Sportliches Pilotprojekt im Klinikum Bayreuth: Frauensportkurs stärkt Gesundheit und Integration
Im Klinikum Bayreuth ist ein neues Pilotprojekt im Rahmen von Integration durch Sport gestartet. Mit Unterstützung des Programms und einer freiwillig engagierten Übungsleiterin findet seither ein wöchentlicher Sportkurs für Mitarbeiterinnen statt. Das Angebot reicht von Yoga und Pilates über Fitness bis hin zu gemeinsamen Wanderungen und wird direkt in den Räumlichkeiten der Klinik durchgeführt.
Das Personalmanagement des Klinikums betont die besondere Bedeutung des Projekts. „Als Arbeitgeber, der Mitarbeitende aus mehr als sechzig Nationen beschäftigt, ist es uns ein besonderes Anliegen, Integration zu fördern“, betont Maike Kopp aus dem Personal Projektmanagement der Klinikum Bayreuth GmbH. Sport sei dafür ein ideales verbindendes Element. „Teamgeist, Zusammenhalt und Begeisterung für Bewegung kennen keine Herkunft und keine religiöse Zugehörigkeit. Sport verbindet alle Nationen.“
Dass der Kurs allen Mitarbeiterinnen offensteht, soll den Austausch stärken. „Wir hoffen auf mehr Vernetzung über Berufsgruppen hinweg“, so Maike Kopp. Gleichzeitig spiele die Gesundheitsförderung eine zentrale Rolle. „Gerade in der Pflege wird der Körper stark belastet. Sport ist ein wichtiger Ausgleich zum oft stressigen Arbeitsalltag und wir freuen uns, unseren Mitarbeiterinnen ein kostenloses Sportprogramm anbieten zu können.“
Wertvolle Ansätze für Integration
Die Initiatorin des Projekts und Vizepräsidentin des Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV), Gudrun-Brendel-Fischer, verweist auf die integrative Wirkung des Ansatzes. „Viele zugewanderte Frauen haben es schwerer, in Sportvereine einzutreten. Häufig fehlen passende Angebote oder es gibt Hürden im Alltag. Deshalb müssen wir stärker in Betriebe schauen.“ Besonders Pflegeberufe bieten für Integration durch Sport wertvolle Ansatzpunkte. Das Klinikum Bayreuth fungiert dabei als Pilotprojekt.
Auch aus Sicht des IdS-Bildungsreferenten in Oberfranken, Jonas Binöder, ist der Kurs ein wichtiger Baustein. „Solche Projekte ermöglichen es uns, Mitarbeitende in einem bestehenden, oft multikulturell geprägten Umfeld mit niedrigschwelligen Angeboten an den Sport heranzuführen und zunächst einen geschützten Raum zu schaffen“, erläutert er. Die Zusammenarbeit mit großen Unternehmen könne Synergien erzeugen und Integrationsprozesse nachhaltig stärken.
Lisa-Marie Katzhammer, die Kursleiterin mit ÜL-C Breitensport Lizenz, beschreibt die besondere Dynamik des Angebots. „Mir gefällt, dass der Kurs so flexibel ist. Fast jede Woche kommt eine neue Teilnehmerin dazu und man lernt viele Menschen kennen. Das flexible Anmeldungssystem nimmt den Druck, jedes Mal erscheinen zu müssen, und gleichzeitig können immer wieder neue Frauen dazukommen.“
Positives Feedback der Teilnehmerinnen
Das Kursprogramm entsteht partizipativ. „Ich richte das Angebot komplett nach den Wünschen der Teilnehmerinnen aus. Jede Woche starte ich eine Umfrage in unserer WhatsApp-Gruppe mit inzwischen über sechzig Mitgliedern.“ Zur Auswahl stehen unter anderem Kardio, Kraft und Entspannung. „Aus der Kategorie mit den meisten Stimmen stelle ich ein sechzig bis neunzig Minuten langes Programm zusammen.“ Die Kursleiterin schätzt die Vielfalt des Formats. „Es ist eine tolle Möglichkeit, verschiedene Sportarten auszuprobieren und Begeisterung zu wecken. Das positive Feedback motiviert mich sehr.“
Mit dem neuen Angebot zeigt das Klinikum Bayreuth gemeinsam mit Integration durch Sport, wie Gesundheitsförderung, Begegnung und Integration erfolgreich miteinander verbunden werden können.
