Klinik für Orthopädie

Wir bieten Ihnen alle Behandlungsverfahren der modernen Orthopädie, von der differenzierten, nichtoperativen (konservativen) Behandlung, bis zu neuesten Operationsmethoden.

Schwerpunkt unserer Tätigkeit ist die Therapie von Abnutzungserkrankungen der Gelenke und der Wirbelsäule, Verletzungsfolgen, Tumoren, hand- und fußchirurgischen Erkrankungen/Verletzungen sowie von rheumatischen Erkrankungen.

Kinder und Jugendliche mit angeborenen und erworbenen Erkrankungen und Behinderungen (z.B. Spina bifida, infantile Cerebralparese) mit Fehlformen an Händen, Armen, Beinen und Füßen werden besonders betreut.

Durch die enge interdisziplinäre Vernetzung und der zur Klinik gehörigen Abteilung für Rheumatologie können wir für komplexe Fragestellungen jederzeit spezialisierte Hilfe anbieten. Darüber hinaus bündeln wir im Endoprothetik-Zentrum gemeinsam mit der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie unsere Kompetenzen, wenn es um die Frage eines Gelenkersatzes geht. In einem kurzen Filmbeitrag erfahren Sie mehr über die erfolgreiche Arbeit im Endoprothetik-Zentrum.

Als Mitglied des Kompetenznetzes der BVO (Berufsverband der Orthopäden und Unfallchirurgen) verstehen wir uns als Partner der niedergelassenen Ärzte.

Ansprechpartner Leitung

Prof. Dr. med. Rainer Abel

Klinikdirektor

Leiter kinderorthopädischer Bereich SPZ,
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Kinderorthopädie,
Facharzt für Physikalische- und Rehabilitative Medizin, Spezielle Schmerztherapie, Chirotherapie und Rehabilitationswesen

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Annette Reno

Sekretariat

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Lisa-Eyleen Koch

Referentin des Klinikdirektors

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Station 7a/7b

Klinik für Orthopädie/Klinik für Rheumatologie

Stationsleitung: Stefanie Schuberth
Stellvertretung: Birgit Schlöger

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Orthopädie

Postanschrift

Klinik für Orthopädie
Klinik Hohe Warte Bayreuth
Hohe Warte 8
95445 Bayreuth

Dr. med. Maximilian Keil

Geschäftsführender Leitender Oberarzt

Leiter Sektion Wirbelsäule
Facharzt für Orthopädie
Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin
Masterzertifikat Wirbelsäulenchirurgie der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft
EuroSpine Diploma

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Christian M. Benker

Leitender Oberarzt

Koordinator Endoprothetikzentrum Klinik Hohe Warte
Hauptoperateur Endoprothetikzentrum Klinik Hohe Warte
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Zertifizierter Kniechirurg (Deutsche Kniegesellschaft)
Zertifizierter Arthroskopeur (AGA)
Notfallmediziner
Arthrosonographie (DEGUM-zertifiziert)
Sonographie der Säuglingshüfte (DEGUM-zertifiziert)
Manuelle Medizin/ Chirotherapie

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Jessika Genrich

Oberärztin

Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie
Notfallmedizinerin
Spezielle Schmerztherapie
Orthopädische Leitung des MZEB

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Dr. med. Miriam Grüninger

Oberärztin

Ärztliche Leitung Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkschirurgie
Fachärztin für Orthopädie und Rheumatologie

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Dr. Eva Pfeifer
Dr. Eva Pfeifer

Oberärztin

Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie mit
Zusatzbezeichnung Geriatrie

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Dr. med. Mark Schmolze

Oberarzt

Gesamtleitung Endoprothetikzentrum
Hauptoperateur Endoprothetikzentrum Klinik Hohe Warte
Endoprothetiker Knie und Hüfte (AE)
Arthroskopeur (AGA)
Arthrosonographie (DEGUM)
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Spezielle orthopädische Chirurgie
Manuelle Medizin/ Chirotherapie
Fachgebundene Skelettradiologie
Notfallmediziner

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Jessica Weiß

Oberärztin

Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie
DAF-zertifizierte Fußchirurgin
Ärztliche Wundexpertin

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Das Fachgebiet der Orthopädie umfasst die differenzierte, konservative (nicht operative) und operative Therapie. Dazu gehören:

  • Konservative und operative Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen einschließlich der Korrektur komplexer Fehlbildungen bei Kindern und Erwachsenen
  • Operative Behandlung von Gelenkbeschwerden (an oberen und unteren Extremitäten) einschließlich endoprothetischer Gelenkersatz und Revisionsoperationen
  • Konservative und operative Kinderorthopädie einschließlich der Behandlung mehrfach behinderter Kinder
  • Rheumaorthopädie
  • Tumororthopädie
  • Multimodale Schmerztherapie
  • Technische Orthopädie, Hilfsmittelversorgung und Anpassung
  • Begutachtungen
  • Arthroskopie der großen Gelenke (Schulter Ellenbogen, Knie und Sprunggelenk)
  • Stabilisierungsoperationen an der Schulter
  • ACT - Autologe Chondrocyten Transplantation, bei fokal begrenzten Knorpelschäden des Knie- und Sprunggelenkes

Die Entscheidung für ein künstliches Gelenk und die Operationsklinik wird nicht von heute auf morgen getroffen. Sie ist meist über einen längeren Zeitraum gründlich überlegt worden. Das Vertrauen, das Sie mit Ihrer Wahl in unsere Klinik setzen, ist uns Aufgabe und Verpflichtung zugleich. Die Klinikum Bayreuth GmbH ist das einzige Krankenhaus der Maximalversorgung in Oberfranken. Damit erfüllt es in Diagnose und Therapie überörtliche Schwerpunktaufgaben und hält ein hoch differenziertes Leistungsangebot und medizinisch-technische Einrichtungen vor. In der Knie-, Hüft-, Schulter- und auch Sprunggelenks-Endoprothetik verfügt unsere Klinik über langjährige Erfahrungen. Häufig wird unsere Klinik gerade auch für besonders schwierige Operationen inklusive aufwändiger Wechsel- und Korrekturoperationen gewählt. Wir können Ihnen bei Bedarf sämtliche zusätzliche Fachdisziplinen anbieten, so dass Sie rundherum gut versorgt sind. Darüber hinaus werden Ihnen von unseren anästhesiologischen Kollegen die modernsten Narkoseverfahren und Techniken zu einer schmerzfreien Nachbehandlung angeboten. Wir verwenden sämtliche moderne Prothesentypen, um möglichst viel Substanz von Ihrem eigenen Knochen zu erhalten. Wir wollen Ihnen den Aufenthalt bei uns so an genehm und erfolgreich wie möglich gestalten und freuen uns darauf, Sie in Kürze kennenzulernen. In einem kurzen Filmbeitrag erfahren Sie mehr über die erfolgreiche Arbeit im Endoprothetik-Zentrum.

