Katastrophenschutz: Was können wir? Was nicht?

Rund 100 Vertreterinnen und Vertreter der Blaulichtorganisationen, der Bundeswehr sowie der Kommunen kamen zusammen, um die Zusammenarbeit im Katastrophenfall zu stärken und die Einsatzfähigkeit in der Region weiter zu verbessern. In der Betriebsstätte Hohe Warte des Klinikums Bayreuth GmbH fand jetzt ein Treffen des Freundeskreises Katastrophenschutz Bayreuth statt.

Klinikum-Geschäftsführer Dietmar Pawlik stellte die zentralen Fragen: „Was können wir im Ernstfall? Aber was können wir auch nicht?“ Er betonte, dass selbst bei einer Bündelung aller Kapazitäten der oberfränkischen Krankenhäuser eine dreistellige Anzahl an Operationssälen parallel kaum realisierbar sei. Daher plädierte er für eine bessere Koordination der Krankenhäuser und eine klarere Strukturierung der Patientenzuweisung, etwa durch die Einstufung nach Dringlichkeit: Gelb und Rot in die großen Krankenhäuser, Grün in die kleineren Häuser. Hierzu laufen bereits Gespräche.
Landrat Florian Wiedemann, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Klinikum Bayreuth GmbH, sowie Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Vorsitzender des Krankenhauszweckverbandes, ermutigten die Anwesenden, ihr Engagement für den Katastrophenschutz mit vollem Einsatz fortzusetzen. Sie betonten die Bedeutung einer starken Zusammenarbeit angesichts der sich verschärfenden weltpolitischen Lage und der veränderten Sicherheitslage in Deutschland.

“Patieten müssen nicht in ein anderes Krankenhaus gehen”
Prof. Dr. Christian Stumpf, Ärztlicher Direktor der Klinikum Bayreuth GmbH, hob hervor, dass das Klinikum das einzige Krankenhaus der maximalen Versorgungsstufe in Oberfranken mit einem eigenen Herzzentrum sei. Mit 28 Kliniken, 19 Zentren, 13 Medizinischen Versorgungszentren, 978 Betten und rund 3.500 Mitarbeitenden sei das Klinikum breit aufgestellt. „Man muss als Patient nicht in ein anderes Haus gehen. Wir haben alles“, so Stumpf. Der Medizincampus Oberfranken, der mit 400 Studierenden am Standort Bayreuth seine maximale Ausbaustufe erreicht hat, gilt als zukunftsweisendes Projekt, um die medizinische Versorgung in der Region zu sichern. Angesichts der demografischen Entwicklung und des Ärztemangels – derzeit kommen im Landkreis Bayreuth 92 Ärzte auf 100.000 Einwohner, bayernweit sind es 232 – ist die Ausbildung junger Medizinerinnen und Mediziner eine zentrale Aufgabe.
 

Johannes Sperber, Referent für Brand- und Katastrophenschutz, berichtete über die Vorbereitungen des Klinikums für den Katastrophenfall. Dabei wurden die Bereiche Telekommunikation, IT, Wasser- und Stromversorgung sowie andere kritische Infrastrukturen beleuchtet. Es wurde deutlich, dass alle Pläne auf einer intakten Infrastruktur basieren, deren Ausfallzeiten möglichst kurz gehalten werden sollen.
 

Der Direktor der Klinik für interdisziplinäre Notfallmedizin, Jürgen Weigand, erläuterte die klaren Zuständigkeiten und Abläufe im Falle einer großen Anzahl Verletzter. Die Notaufnahme hat kürzlich ein MANV-Konzept (Massenanfall Verletzter Personen) entwickelt, um im Ernstfall schnell und effektiv reagieren zu können.
 

Wertvoller Austausch
Nach dem offiziellen Teil nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich besser kennenzulernen und in konstruktiven Austausch zu treten. Das Treffen hat erneut die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit im Katastrophenschutz unterstrichen und die Bereitschaft aller Beteiligten, gemeinsam für die Sicherheit der Region zu sorgen, gezeigt.
 

Eine Gruppe von Menschen sitzt in einem großen Raum mit Tischen und Stühlen, während ein Mann auf einer Bühne spricht. Im Hintergrund ist eine Präsentation zu sehen. Die Teilnehmer tragen einheitliche T-Shirts und hören aufmerksam zu. Es herrscht eine freundliche, engagierte Atmosphäre.
Eine Person steht am Mikrofon und hält eine Rede vor einem Publikum in einem großen Raum. Die Zuhörer, die an Tischen sitzen, hören aufmerksam zu. Auf den Tischen sind Getränke und Snacks platziert.
Eine Person steht vor einer Gruppe, die in einem Raum sitzt. Auf einem Bildschirm im Hintergrund steht „Herzlich Willkommen“ und ein Thema zum Katastrophenschutz. Im Vordergrund ist das Rückenprofil eines Teilnehmers zu sehen, der ein T-Shirt mit der Aufschrift „THW OV Bayreuth“ trägt.