Wiegt fast nichts, hat trotzdem viel Gewicht

Erstellt von Stella Kohlmann, Unternehmenskommunikation || Med. Klinik V – Nephrologie mit Dialyse, Angiologie, Rheumatologie Nephrologie und Angiologie 

Warum Sie einen Organspendeausweis brauchen.

Möchte ich Leben retten?  Will ich, dass Familien eine Zukunft haben? Kann ich meinen  Verwandten eine emotional extrem belastende Situation ersparen?  Aber auch: Will ich ganz bewusst nicht, dass meine Organe gespendet werden?

„Das sind Fragen, die sich jede und jeder stellen sollte“, sagt Prof. Dr. Harald Rupprecht, Direktor der Schwerpunktklinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen mit Dialyse und Angiologie der Klinikum Bayreuth GmbH. Die Antwort heißt in jedem Fall Organspendeausweis. Auf dem kann man festlegen, welche Organe im Fall der Fälle entnommen werden dürfen. Oder, dass man eben gerade nicht spenden will. Vor allem aber: Man trifft die Entscheidung selbst und schiebt sie nicht auf die Angehörigen ab.

Besser selbst entscheiden

Neben dem Organspendeausweis gibt es noch andere Wege, Bereitschaft zur Organspende mitzuteilen und festzulegen, welche Organe entnommen werden dürfen:
Man kann dies in der Patientenverfügung tun, oder sich online unter www.organspende-register.de registrieren. Ausweis, Patientenverfügung oder Onlineregister – wer sich für einen dieser Wege entscheidet, hat sich zugleich für die sogenannte enge Zustimmungslösung entschieden. Der Patient stimmt zu Lebzeiten zu.  Die erweiterte Zustimmungslösung bedeutet, dass Angehörige den Willen des Patienten kennen oder selbst die Entscheidung für diesen treffen. Im Vergleich: 75% der Patienten stimmen in der engen Zustimmungslösung für eine Organspende, bei der erweiterten kommt es nur in 25% der Fälle zu Organspenden.

Nach Angaben von Prof. Dr. Rupprecht leben allein in  Deutschland etwa. 80.000 Menschen mit einer Notwendigkeit zur Dialysebehandlung. Etwa  6.500  von ihnen stehen  auf der Warteliste für ein Transplantat. Und nur ungefähr 1.500 Menschen davon erhalten pro Jahr ein Transplantat über eine Leichenspende, 500 bis 600 Transplantationen sind Lebendspenden (bspw. über einen Angehörigen oder einer emotional nahen stehenden Person, dies muss aber vorher durch die Ethikkommission überprüft werden).

Wie sich die Situation verbessern lassen würde? Prof. Dr. Rupprecht diskutiert zwei Möglichkeiten:

  • die Entscheidungslösung, bei der jeder Bürger verpflichtet wird, sich zu entscheiden (z.B. bei der Beantragung des Personalausweises) oder
  • die Widerspruchslösung, wie sie im europäischen Ausland praktiziert wird und sich als die effektivste Lösung darstellt. Wenn ein Patient als hirntot diagnostiziert wird, gilt er automatisch als Spender, es sei denn er hat zu Lebzeiten widersprochen. Länder wie Spanien und Österreich haben diese Regelung und weisen dadurch höhere Spenderzahlen auf: Deutschland liegt bei neun bis zehn Spendern pro einer Million Einwohner, Österreich bei 22 und Spanien gar bei 40 Spendern.

Angst ist fehl am Platz

Angst, sagt Prof. Rupprecht, muss niemand haben. Das Klinikum Bayreuth ist ein Entnahmekrankenhaus mit einer Fachabteilung für Neurochirurgie. Das ist  wichtig ist, weil gerade Patientinnen und Patienten der Neurochirurgie oft als Spender in Frage kommen. Der Prozess der Hirntoddiagnostik und Organspende beinhaltet mehrere Schritte, um eine sichere Diagnose zu stellen: Zunächst bestätigen spezialisierten Ärzten den Hirntod. Ein Neurologe und ein Intensivmediziner. Dies erfolgt durch das Erlöschen der Hirnstammreflexe, das Fehlen spontaner Atmung und apparative Untersuchungen. Ist der Hirntod ohne jeden Zweifel festgestellt, wird der potenzielle Organspender an die Deutsche Stiftung Organtransplantation gemeldet. Nach Zustimmung des Patienten oder der Angehörigen werden die Organe entnommen und an Eurotransplant zur Verteilung an Patienten gemeldet. Die entnommenen Organe werden entweder in Lösungen gelagert oder durch eine Maschine mit Lösungen durchblutet. Die Zeit ohne richtige Sauerstoffversorgung (kalte Ischämiezeit) sollte minimal sein, idealerweise zwischen zwölf bis 24 Stunden. Der gesamte Ablauf bis zur Transplantation sollte maximal ein bis zwei Tage dauern.

Wenn Sie einen Organspendeausweis für sich erstellen wollen, klicken Sie bitte auf diesen Link:

https://tinyurl.com/23sy236k

 

 

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Prof. Dr. Harald Rupprecht