Ersatzoperationen an Gelenken (Endoprothetik)

Durch Verschleiß des Gelenkknorpels kann es zu schmerzhaften Bewegungseinschränkungen kommen. Es kann alle Gelenke des Körpers betreffen, bei vielen Patienten sind Hüft- und Kniegelenke besonders betroffen. Ursachen für besonders ausgeprägten oder frühen Verschleiß können angeborene Gelenkfehlstellungen, fehlverheilte Verletzungen oder Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis sein. Zunächst ist es Ziel jeder Therapie, die eigenen Gelenke zu erhalten und ihre Funktionsfähigkeit zu fördern. Wo dies nicht mehr möglich ist, müssen Gelenke ersetzt werden.

Operationsmöglichkeiten bestehen sowohl für große (z.B. Knie-, Hüft- oder Schultergelenk), mittlere (z.B. Ellenbogen oder Sprunggelenk), aber auch für kleine Gelenke (z.B. Fingergelenke). Neben dem vollständigen Gelenkersatz (Totalendoprothese) besteht beim Kniegelenk die Möglichkeit des Teilersatzes (medialer bzw. lateraler Schlitten - auch mit retropatellaren Ersatz möglich).

Besonderheit: Individuelle Knieendoprothesen, d.h. die Implantate werden nach präoperativer CT individuell für die Situation des Patienten angefertigt.

Da unsere Klinik als Krankenhaus der Maximalversorgung alle technischen und personellen Möglichkeiten zur Versorgung von Schwerstkranken vorhält (z.B. eine interdisziplinär geführte Intensivstation), können bei uns auch Patienten mit erhöhtem Operationsrisiko sicher versorgt werden. Dazu zählen z.B. Patienten mit Herzerkrankungen oder Stoffwechselstörungen wie dem Diabetes mellitus.

Wechseloperationen und Behandlung infizierter Kunstgelenke

Besondere Probleme treten in der Versorgung gelockerter oder infizierter Kunstgelenke auf. Neben den notwendigen Ressourcen und Instrumenten stehen unseren Patienten Spezialisten mit großer Erfahrung zur Verfügung, um auch in schwierigen Fällen erneut ein Kunstgelenk einsetzen zu können.

Mit Hilfe modernster Technik werden die Gelenke vor der Operation genau geplant und bei der Operation mit hoher Präzision eingesetzt. Der Eingriff kann in aller Regel minimal invasiv und gewebeschonend erfolgen. Damit bestehen beste Voraussetzungen, um die Funktionsfähigkeit der zerstörten Gelenke wiederherzustellen und den Patienten ihre Mobilität zurückzugeben. 

Das Hüftgelenk

Wenn wir gehen, uns drehen oder beugen, ist ein Gelenk maßgeblich im Spiel: unser Hüftgelenk. Es verbindet das Becken mit dem Oberschenkel. Seine optimale Form als Kugelgelenk garantiert uns große Bewegungsfreiheit. Die Hüfte besteht aus einer Hüftlenkpfanne im Beckenknochen und dem kugelförmigen Hüftkopf des Oberschenkelknochens, die beide mit einer knorpeligen Gleitschicht überzogen sind. Bänder zwischen den Knochen geben dem Hüftgelenk die nötige Stabilität. Bewegt wird es durch Muskeln und Sehnen.

Eine Hüft- Totalendoprothese (HTEP)

... ist der Ersatz des erkrankten Hüftgelenkes durch ein künstliches Implantat. Dieses besteht aus einer Hüftpfanne, die in das Becken eingepresst oder eingeschraubt wird und einem Hüftschaft, der in den Oberschenkelknochen implantiert wird. Auf den Hüftschaft wird ein Kugelkopf gesetzt, der sich in der Pfanne bewegt.

Hüftschäfte aus Titan- oder Cobalt-Chrom-Legierungen

Die Mehrzahl der modernen Hüftschäfte besteht heute aus einer Titan- oder Cobalt-Chrom-Legierung. Diese Metalle werden heiß geschmiedet, um die erforderliche Widerstandskraft des Materials zu erreichen. In der Vergangenheit wurden alle Metalle gegossen, während heute das Heißschmieden ein Standardprozess ist, der zu sehr guten Ergebnissen in metallurgischer und physikalischer Hinsicht führt.

Das Kniegelenk

Beim Gehen, Strecken oder Beugen ist unser größtes Gelenk aktiv – das Kniegelenk. Es ist die bewegliche Verbindung zwischen dem Oberschenkelknochen und dem Schienbein und ermöglicht in erster Linie die Streckung und Beugung des Beines. Darüber hinaus läßt es auch geringe Drehungen des Unterschenkels gegen über dem Oberschenkel zu, allerdings nur im gebeugten Zustand. Das Kniegelenk besteht aus der Oberschenkelrolle und dem Schienbeinkopf, die beide mit einer stärkeren Knorpelschicht überzogen sind. Im dazwischenliegenden Gelenkspalt befinden sich die sogenannten Menisken (Zwischengelenkscheiben). Die Menisken fangen die gewaltigen Kräfte, die auf das Gelenk einwirken, federnd ab. Kreuzbänder zwischen den Knochen geben dem Gelenk die notwendige Stabilität; durch Muskeln und Sehnen wird es bewegt.

Eine Knie-Totalendoprothese (KTEP)

... ist der Ersatz des erkrankten Kniegelenkes durch ein künstliches Implantat.

Die abgenutzten Knorpeloberflächen von Oberschenkelrolle und Schienbeinkopf werden entfernt und durch eine Femur-Komponente (Oberschenkelprothese) und eine Tibia-Komponente (Unterschenkelprothese) ersetzt. Ggf. muss auch die Rückseite der Kniescheibe mit einer künstlichen Gleitfläche (ohne Abb.) versehen werden. Auf die Tibia-Komponente wird ein Polyethylen-Aufsatz gesetzt, der als Gleitfläche zwischen Ober- und Unterschenkel dient. Ein Knochenverlust durch vorliegende Knochendefekte (z.B. nach einem Unfall) kann durch verschiedene Höhen des Polyethylen- Gleitpartners ausgeglichen werden. Implantate sind im Körper hohen Belastungen aus gesetzt und müssen aus widerstandsfähigem Material bestehen. Deshalb werden die Femur- und die Tibia-Komponenten von Knieendoprothesen heute heiß geschmiedet und bestehen in der Regel aus Cobalt-Chrom-Legierungen. Je nach individuellen Bedürfnissen und Verankerungsart auch aus Titan-Legierungen bei der Tibia-Komponente.

Welche Knie-Endoprothese ist für welchen Patienten die Richtige?

Welche Knie-Endoprothese für Sie die richtige ist und wie sie im Knochen fixiert wird, hängt von individuellen Faktoren wie Knochenqualität, Alter, Gewicht und körperlichen Aktivitäten ab. Vor dem Eingriff wird der Klinikarzt anhand der Untersuchungsdaten und Röntgenbilder eine Operationsplanung am Computer durchführen, bei der er das Modell und die Größe der Implantate festlegt und auch die Art der Fixierung. In jedem Fall wird die natürliche Beinachse wiederhergestellt. Für eine perfekte Lage und eine optimale Funktion werden die Prothesen computernavigiert eingesetzt.

