die Vormilch, die Mütter bereits vor der Entbindung und in den ersten Lebenstages des Kindes produzieren, ist für das Neugeborene immens wichtig. Je schwieriger der Start ins Leben, desto mehr profitieren die Kinder davon.“ Das Kolostrum enthält alles, was die Kinder in den ersten Stunden und Tagen brauchen und ist individuell auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt. Es ist ein Cocktail aus Proteinen, Enzymen, Mineralien, Wachstumsfaktoren, Aminosäuren und Antikörpern. Sie ist Nahrung und wirkt zugleich wie eine erste Impfung und stärkt die Immunabwehr. „Weder die Medizin noch Hersteller von Kindernahrung haben etwas, was den Neugeborenen eine annähernd ähnlich umfassende Versorgung bieten kann“, sagt Kladt.
Unterstützung schon vor der Geburt
Selbst Müttern, die nicht stillen werden, rät das Stillteam am Klinikum Bayreuth dazu, zumindest dieses Kolostrum zu geben. „Das kann auch über eine kleine Spritze geschehen, wenn die Mutter nicht anlegen möchte“, sagt Gudrun Götz. Sie ist eine der zertifizierten Stillberaterinnen und betreut vor allem Mütter und Kinder auf der Frühchen- und Intensivstation. „Wir beraten werdende Mütter auch gerne, wie sie das Kolostrum beispielsweise bei Gestationsdiabetes oder einem geplanten Kaiserschnitt ab der 37. Schwangerschaftswoche bereits vor der Entbindung gewinnen können, um ihren Kindern nach der Geburt den Start zu erleichtern.“ Bei Frühgeborenen wird das Kolostrum unmittelbar nach der Geburt gewonnen, da das Risiko vorzeitige Wehen auszulösen besteht. So profitieren auch Neu- und Frühgeborene, die noch zu schwach sind, um selbst zu trinken, vom wertvollen Kolostrum.
Hintergrund: Das Perinatalzentrum
Die Klinikum Bayreuth GmbH bietet die besten Voraussetzungen für eine rundum gute Versorgung von Mutter und Kind. Als Perinatalzentrum Level 1 ist die Klinikum Bayreuth GmbH spezialisiert auf die Betreuung und Behandlung von Mutter und Kind während der Schwangerschaft, während der Geburt und in der Zeit nach der Entbindung sowie auf die Behandlung von Neu- und Frühgeborenen. Gynäkologen, Hebammen und Kinderärzte arbeiten eng zusammen und begleiten jede Geburt individuell. Im Bedarfsfall profitieren Mutter und Kind von der direkten Anbindung an die Kinderklinik mit ihren Experten auf dem Gebiet der Neonatologie. Rund um die Uhr kümmern sich planmäßig zwei Hebammen und drei Ärztinnen und Ärzte um die werdenden Mütter, darunter immer auch ein Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe. Wenn es darauf ankommt, stehen zusätzlich jederzeit in der Frauenklinik ein Facharzt für spezielle Geburtshilfe und in der Kinderklinik ein Facharzt für Neonatologie auf Abruf bereit. „Damit sind wir für alle geburtshilflichen Herausforderungen gewappnet und können rund um die Uhr auf schnellstem Weg die nötige Kompetenz abrufen, um Mutter und Kind bestmöglich zu versorgen“, sagt Klinikdirektor Mundhenke.
Das Still-Team des Perinatalzentrums am Klinikum Bayreuth.