Richtfest und Oktoberfest: MCO jetzt in voller Größe

Erstellt von Frank Schmälzle, Leiter Unternehmenskommunikation |

400 angehende Ärztinnen und Ärzte im klinisch-praktischen Teil ihres Studiums: Mit Beginn des Wintersemesters 2024/25 hat der Medizincampus Oberfranken seine volle Größe erreicht.

Deshalb entsteht jetzt ein zweites Gebäude für Lehre und Forschung in direkter Nachbarschaft zum Klinikum Bayreuth an der Preuschwitzer Straße. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Klinikum Bayreuth GmbH, Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, bezeichnete den Medizincampus Oberfranken anlässlich des Richtfestes des zweiten Gebäudes als wichtigen Baustein und Impuls für die Entwicklung in Stadt, Landkreis und darüber hinaus.


15,5 Meter Firsthöhe, drei Vollgeschosse auf einer Grundfläche von 31 mal 27 Meter.  210 Tonnen Baustahl und 1.366 Kubikmeter Beton. Das zweite MCO-Gebäude ist ein Zwilling des ersten – und es wird dringend gebraucht. Hörsaal und Seminarräume, ein Skills Lab, ein Computerraum und vor allem jede Menge Universitätsatmosphäre in modernem Ambiente bietet der Neubau. Das erste MCO-Gebäude, das seit 2022 in Betrieb ist, ist hochwertig ausgestattet und hält hervorragende Studienbedingungen vor – Lehrende und Lernende sind sehr zufrieden. Inzwischen aber ist es zu klein geworden, planmäßig stieg die Anzahl der Studentinnen und Studenten im Studiengang Medizin Erlangen/Bayreuth in jedem Semester um 50 an. Jetzt ist die geplante Zielgröße von 400 Studierenden erreicht. „Wir freuen uns, dass wir den Studierenden des Studiengangs Medizin Erlangen-Bayreuth in Zusammenarbeit mit Friedirch-Alexander-Universität optimale Bedingungen anbieten können“, sagte Dietmar Pawlik, Geschäftsführer der Klinikum Bayreuth GmbH, beim Richtfest. „Wir sind uns der Chancen, die der MCO für die medizinische Versorgung an unseren Betriebsstätten und darüber hinaus in der gesamten Region mit sich bringt, in vollem Umfang bewusst.“

Neues Netzwerk

Welche Chancen dies sind, sprach der Aufsichtsratsvorsitzende der Klinikum Bayreuth GmbH, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger an: Die Universität Bayreuth hat mit dem MCO Profilprofessuren hinzugewonnen. Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ist präsent, die GeBo gehört zu den Partner. „Ein neues Netzwerk ist in Bayreuth entstanden“, sagte Ebersberger. „Es wird spannend sein, zu sehen, was sich in Zukunft weiter daraus ergibt.“ Klar sei schon jetzt, dass der Standort Bayreuth profitiert. Der Wissenschaftsstandort habe eine der ganz wichtigen Disziplinen hinzugewonnen. In einem rollierendem System seien 400 angehende Medizinnerinnen und Mediziner in der Stadt, die sagen werden: „Ich habe in Erlangen und Bayreuth Medizin studiert.“ Der MCO habe Jobs geschaffen und sei ein Wirtschaftsfaktor an sich.


„Der MCO zeigt aber auch, was Politik kann“, so Ebersberger. Mit der Umsetzung dieses wegweisenden Projekts seien Weichen für die Zukunft gestellt. Neue und zusätzliche Studienplätze im Fach Medizin seien die richtige Antwort auf den Ärztemangel und den demografischen Wandel. Er sehe in der Vergabe des MCO nach Oberfranken zudem einen strukturpolitischen Akzent und einen Auftrag an die Region: „Mit dem MCO hat die Staatsregierung neue Wege eingeschlagen und uns alle veranlasst, diese ebenfalls zu beschreiten.“