Grundsätzlich unter scheidet man drei Haupt-Endoprothesentypen:

Einseitige Knie-Endoprothese (Unicondyläre oder Monoschlitten):

Dieser Endoprothesentyp wird eingesetzt, wenn nur ein Teil des Kniegelenkes erkrankt ist, die übrigen Anteile aber noch gesund sind.

Achsgeführte Total-Endoprothese:

Durch eine starre Verbindung zwischen Ober- und Unterschenkel wird das Knie, dessen Bandführung nicht wieder hergestellt werden kann, stabilisiert. Bei teilverblockten Endoprothesen übernehmen Zapfen die Stabilisierung. Ober- und Unterschenkelanteil sind nicht miteinander verbunden.

Total-Endoprothese (Bicondyläre):

Die Gelenkoberflächen werden ersetzt. Daher auch "Gelenkflächenersatz" oder "Oberflächenersatz". Voraussetzung ist die gute Führung der körpereigenen Kniebänder, da Ober- und Unterschenkelanteil nicht mechanisch miteinander verbunden sind.

Von jedem Endoprothesentyp gibt es verschiedene Modelle und Größen, die auf unterschiedliche Arten eingesetzt werden:

Zementierte Knie-Endoprothese:

Die Oberschenkelprothese wird auf den in der Form angepassten Oberschenkel aufgepresst und mit Knochenzement, einem schnell härtenden Kunststoff, fixiert. Die Unterschenkelprothese wird in den Schienbeinknochen eingesetzt und ebenfalls mit Knochenzement fixiert. Ein zementiertes Gelenk ist sofort belastbar.

Hybrid-Knie-Endoprothese:

In der sogenannten hybriden Implantationstechnik wird die Oberschenkelprothese zementfrei und die Unterschenkelprothese mit Knochenzement im Knochen verankert.

Orthopädie für kleine Patienten

In unserer Klinik bieten wir für kleine Patienten sowohl ambulante als auch stationäre Behandlung an. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Kinderklinik (Leitung Prof. Dr. Rupprecht) können wir den Besonderheiten bei der Behandlung von Kindern Rechnung tragen. Im Folgenden sind die Erkrankungen der von uns betreuten Kinder aufgeführt:

Durch Nervenschädigungen, Muskel-, Bindegewebs- und Stoffwechselerkrankungen hervorgerufene Bewegungsstörungen:

  • Angeborene (Spina bifida) und erworbene Querschnittlähmung
  • Infantile Cerebralparese
  • Arthrogryposis multiplex congenita
  • Osteochondromatose
  • Osteogenesis imperfecta
  • Progressive Muskelerkrankung
  • Rheumatische Erkrankungen
  • Sklerodermie

Angeborene und erworbene Gliedmaßenfehlbildungen:

  • Dysmelie
  • Syndaktylien, Schnürfurchensyndrom (obere/untere Extremitäten), Klumphand
  • Beinverkürzungen, Beinverkrümmungen, X-Beine, O- Beine
  • Tibiahypoplasie/-aplasie, Tibiapseudarthrosen, Fibulahypoplasie/-aplasie
  • Dysplasien
  • Fußdeformitäten, Klumpfuß

Kindliche Hüfterkrankungen:

  • Epiphysiolysis capitis femoris
  • Hüftdysplasie
  • Morbus Perthes

Wirbelsäulenfehlbildungen:

  • Skoliose
  • Wirbelkörperfehlanlagen (Halbwirbel, Wirbelverschmelzungen)
  • Rundrücken
  • Rumpf- und Thoraxdeformitäten

Unfallfolgen:

  • Fehlverheilte Brüche
  • Gelenkschädigungen

Selbstverständlich können die Eltern bei ihren Kindern bleiben. Je nach Alter und jeweiligen speziellen Bedürfnissen können die Eltern im Zimmer des Kindes oder in einem nahegelegenen Wohnheim untergebracht werden. Dabei bemühen wir uns auch den speziellen Bedürfnissen behinderter Kindern gerecht zu werden. Bei längeren Klinikaufenthalten, bei dem die Kinder in der Schule viel verpassen, ist auch ein Unterricht am Bett möglich, der von der Schule für Kranke organisiert wird.

Besondere Versorgungsschwerpunkte bei Wirbelsäulenerkrankungen

  • Angeborene oder entwicklungsbedingte Erkrankungen (z.B. Halswirbel)
  • Skoliosen und Kyphosen (idiopathisch, neuromuskulär, nach Verletzungen)
  • Gleitwirbel
  • Degenerative Veränderungen mit Verschleiß der Bandscheiben und Wirbelgelenke
  • Einengung des Spinalkanals und der Nervenwurzeln
  • Wirbelsäulenerkrankungen bei rheumatischen Erkrankungen (z.B. Bechterew Erkrankung)
  • Fehlstellungen nach Verletzungen oder Operationen
  • Entzündungen und Infektionen der Wirbelsäule
  • Tumoren an der Wirbelsäule (z.B. Metastasen)
  • Chronische Wirbelsäulenschmerzen, wie sie insbesondere nach Bandscheibenoperationen oder nicht erfolgreichen Fusionsoperationen der Wirbelsäule auftreten

Zur Behandlung stehen uns alle Verfahren der Wirbelsäulenchirurgie und der konservativen Therapie zur Verfügung. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurochirurgie unseres Hauses kann für jede Wirbelsäulenerkrankung eine optimale Behandlungsplanung und -durchführung erfolgen.

  • Aufrichtungsoperationen der Wirbelsäule bei Fehlstellungen
  • Dekompression, d.h. Beseitigung von Engen des Spinalkanals und der Nervenwurzeln
  • Ersatz von durch Tumor oder Entzündung zerstörter Wirbelkörper und Wiederherstellung der schmerzfreien Belastbarkeit
  • Vordere und hintere oder kombinierte Stabilisierungsoperationen bei Instabilitäten jeder Ursache
  • Bandscheibenentfernungen mit und ohne Bandscheibenersatz
  • Plastische Eingriffe zur kosmetischen Korrektur des Rippenbuckels
  • Behandlungen von Wirbelbrüchen mit und ohne Rückenmarks- bzw. Nervenschädigungen

Zur Behandlung von chronischen Rückenschmerzen bieten wir strukturierte Programme der sogenannten multimodalen Schmerztherapie an. Durch das breite Angebot an Behandlungsverfahren (z.B. Physiotherapie, Balneotherapie, Ergotherapie und psychologische Mitbetreuung) können eine Vielzahl von Möglichkeiten der Schmerzbewältigung angeboten werden.

Während der akute Schmerz ein wichtiges Warnsignal für körperliche Schäden darstellt, hat der chronische Schmerz diese Warnsignalfunktion verloren. Er hat sich verselbständigt und stellt eine eigenständige Krankheit, die sogenannte "Schmerzkrankheit" dar. Bundesweit leiden ca. 8 Mio. Bürger an chronischen Schmerzen. Während der akute Schmerz durch die schnelle Behandlung der Ursache und eine gezielte Schmerzmedikation behandelt werden kann, gelingt dies bei chronifizierten Schmerzformen in der Regel nicht. Die Ursache ist oft nicht eindeutig festzustellen. Selbst aufwendige Operationen bringen in vielen Fällen nicht die erhoffte dauerhafte Besserung.

