Strahlentherapie der Zukunft: Klinikum Bayreuth setzt auf KI und neue Technologie zur Krebsbehandlung

Mit dem Einsatz modernster Linearbeschleuniger beginnt am Klinikum Bayreuth eine neue Ära der Strahlentherapie. Unterstützt von Künstlicher Intelligenz ermöglichen die High-Tech-Geräte eine noch präzisere und individuell angepasste Krebsbehandlung – ein bedeutender Schritt in Richtung Zukunftsmedizin.

Die neuen Geräte werden in diesen Wochen in mehreren Chargen geliefert und Schritt für Schritt installiert. Was sie können, setzt neue Maßstäbe. Sie bieten eine optimierte Bildgebung, die KI nutzt und damit die Sichtbarkeit von Tumoren und gesundem Gewebe während der Behandlung deutlich verbessert. Darüber hinaus erlaubt die Technik eine tagesaktuelle Anpassung des Bestrahlungsplans an die täglich wechselnde Anatomie der Patientinnen und Patienten – die sogenannte „online adaptive Therapie“, die die Zielgenauigkeit der Bestrahlung erhöht. Damit gehört das Klinikum Bayreuth zu den bislang nur drei Einrichtungen in Deutschland, die dieses Verfahren einsetzen werden.

Breites Behandlungsspektrum

Die Geräte werden zur Behandlung eines breiten Spektrums von Krebserkrankungen eingesetzt – darunter Prostatakrebs, Brustkrebs, Magen- und Darmkrebs. Das Ziel bleibt stets dasselbe: die bestmögliche Therapie für unsere Patientinnen und Patienten.Die neuen Linearbeschleuniger lösen bisherige Geräte ab, die zum Teil seit 15 Jahren im Einsatz waren und zunehmend an ihre Funktionsgrenzen stießen. Die jetzt laufende Modernisierung umfasst drei neue Geräte – zwei davon mit Einsatz in der Klinik für Strahlentherapie am Klinikum Bayreuth, eines am MVZ der Strahlentherapie des Klinikums Bayreuth am Klinikum Kulmbach. In Bayreuth ist die Behandlung der ersten Patienten mit dem neuen Gerät ist für September 2025 geplant. Die vollständige Inbetriebnahme aller drei Geräte soll voraussichtlich bis Sommer 2026 abgeschlossen sein.

Investition in Millionenhöhe

Das Projekt umfasst nicht nur die Anschaffungskosten in Höhe von zwölf Millionen Euro, sondern auch die laufenden Betriebskosten für die nächsten zehn Jahre, sagt Mathias Dierl, Abteilungsleiter der Medizinischen Physik im Klinikum Bayreuth. Insgesamt beläuft sich das Gesamtbudget auf rund 24 Millionen Euro. Die Einführung der neuen Geräte wird von umfassenden Schulungen für das Fachpersonal, sowie detaillierten Datenerhebungen zur Qualitätssicherung begleitet. Auch während der Umstellung bleibt die Patientenversorgung durch einen Zwei-Schicht-Betrieb gewährleistet. 


Ein großer Schritt nach vorne – für Technik, Medizin und vor allem für unsere Patientinnen und Patienten. 


INFO: Die Geräte beschleunigen Elektronen und lenken diese auf einen Metallklotz, Experten sprechen von einem „Target“ . Anschließend wird die entstehende Röntgenstrahlung genutzt, um bösartige Tumorzellen zu zerstören.