Jetzt impfen: Weil Long Covid tückisch ist

Impfen oder nicht? Tanja Dick selbst würde nicht lange überlegen. Sie ist Ärztin und leitet die Sektion Pneumologie am Klinikum Bayreuth. Sie hat in den vergangenen Monaten viele Menschen mit COVID-19 betreut. Viele sind inzwischen wieder gesund. Es sind aber auch viele gestorben. Und: viele warten auch nach Monaten noch darauf, gesund zu werden - Menschen, die den Virus zwar losgeworden sind, jetzt aber an Long-Covid leiden. „Wir wissen darüber immer noch viel zu wenig“, sagt sie.

Die Folgen der COVID-19-Erkrankung sind vielfältig. Sie zeigen sich in der Lunge, am Herz, den Gefäßen, der Leber und am Nervensystem. Und immer wieder kommt es vor, dass die Symptome organisch gar nicht nachvollziehbar sind. „Es gibt Patienten, die einfach nicht leistungsfähig sind. Kraftlos. Depressiv. Ihre Lungenfunktion sagt: Du kannst. Ihr Körper sagt: Ich kann nicht. Diese Menschen simulieren nicht“, erzählt Dick. Ihr Weg zurück in ein normales, ins alte Leben wird ein langer. Ohne Garantie auf vollständige Genesung. Und: Nicht jeder dieser Menschen war schwer an COVID-19 erkrankt. „Der Schweregrad der Infektion sagt nichts über das Long-Covid-Risiko aus.“ Wenn Sie diesen Erfahrungen das Risiko einer Impfung gegenüberstellt, bleiben für Tanja Dick nicht viele Argumente gegen einen Impfung. „Die Entscheidung muss und soll aber jeder selbst treffen dürfen.“

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