Kennzeichen des chronischen Schmerzes sind:

  • lang andauernde Beschwerden und langer Leidensweg
  • viele eher erfolglose Behandlungsversuche
  • keine eindeutige medizinische Befundlage
  • erhebliche Beeinträchtigungen in der Lebensqualität und/oder der Arbeitsfähigkeit

Zur Therapie eines chronischen Schmerzsyndroms, bzw. zu dessen Vermeidung, bieten wir unseren Patienten einen multimodalen Therapieansatz im Rahmen eines stationären Aufenthaltes an. Der Leitende Arzt verfügt über die notwendige Qualifikation (spezielle Schmerztherapie), die angebotene Behandlung wurde von den Kostenträgern geprägt und entspricht deren Qualitätsvorgaben.

Multimodale Schmerztherapie:

Die multimodale Schmerztherapie basiert auf einen unfassendenden Behandlungsansatz, der neben der medizinischen Begleitung besonderen Wert auf aktive Übungsbehandlung für die Stütz- und Bewegungsorgane und die psychologische Bewältigung der Schmerzen legt. Damit kann das Verständnis für den Schmerz und das durch den Schmerz ausgelöste Verhalten positiv beeinflusst werden. Das gesamte Therapeutenteam arbeite an diesem gemeinsamen Therapiekonzept.

Therapiekonzept:

Körperbezogene Therapieangebote:

  • Physiotherapie
  • Medizinische Trainingstherapie (Sporttherapie)
  • Ergotherapie
  • Massage- und Bädertherapie

Psychologisches Therapieangebot:

  • Schmerzbewältigungstraining
  • Förderung des Krankheitsverständnisses
  • Entwicklung des Krankheitsmodells
  • Förderung des eigenen Handelns trotz Schmerzen
  • Entspannungsverfahren

Gemeinsames Therapieziel ist es, mit dem Patienten eine Schmerzreduktion durch individuell angepasste Aktivitäten zu erreichen und es zu ermöglichen, dass der Alltag trotz Schmerzen aktiv gestaltet werden kann. Es ist wichtig, mit dem Krankheitsverständnis die Handlungskompetenz des Patienten zu fördern, damit auch nach der stationären Schmerztherapie ein eigenverantwortliches, aktives Umgehen mit den Schmerzen gewährleistet ist.

Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es der regelmäßigen Kontrolle der Therapiefortschritte und einer steten Überprüfung und Anpassung der Therapieziele.

Hierfür trifft sich das gesamte Team - Arzt, Psychologe, Physiotherapeut, Ergotherapeut, Masseur und Sozialarbeiter - mindestens einmal wöchentlich zu einer gemeinsamen Besprechung. In der gemeinsamen Besprechung werden die Therapiefortschritte, aber auch Probleme in der Zielerreichung angesprochen. Der Patient wird unmittelbar in die Überlegungen und Therapieplanung mit einbezogen, er kann dadurch selbst aktiv und steuernd den eigenen Heilungsprozess mitgestalten und fördern.

A

Abduktion
Abspreizung, vom Körper wegführen

Abrieb
Ablösen kleiner Stückchen (Verschleißpartikel) aus den (künstlichen) Gelenkoberflächen bei Bewegung und Belastung

Acetabulum
Schälchen, anatomisch: Hüftgelenkpfanne

Acetylsalicylsäure
schmerzstillender, entzündungshemmender Wirkstoff, enthalten im Schmerzmittel Aspirin

Adduktion
Anspreizung, an den Körper heranführen

AE
Abkürzung für "Arbeitsgemeinschaft für Endoprothetik"

Agonist
Muskel, der in die gleiche Bewegungsrichtung arbeitet

AHB
Abkürzung für Anschlussheilbehandlung, stationäre Behandlung nach einer Operation in einer speziell ausgestatteten Klinik; Kostenträger sind die Rentenversicherungen z. B. Landesversicherungsanstalt (LVA) oder Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA)

aktiv
lateinisch: tätig, wirksam, rührig, zielstrebig

akut
schnell, plötzlich, heftig einsetzend

Allergie
empfindsame, andersartige Reaktion des Organismus und seines Immunsystems auf körperfremde Stoffe z.B. Metalle, Medikamente, Blütenstaub etc.

Allo(arthro)plastik
Ersatz körpereigenen (Gelenk-) Gewebes durch künstliches Material, z.B. Kunstgelenk

Aluminiumoxid
keramischer Werkstoff, aus dem Kugelköpfe und Pfanneneinlagen gefertigt werden, chemisch: Al2O3

Anaesthesie
Betäubung, Empfindungslosigkeit, Beseitigung des Schmerzgefühls

Analgesie
Schmerzfreiheit

Analgetikum
Schmerzmittel

Anamnese
Krankenvorgeschichte

Antagonist
muskulärer Gegenspieler

ante-
Vorsilbe für "vor, vorne, vorzeitig"

Anteflexion
Bewegung oder Biegung nach vorn

Antetorsion
Drehung nach vorne, z.B. Drehung des Schenkelhalses gegenüber der Knieachse nach vorne

Anteversion
Neigung nach vorne, z.B. Stellung der Hüftpfanne nach vorne

anti-
Vorsilbe für "gegen"

Antibiotikum
Medikament gegen eine Entzündung durch Keime (z.B. Bakterien)

Antirheumatikum
schmerzstillendes, entzündungshemmendes Rheumamittel

AOK
Abkürzung für: Allgemeine Ortskrankenkasse; gehört zu den gesetzlichen Krankenversicherungen

Apatit
mineralische Verbindung, wie sie auch im Knochen vorkommt

Arbeitsgemeinschaft für Endoprothetik
wissenschaftliche Vereinigung zur Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Kunstgelenke

Arthritis
Gelenkentzündung, z.B. bei Rheuma

Arthrodese
operative Versteifung eines Gelenkes

Arthron
griech.: Gelenk

Arthroplastik
operative Korrektur oder Wiederherstellung eines Gelenkes

Arthrose
chronischer, degenerativer Gelenkverschleiß

Arthroskopie
Spiegelung eines Gelenkes (z.B. Kniespiegelung)

Artikulation
gelenkige Verbindung, Gelenkpaarung

aseptisch
keimfrei, nicht entzündlich

Asepsis
Keimfreiheit aller Gegenstände, die mit der Wunde in Berührung kommen, z.B. Instrumente, Verbandmittel

auto-
Vorsilbe für: selbst, aus sich, eigen

autolog
körpereigen; z.B. Verpflanzung körpereigenen Knochengewebes heißt autologe Knochentransplantation

B

Baker-Cyste
Aussackung der Kniegelenkkapsel in die Kniekehle, benannt nach dem englischen Chirurgen Baker.