MCO macht Gesundheitsversorgung besser

Der Weg führt auch zu einer schon jetzt deutlich besseren medizinischen Versorgung für eine ganze Region, erklärte Landrat Florian Wiedemann, der Vorsitzender des Krankenhauszweckverbandes ist. Anhand der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie lasse sich dies exemplarisch belegen: Prof. Dr. Christian Heim hat vor kurzem die Position des Klinikdirektors eingenommen. Er kam von der Universitätsklinik Erlangen - und nicht zuletzt wegen des MCO. Heim wird neue Methoden in der Behandlung von Klappeninsuffizienzen einführen und Patienten mit dem Einsatz von Kunstherzen helfen. Beides neu in Bayreuth. Wiedemann: „Solche Geschichten lassen sich erzählen aus der Gynäkologie und der Geriatrie, aus der Urologie, der Neurochirurgie, der Radiologie und aus vielen anderen Bereichen.  Sie alle stehen für eine Tatsache: Der MCO macht die Gesundheitsversorgung in Stadt und Landkreis Bayreuth besser.“


Gemeinsame Aufgabe bleibe es, die Chance zu nutzen. 400 angehende Medizinerinnen und Mediziner sind in Bayreuth. Wenn es gelänge, sie in möglichst großer Zahl für die Region zu gewinnen, wenn sie also blieben, verbessere sich nicht nur die aktuelle Versorgungslage. Gute medizinische Infrastruktur sei ein Argument, zu bleiben oder zu kommen. „Es ist also auch ein klarer Pluspunkt bei den Standortfaktoren für Familien“, sagte Wiedemann.


Hintergrund:
Am 5. Februar 2019 hatte die Bayerische Staatsregierung die Errichtung des Medizincampus Oberfranken mit einem Medizinstudium an der Klinikum Bayreuth GmbH in der Verantwortung der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg und deren Universitätsklinikum beschlossen. Unterstützung erhält der MCO durch die Universität Bayreuth, die GeBO und die Studentenwerke Mittel- und Oberfranken. Das große Ziel ist es, dem Ärztemangel entgegenzuwirken, einen Beitrag zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in der Region durch neue Modelle der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum zu etablieren und Oberfranken zu stärken.
Die vorklinische theoretische Ausbildung erfolgt am Standort Erlangen. Das klinische Studium findet in Bayreuth an den Standorten Klinikum Bayreuth, Klinik Hohe Warte und Bezirkskrankenhaus sowie in den regionalen Forschungs- und Lehrpraxen und -häusern statt. Die Universität Bayreuth bietet mit ihren profilbildenden Professuren medizinnahe Ergänzungen in den Bereichen Public Health, Digital Healthcare sowie Molekulare Biosysteme. Zusammen mit den Studentenwerken stellt sie  studentische Infrastruktur zur Verfügung.
Durch diese Bündelung verschiedener Kompetenzen und Expertisen entsteht ein einzigartiges Angebot. Es integriert hervorragende Forschung und Lehre in der Medizin selbst und bedeutsame, zukunftsweisende Aspekte wie die Umwelt- und Klimaforschung oder die RNA-Technologie unter dem Fokus auf die realen Bedarfe der Krankenversorgung sowohl in unseren großen Krankenhäusern als auch in der Fläche.

 

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Den Blick nach oben zum Polier: Am Klinikum Bayreuth fand jetzt das Richtfest für das zweite Gebäude des Medizincampus Oberfranken statt.

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Der Aufsichtsratsvorsitzende der Klinikum Bayreuth GmbH, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger: "Der MCO zeigt, was Politik kann. Zusätzliche Studienplätze im Fach Medizin sind die richtige Antwort auf den demogtafischen Wandel."

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Der Vorsitzende des Krankenhauszweckverbandes, Landrat Florian Wiedemann: "Der MCO macht die Gesundheitsversorgung in Stadt und Landkreis Bayreuth besser.“

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Polier Harald Adelhardt (mitte) sprach den Richtspruch.

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Auch wenn es am Anfang ein wenig geruckelt hat: Julia und Laetitia studieren gerne am MCO.