OP am Kopf: Jetzt startet Lias durch

Erstellt von Frank Schmälzle, Leiter Unternehmenskommunikation || Neurochirurgie Neurochirurgie 

Das ist die Geschichte einer Familie, die nicht aufgegeben hat. Die Geschichte von Lias, dem Gewitter im Kopf und von einer Operation an der Klinik für Neurochirurgie in Bayreuth.

Eine tolle Familie. Die beiden Jungs sind so lebendig, so fröhlich. Er nennt sie „Amor“, sie stammt aus Mexiko. Gemeinsam haben die Drehers gerade eine schwere Zeit durchgestanden. Nach einer Operation an der Klinik für Neurochirurgie der Klinikum Bayreuth GmbH soll für sie jetzt ein ganz neuer Lebensabschnitt beginnen. Klinikdirektor Prof. Dr. Stefan Linsler sagt: „Die Chancen stehen sehr gut.“

Lias, der größere der beiden Jungs, nennt es „ein Gewitter in meinem Kopf“. Vor ein paar Monaten gab es dieses Gewitter bei ihm zum ersten Mal. Lias hatte einen epileptischen Anfall, weitere folgten. Schon zuvor hatte sich bei ihm eine Verzögerung in der Sprachentwicklung gezeigt. In Lias´ Kopf hatte sich eine Zyste gebildet, links an der Schläfe, mit medizinischer Bildgebung gut zu sehen. Ziemlich genau da, wo bei Lias das Sprachzentrum liegt und auch epileptische Anfälle entstehen.

Für die Drehers beginnt mit den Gewittern eine Suche, die einmal um die halbe Welt reicht. Sie gehen mit Lias zuerst in das Krankenhaus ihrer Heimatstadt. Dort verweist man sie weiter an eine Universitätsklinik. Lias´ Behandlung scheint zur Sackgasse zu werden, dann ruft seine Mutter zu Hause in Mexiko an. Ein Neurochirurg dort hat einen Draht zum Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg. Die Nachfrage ergibt: Der, der das am besten kann, arbeitet jetzt in Bayreuth.

Seit einem knappen Jahr ist Prof. Dr. Stefan Linsler Direktor der Klinik für Neurochirugie an der Klinikum Bayreuth GmbH. Er sagt: Die Symptome, die Lias hatte, sprachen sehr klar dafür, den  Eingriff an der intrakraniellen Arachnoidalzyste durchzuführen. „Ich war bei Lias davon überzeugt bin, dass dies die effektivste Behandlung ist.“ Der Eingriff selbst kann heutzutage minimalinvasiv, rein endoskopisch mit feinsten Instrumenten nur über ein kleines Loch im Schädel durchgeführt werden. Schon drei Tage nach dem Eingriff konnte Lias das Krankenhaus wieder verlassen.  

Dafür braucht es ein perfektes Zusammenspiel von High-End Technik mit sehr gezielter Navigation und Neuroendoskopie sowie ein Team von erfahrenen Anästhesisten, OP-Pflege und Operateuren. „Genau dies auf höchstem Niveau aufzubauen, ist und war mein Ziel und die erfolgreiche Behandlung von Lias und vielen anderen Patientenbestätigen mich in meinem Arbeiten“, sagt Prof. Linsler

An einem Dienstagnachmittag kommen die Drehers noch einmal zur Abschlussbesprechung in die Hohe Warte. Sie hatten sich eine Ferienwohnung gemietet, um Lias nahe sei zu können. Unmittelbar nach der Zwei-Stunden-OP hatte Prof. Linsler angerufen und die Familie über den Verlauf informiert. Das ist eines dieser Dinge, die die Drehers in der Neurochirurgie an der Hohen Warte und in der Kinderklinik im Klinikum so positiv erlebt haben.  „Wir haben uns super betreut gefühlt und sind so glücklich, dass die Operation erfolgreich war“, sagt Papa Fabian Dreher.

Es wird noch etwas Zeit brauchen, um zu sehen, wie groß der Erfolg ist. Manchmal zuckt Lias noch, aber das ist weit entfernt von einem epileptischen Anfall. Und was seine Sprache angeht – solche Entwicklungsverzögerungen können viele Ursachen haben, wobei die Zyste im Kopf des kleinen Mannes sicher die wahrscheinlichste ist.


Lias selbst weiß schon, was er demnächst machen möchte. Schwimmen mag er gerne, fürs Seepferdchen war vor der OP allerdings die Zeit zu knapp. Das holt er nach.

Ein toller Junge, eine tolle Familie.

 

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Prof. Dr. Stefan Linsler hat den kleinen Lias operiert. Linsler ist Direktor der Klinik für Neurochirurgie an der Klinikum Bayreuth GmbH.