balneophysikalisch
konservative Behandlungsmaßnahmen wie Bewegungsbäder, Massagen, Moorpackungen, Strom

bearing
englisch: tragendes Lager, z.B. Lager eines Kunstgelenkes

BfA
Bundesversicherungsanstalt für Angestellte

bi-
Vorsilbe für: zwei, doppelt

Biologie
Lehre vom Leben, Lehre über die Lebewesen

Biomechanik
auf die Bewegungen des Körpers übertragene Gesetze der Mechanik

bicondylär
zweiköpfig, doppelflächig, beim Knie wenn jeweils beide Gelenkoberflächen, also innen und außen (am Oberschenkel und Schienbein) ersetzt werden

biokompatibel
im lebenden Körper verträglich; z.B. Kunststoffe und Metalle, die eingepflanzt werden

BKK
Abkürzung für: Betriebskrankenkasse; gehört zu den gesetzlichen Krankenversicherungen

bone
englisch: Knochen

C

CAD
Abkürzung für den englischen Begriff "Computer-Aided-Design"; rechner- (computer-)gestützter Entwurf für einen Artikel, z. B. für einKunstgelenk (CAD-Prothese)

Calcium
wichtiges Bauelement der Knochenhartsubstanz

Capsula
lateinisch: Kapsel, Gelenkkapsel

Caput
lateinisch: Kopf, Gelenkkopf, Hüftkopf

CAS
Abkürzung für den englischen Begriff: Computer Aided Surgery; Operationen bei denen Computer als besondere Hilfsmittel eingesetzt werden, z.B. Planung, Roboter, Navigation

CCD-Winkel
Abkürzung für Caput-Collum-Diaphysen-Winkel, also der Winkel zwischen dem Hüftkopf und Schenkelhals zum Schaft des Oberschenkels; Normalwert beim Erwachsenen etwa 125–130°

Check
Überprüfung, Kontrolle (kommt aus dem Englischen)

Chrom
Metall, chemische Abkürzung: Cr, ist wesentlicher Bestandteil vieler metallischer Implantate

chronisch
stets vorhanden, langsam verlaufend, allmählich sich entwickelnd

Clavicula
Schlüsselbein

Co
chemische Abkürzung für Cobalt

Cobalt
Metall, chemische Abkürzung: Co, ist Hauptbestandteil vieler metallischer Implantate

Collum
lateinisch: der Hals, z. B. Schenkelhals

Computertomographie
Röntgenuntersuchungsverfahren, bei dem ein Computer sehr feine Schnittbilder einer Körperregion errechnet und zur Abbildung bringt, Abkürzung: CT

Coxa
lateinisch: die Hüfte

Coxarthrose
Arthrose, also degenerativer Verschleiß des Hüftgelenkes

Coxitis
akute, plötzliche Entzündung des Hüftgelenkes

cP
Abkürzung für: chronische Polyarthritis, also Rheuma der Gelenke

CPM
Abkürzung für den englischen Begriff: Continuous Passive Motion, es bedeutet die ständige Bewegung eines Gelenkes durch motorisierte, äußere Hilfsmittel, Motorschienenbehandlung nach einem Gelenkeingriff

Cr
chemische Abkürzung für Chrom

CT
Abkürzung für Computertomographie

Cubitus
Ellbogen

custom-made
englisch: für den Kunden gemacht, individuelle, maßgeschneiderte Anfertigung, z.B. individuelle Hüftprothese

Cutis
Haut

cutan
zur Haut gehörig, z. B. subcutan: "unter die Haut" (als Injektion)

Cyste
Blase, Hohlraum, Höhle, z.B. Knochencysten bei der Entstehung einer Arthrose

D

Decade
Jahrzehnt

degenerativ
nicht entzündlich, verschleißend, rückbildend

Derma
Haut

Desinfektion
Maßnahme zur Verminderung der Keimzahl und Abtöten von Krankheitserregern auf Oberflächen; z.B. Haut des Patienten im Operationsgebiet, Hände und Unterarme des Operateurs

Deuser-Band
Gummiband zum Trainieren der Muskulatur

Diagnose
Erkennung und Benennung (einer Krankheit)

dia-
Vorsilbe für: durch, zwischen, auseinander

Diaphyse
mittlerer Abschnitt eines Röhrenknochens, Schaft

Dislokation
Lageveränderung, Verschiebung, Ausrenkung

distal
vom Rumpf entfernte Teile

dorsal
rückenwärts, rückseitig, hinten

Drainage
Ableitung von Wundwasser oder Blut aus dem Körper

Dreipunktgang
Fortbewegung mit Hilfe von zwei Unterarmgehstützen, wobei immer zwei Stützen vorangesetzt werden

Dysplasie
Fehlbildung, Fehlentwicklung, ungenügende Ausformung (z.B. der Hüftgelenkpfanne)

E

Eigenpaarung
Gelenk mit zwei Partnern aus demselben Material z.B. Kopf und Pfanne eines künstlichen Hüftgelenkes aus Metall

Elevation
heben, nach vorne bewegen

Embolie
Blutpfropf, Gefäßverschluss durch Verschleppung in die Blutbahn

endo-
Vorsilbe für innen

Endoprothese
künstlicher Ersatz (für ein Organ), das in das Innere des Körpers eingebracht wird

epi-
Vorsilbe für: auf, über, nach, außer

Epikondylus
Knochenfortsatz neben den Kniegelenkflächen des Oberschenkels

Epiphyse
gelenknaher Anteil eines Röhrenknochens, Abschnitt mit Wachstumsfuge

Extension
Streckbewegung eines Gelenkes

extern
außen, außerhalb

Extremität
Gliedmaße, Bein oder Arm

F

Femur
Oberschenkel, Oberschenkelknochen

femoral
den Oberschenkel betreffend, zum Oberschenkel gehörig

Fibula
Wadenbein

Fissur
Knochenriss

Fixation
Befestigung, Verankerung z.B. eines Implantates

Flexion
Beugebewegung eines Gelenkes

Fraktur
Knochenbruch

G

Ganglion
Knoten, Aussackung der Gelenkkapsel, Überbein

genetisch
im Erbgut angelegt, das Erbgut betreffend, anlagebedingt

Gentamicin
Antibiotikum, das dem Knochenzement beigefügt ist, um einer Infektion vorzubeugen

GKV
Abkürzung für: Gesetzliche Krankenversicherung, z.B. AOK, BKKs oder Ersatzkassen

Gleitpaarung
Kombination der Materialien, die bei einem künstlichen Gelenkersatz direkt aufeinander treffen (bilden die Laufflächen des Gelenkes)

Gleitpartner
Komponenten eines künstlichen Gelenkes, die sich gegeneinander bewegen

Gluteus
Hinterbacke, Muskulatur am Gesäß, die auch zur Stabilisierung der Hüfte dient

Gonarthrose
degenerative Verschleißerkrankung (Arthrose) des Kniegelenkes

Gonitis
Entzündung des Kniegelenkes

H

HA
Abkürzung für: Hydroxylapatit

Haematom
Bluterguss

Haemoglobin
Blutfarbstoff in den roten Blutkörperchen, der Sauerstoff ins Gewebe transportiert

