Jetzt impfen: Appell von der Intensivstation

Die Intensivstation 18 im Klinikum verfügt über 16 Betten. Im April 2020 waren sie alle mit COVID 19-Patientinnen und Patienten belegt. Für das Pflegeteam eine Belastung jenseits der Erträglichkeitsgrenze. Deshalb sagt Stationsleiter Andreas Thanner: „Ich hoffe sehr, dass sich auch jetzt noch möglichst viele Menschen impfen lassen.“


Dass manche und mancher sich nicht impfen lassen will, das kann Carolin durchaus ein Stück weit verstehen. Obwohl sie auf der Station 18 arbeitet. Obwohl sie dort auch Menschen an COVID hat sterben sehen und bei ihnen war. „Ich habe Impfgegner im Freundeskreis“, sagt die Fachpflegerin. Die sind in der Mehrzahl gar nicht desinteressiert oder abgestumpft. Im Gegenteil. Sie haben all das Geschrei um Impfstoffe, um Nebenwirkungen, um Risikogruppen mitbekommen. Und sind verunsichert: Was scheinbar unveränderlich und richtig war, hatte über Nacht keine Gültigkeit mehr. Was heute sicher schien, war morgen ein vermeintliches, von Medien mitunter überbetontes Risiko. „Sie sehen keine klare Linie. Und das verunsichert sie.“ Andere, sagt Carolin, haben einfach niemandem in ihrem Umfeld, der von COVID betroffen war. „Sie haben nicht gesehen, was wir auf den Intensivstationen gesehen haben. Für sie ist die Pandemie nicht greifbar.“


Ein paar von den Impfgegner unter ihren Freunden hat Carolin überzeugen können. Mit klarer und guter Information über die Zusammensetzung und Wirkweise von Impfstoffen. Über Tatsachen und Märchen. Sie versucht es weiter – und wundert sich über eines: „Wenn jemand in den Urlaub fahren möchte und sich dafür impfen lassen muss, fragt er wohl kaum, welchen Impfstoff er da bekommt und interessiert sich nur wenig für Risiken und Nebenwirkungen.“

 

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