Hartpaarung
Gelenkkörper eines Kunstgelenkes sind aus demselben (harten) Material; z.B. Metall-Metall oder Keramik-Keramik

Heparin
Stoff zur Blutverdünnung, wird als Medikament verabreicht, um die Thrombosegefahr und das Embolierisiko zu senken, die Injektion erfolgt unter die Haut

HTEP
Abkürzung für: HüftTotalEndoProthese, bestehend aus Hüftpfanne mit Pfanneneinsatz, Hüftschaft und Kugelkopf

Humerus
Oberarmknochen

hybrid
Mischung, Kreuzung, Zusammensetzung, zweierlei Herkunft z.B. Hybridverankerung einer Totalendoprothese: ein Teil der Prothese ist zementiert, der andere zementfrei in den Knochen verankert

Hydroxylapatit
mineralische Verbindung der Knochenhartsubstanz; sie kann künstlich als keramischer Werkstoff hergestellt werden und dient zur Oberflächenbeschichtung von zementlosen Gelenken; Abk: HA

hyper-
Vorsilbe für über, übermäßig

hypo-
Vorsilbe für unter, zu wenig

I

idiopathisch
von selbst entstanden, bei Krankheiten beschreibt das Beiwort idiopathisch, dass eine Krankheitsursache nicht bekannt ist; idiopathische Arthrose = Arthrose ohne erkennbare oder bislang bekannte Krankheitsursachen

Ilium
eigentlich os ilium, lateinisch: Darmbein

Iliosacralgelenk
Gelenk zwischen Darmbein und Kreuzbein, also Schluss des hinteren Beckenringes

i.m.
Abkürzung für: intramuskulär (z.B. Injektion)

Immobilisation
Ruhigstellung, Bewegungslosigkeit, Bewegungseinschränkung z.B. einer Gliedmaße oder eines Körperteiles

Implantat
künstliches Funktionsteil, das in den Körper als Ersatz eingepflanzt wird

Infektion
Eindringen von Krankheitserregern in den Körper

infra-
Vorsilbe für: unter, nach, später

Infusion
Einguss, Gabe von Medikamenten oder Wirkstofflösungen in die Vene

Inlay
englisch: Einlage, Lauffläche eines Kunstgelenkes, das in eine metallische Fassung eingebracht wird und als Partner für den Prothesenkopf dient

Insert
englisch: Einsatz, Einlage, gleichbedeutend wie

Inlay
Instrument, hier: chirurgisches Werkzeug, Gerät

inter
zwischen intern innerlich

intra-
Vorsilbe für: innen, innerhalb

-itis
Endsilbe, die immer eine Entzündung und ein rasches Kranheitsgeschehen beschreibt, z.B. Gonitis: Entzündung des Kniegelenkes

i.v.
Abkürzung für: intravenös (z.B. Injektion)

J

Jet-Lavage
Spülen des Knochen mit pulsierendem Strahl,um Markgewebe aus den Bälkchenlücken heraus zulösen und Platz für den Zement zu schaffen

joint
englisch: Gelenk

K

Keramik
Gruppe von Stoffen mit hoher Festigkeit und hoher Schmelztemperatur. Keramische Rohstoffe bestehen häufig aus Verbindungen von Metallen und Nichtmetallen

Katheter
Röhre zur Ableitung von Körperflüssigkeiten z.B. Blasenkatheter zur Ableitung von Urin aus der Harnblase

Kernspintomographie
Verfahren zur Abbildung von Köperregionen mit elektromagnetischen Wellen. In verschiedenen Ebenen werden Schnittbilder erzeugt. Auch Weichgewebe wie Kapsel, Sehne, Muskel oder Knorpel können zur Darstellung gebracht werden. Gleichbedeutend mit Magnetresonanztomographie (MRT)

Knochenzement
schnellhärtender Kunststoff auf der Basis von Plexiglas zum Fixieren von Kunstgelenken im Knochen. Im noch zähflüssigen Zustand dringt der Knochenzement in Lücken und Spalten des Knochens ein und sorgt nach seiner Erstarrung für eine stabile Verankerung des Implantates

Knorpel
glasiger Überzug von gelenkbildenden Knochenoberflächen, weich, elastisch, druckstabil, wasserreich

Kompakta
Knochenrinde, fester Knochenmantel bei Röhrenknochen kompatibel verträglich

Kondylus
Gelenkfortsatz, Gelenkkopf

konkav
nach innen gewölbt, hohl

kontra-
Vorsilbe für: gegen, wider, gegenüber

Konus
Kegel, Verankerungsprinzip in der Endoprothetik: auf Außen konen (männlich) werden Innenkonen (weiblich) gesteckt; z.B. Steckverbindung zwischen Hals und Kopf einer Hüftprothese

konvex
nach außen gewölbt, erhaben

kortikal
vom Rindenknochen ausgehend, zum Rindenknochen gehörig

Kortikalis
festes Knochengewebe im Röhrenknochen, entspricht Kompakta, Knochenrinde; im Gegensatz zur Spongiosa

Kreuzband
Bandverbindung im Zentrum des Kniegelenkes; vorderes und hinteres Kreuzband; die Kreuzbänder verhindern ein Vorwärts- und Rückwärtsgleiten des Oberschenkels gegenüber dem Unterschenkel, sog. Schublade

KTEP
Abkürzung für Knietotalendoprothese, bestehend aus Oberschenkelprothese, Unterschenkelprothese und Gleitpartnern; bei Bedarf auch mit künstlicher Kniescheibe

L

lateral
lateinisch: seitlich, seitwärts

Lavage
französisch: Waschung, Spülung; Spülen des Knochens zur Entfernung von Markgewebe aus den Bälkchengerüsten, um Raum für die Aufnahme und das Eindringen von Knochenzement zu schaffen

Legierung
kombinierte Zusammensetzung aus verschiedenen Metallen mit deutlich verbesserten Eigenschaften gegenüber den reinen Metallen. So sind alle Hüftschäfte aus Legierungen hergestellt.

Ligament
Gelenkband (Ligament cruciata = Kreuzband)

low friction
englisch: geringe Reibung, Prinzip der geringen Reibung zwischen den Gelenkpartnern und damit Verschleißarmut eines Kunstgelenkes

Luxation
Ausrenkung zweier durch ein Gelenk verbundener Knochenteile

lumbal
lateinisch: zur Lendenwirbelsäule gehörig

M

m
Abkürzung für: Musculus

Magnetresonanztomographie
Verfahren zur Abbildung von Köperregionen mit elektromagnetischen Wellen. In verschiedenen Ebenen werden Schnittbilder erzeugt. Auch Weichgewebe wie Kapsel, Sehne, Muskel oder Knorpel können zur Darstellung gebracht werden. Gleichbedeutend mit Kernspintomographie. Abkürzung: MRT

major
lateinisch: größer, der größere

Markhöhle
Raum im Röhrenknochen, beim Erwachsenen gefüllt mit Fettgewebe

Markraumsperre
Verschlußstopfen aus Knochen, Polyethylen oder Gelatine, um ein zu tiefes Eintreten des Knochenzementes in die Markhöhle zu verhindern; englisch: Plug

medial
lateinisch: mittelwärts, zur (Körper-) Mitte hin

Meniskus
knorpelige, halbmondförmige, bewegliche Zwischengelenkscheibe im Kniegelenk zwischen Oberschenkel und Schienbein, jeweils ein Innenund ein Außenmeniskus

Meniskektomie
operative Entfernung des Meniskus oder Teile desselben

Metallurgie
Wissenschaft vom Ausschmelzen der Metalle aus Erzen, von der Metallreinigung, -veredelung und -verarbeitung

metallurgisch
die Metallurgie betreffend

minor
lateinisch: kleiner, der kleinere

mobile
englisch: beweglich. Initiative der AE zur verbesserten Aufklärung und Unterrichtung von Patienten mit Gelenkerkrankungen; Patientenschule und Patientenzeitschrift

Mobilisation
Beweglichmachung eines Gelenkes

Mobilität
Beweglichkeit

MRT
Abkürzung für: Magnetresonanztomographie

Musculus
lateinisch: eigentlich Mäuschen; der Muskel, Abkürzung: m

N

Narkose
Erstarrung, Betäubung des Schmerzes, Ausschaltung des Bewusstseins

Navigation
Verfahren zur genaueren Steuerung und Platzierung von Instrumenten und Implantaten. Kann optisch, mit Infrarot oder elektromagnetisch durchgeführt werden

Nekrose
Absterben knöcherner Anteile durch verminderte Durchblutung des Knochens

nichtsteroidal
das körpereigene Hormon Cortison ist chemisch gesehen ein sog. Steroid und wirkt sehr stark als entzündungshemmendes Mittel. Alle antientzündlichen Medikamente, die kein Cortison enthalten, werden deshalb als "nicht steroidal" bezeichnet.

NSAR
Abkürzung für: nichtsteroidales Antirheumatikum. Gruppe von entzündungshemmenden, schmerzstillenden Medikamenten, wie sie bei chronischen Gelenkleiden verabreicht werden. Sie enthalten kein Cortison.

O

Orthese
äußere Stabilisierungshilfe mit Schienen und beweglichen Elementen zur Stabilisierung und Führung von Gelenken (bei fehlender Muskelführung)

ortho-
Vorsilbe für: gerade, aufrecht, in gerader Richtung

Orthopädie
Lehre von der Entstehung, Verhütung und Behandung der angeborenen oder erworbenen Fehler oder Krankheiten in Form und Funktion des Bewegungsapparates

Orthopäde
Arzt mit Spezialisierung in Orthopädie

oral
lateinisch: durch den Mund, z.B. Aufnahme von Medikamenten wie Tabletten

os
lateinisch: Knochen

-ose
Endsilbe, die eine langsame, lange dauernde, allmählich einsetzende Erkrankung, also chronisches Leiden beschreibt; z.B. Arthrose

Ossifikation
Verknöcherung, Knochenneubildung, auch dort wo sie eigentlich nicht hingehört, z.B. im Muskeloder Kapselgewebe nach einer Hüftoperation

Osteolyse
Auflösung oder Abbau von Knochengewebe

Osteon
griechisch: der Knochen

Osteophyten
knöcherne Randwülste an den Gelenken wie sie bei der Arthrose regelmäßig auftreten, oft stören sie die Beweglichkeit

Osteoporose
Verlust von Knochenmasse und -dichte; diese kann durch Alterung, Medikamente oder Erkrankungen hervorgerufen werden und geht mit einer zunehmenden Brüchigkeit (Stabilitätsverlust) einher

Osteosynthese
operative Stabilisierung von gebrochenem Knochen mit Implantaten (Nägel, Platten, Schrauben, Drähte)

Osteotomie
operative Durchtrennung von Knochen; z.B. zur Achskorrektur: Umstellungsosteotomie

oszillierend
schwingen, pendeln, schwanken

P

pan-
Vorsilbe für: gesamt, umfassend, alles

passiv
lateinisch: untätig, unselbständig

Patella
die Kniescheibe

patellar
die Kniescheibe betreffend

Pathologie
Lehre von den Ursachen, der Erkrankung, dem Verlauf und den Auswirkungen von krankhaften Veränderungen im Organismus

PE
hier Abkürzung für: Polyethylen: Polymerkunststoff. (Auch Abkürzung für Probexcision = Gewebsentnahme zur Untersuchung)

Pelvis
lateinisch: Becken

per-
Vorsilbe für: durch, hindurch

peri-
Vorsilbe für: um, herum, in der Nähe von

periartkulär
um ein Gelenk herum

perioperativ
um die Operation herum, also die Zeit kurz vor, während und nach dem Eingriff

Periost
Knochenhaut

peripher
außen, am Rande, fern, weg vom Zentrum

Physiotherapie
Behandlung von Krankheiten mit natürlichen Mitteln, wie Bäder, Massagen, Gymnastik, Licht etc.

PKV
Abkürzung für: Private Krankenversicherung

Plastik
Herstellung, Wiederherstellung, Neubildung; Wiederherstellung eines erkrankten Gewebeabschnittes durch körpereigenes und auch künstliches Material

Plateau
Fläche, Ebene; z.B. Lauffläche auf dem Schienbein oder der unterschenkelseitige Prothesenanteil einer Knieendoprothese

Plug
englisch: Stöpsel, Stopfen; Verschlußstopper, der in den Markraum eingebracht wird, um ein Tieferfließen des noch zähen Knochenzementes zu verhindern

PMMA
Abkürzung für: PolyMethylMethAcrylat, alsodie chemische Bezeichnung für Knochenzement

Poliklinik
griechisch: polis = die Stadt, also die "Klinik für die Stadt", in der ambulante Patienten behandelt werden

poly-
Vorsilbe für: viel, mehrfach, vielfach

Polyarthritis
Entzündung vieler Gelenke, medizinische Bezeichnung für Rheuma

Polyethylen
relativ weicher, langkettiger Kunststoff aus dem Lager und Laufflächen für Kunstgelenke z.B. Pfanneneinlage bei Hüftgelenken, Lager bei Knieendoprothesen gefertigt sind; Abkürzung: PE

Polymer
Kunststoff aus vergleichsweise großen Einzelbestandteilen, die sich zu einer langen Kette verbinden

Polymethylmethacrylat
chemische Bezeichnung für den selbsthärtenden Kunststoff, der als Knochenzement angewendet wird; es handelt sich demnach um ein Acrylharz, also Plexiglas; Abkürzung: PMMA

post-
Vorsilbe für: nach, danach, später

postoperativ
nach der Operation

prae-
Vorsilbe für: vor, zuvor, voran

praeoperativ
vor der Operation

press-fit
englisch: press = drücken, fit = Sitz, Passung. Press-fit bedeutet eine zementlose Implantationstechnik, bei der Prothesenteile in etwas kleine vorgeformte Knochenlager "fest eingedrückt" werden und so gleich stabil sind

primär-
Vorsilbe für: erst, sofort, anfangs; bei Erkrankungen beschreibt das Wort primär, dass keine echten Ursachen bekannt sind; z.B. primäre Arthrose = eine Arthrose ohne bislang bekannte Ursache

Primärstabilität
Stabilität und Festigkeit des Sitzes einer Prothese gleich nach der Implantation

pro-
Vorsilbe für: anstatt, für, vor

Prognose
Vorhersage über Krankheitsverlauf und Heilungsaussicht

Prophylaxe
Vorbeugungsmaßnahmen

Prothese
künstlicher Ersatz eines Organabschnitts oder Gliedmaßenteils

proximal
lateinisch: nahe, zum Körperstamm (Rumpf) hin

Q

Quadriceps
vierköpfiger Kniestreckermuskel

R

Radiologie
Lehre von der Anwendung von Röntgenstrahlen zur Darstellung von Körperteilen (Röntgen) und Behandlung von Krankheiten

re-
Vorsilbe für: zurück, wider, wieder

Redondrainage
Ableitung von Blut und Wundflüssigkeit nach der Operation in Vakuumflaschen durch Dauersog; benannt nach dem frz. HNO-Arzt Redon

Reduktion
Einrenken eines Gelenkes

Rehabilitation
medizinische, soziale und berufliche Maßnahmen zur Wiedereingliederung und Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit

Release
englisch: Befreiung, Freimachen, Lösen; z.B.: Release der Kniescheibe bedeutet Befreiung der Kniescheibe von zu strenger Bandführung

Remobilisation
"wieder beweglich machen", Maßnahmen nach der Operation die Beweglichkeit und Belastbarkeit einer Gliedmaße wiederherzustellen

Reposition
Einrenkung (eines Gelenkes oder Bruches

Resektion
herausschneiden, abschneiden, entfernen

Resektionsarthroplastik
Entfernung degenerativer Gelenkanteile ohne Ersatz durch künstliche Implantate

Resorption
auflösen, aufsaugen

Retinaculotomie
operative Durchtrennung eines Haltezügels, z.B. Zügel der Kniescheibe; entspricht einer Release-Operation

Retinaculum
Haltezügel; z.B. für Sehnen oder die Kniescheibe

retro-
Vorsilbe für rück, zurück, rückwärtig, nach hinten

Revision
erneuter Eingriff im zuvor operierten Bereich

Rheuma
griechisch: das Fließen; entzündliche Gelenkerkrankung, bei der verschiedene Gelenke und zu unterschiedlichen Zeiten betroffen sind; die Krankheit fließt im Körper

Rheumatoide Arthritis
Entzündung eines oder mehrerer Gelenke durch rheumatische Leiden

Roboter
Apparat zur automatischen Ausführung manueller Arbeit; Operationsroboter können Teile der Operation durchführen, wie das Fräsen des Knochenlagers für ein Implantat

Rotation
Drehung, Wendung, Rollen

Ruptur
Riss, Zerreißung, Abriss; z.B. einer Sehne

S

s.c.
Abkürzung für: subcutan, also unter die Haut; z.B. Heparinspritzen zur Thromboseprophylaxe

Schmieden
Verfahren zur Herstellung von Bauteilen (z.B. Prothesenschäfte) durch Umformen im erwärmten Zustand mittels Schlag oder Druck. Im Gegensatz zum Gießen werden die Metalle nicht flüssig gemacht

Sehne
festes, silbrig glänzendes Endstück eines Muskels aus straffen Bindegewebsfasern zur Kraftübertragung auf einen Knochen

sekundär
zweiter, zweitrangig, folglich, gemäß; bei Erkrankungen beschreibt das Beiwort sekundär, dass eine Ursache oder eine Erklärung für die Entstehung bekannt ist; sekundäre Arthrose heißt demnach: die Ursache der Arthrose ist bekannt

Sepsis
Allgemeininfektion des gesamten Organismus septisch entzündlich, durch Krankheitserrreger ausgelöst

Serum
Anteil des Wassers, Salze und Eiweiße im Blut ohne Gerinnungsstoffe und Zellen

Skalpell
chirurgisches Messer

Skelett
Gerippe, Knochengerüst

Sklerose
Verhärtung, Verdichtung; z.B. Knochensklerose = Verdichtung von Knochen in arthrotischen Gelenkabschnitten

spinal
lateinisch: zur Wirbelsäule gehörig

Spongiosa
Schwammknochen, Bälkchengerüst an den Enden von Röhrenknochen und Inhalt von Plattenknochen

Sonographie
Darstellung von Körperabschnitten mit Schallwellen; z.B. Schwangerschaftsuntersuchungen oder Hüftuntersuchungen beim Säugling

Staple
Klammer, Hautklammer, Hautverschluss ohne Naht, sondern mit Metallklammern

steril
keimfrei, unfruchtbar

Steroide
Stoffgruppe mit bestimmter chemischer Struktur, zu der auch Hormone wie Cortison gehören

Studie
geplante wissenschaftliche Untersuchung oder Analyse zu einer bestimmten Fragestellung, z.B. Haltbarkeit einer zementlosen Hüftgelenk- Totalendoprothese oder Schmerzcharakteristik nach Gelenkersatz

sub-
Vorsilbe für: unter, unterhalb, zu wenig, nicht ganz

Subluxation
Teilausrenkung, unvollständige Ausrenkung eines Gelenkes (oft mit selbsttätiger Einrenkung)

subcutan
lateinisch: unter die Haut, z.B. Injektion von Heparin oder Insulin, Abkürzung: s.c.

super-
Vorsilbe für: über, übermäßig

Suppositorium
Zäpfchen, Verabreichung von Wirkstoffen über die (End-)Darmschleimhaut

supra-
Vorsilbe für: über, auf, besser, mehr

Symptom
Krankheitszeichen

Syndrom
Gruppe von gleichzeitigen Krankheitszeichen

Synovektomie
operative Entfernung der erkrankten Gelenkschleimhaut

Synovia
Gelenkschmiere, Gelenkschleimhaut

Synovitis
Entzündung der Gelenkinnenhaut

Szintigraphie
Bildliche Darstellung von Stoffwechselvorgängen oder Organfunktionen mit Hilfe von radioaktiven Substanzen; z.B. Knochen- oder Skelettszintigraphie

T

Tendo
griechisch: Sehne. Endstück des Muskels, dient dem Ursprung und Ansatz am Knochen und überträgt die Zugwirkung des Muskels auf den Knochen

Thera-Band
Gummi-Band für die selbständige Übungsbehandlung zur Dehnung und Kräftigung der Muskulatur, Kurzbegriff für: Therapieband

Therapie
Behandlung der Krankheiten, Heilverfahren

Thrombose
Blutpfropf, Blutgerinnsel, meist in Venen, aber auch in Arterien; löst sich ein Thrombus und schwimmt im Blutstrom, so wird er zum Embolus

Ti
chemische Abkürzung für: Titan

Tibia
Schienbein, der größere Knochen des Unterschenkels

Titan
sehr beständiges, korrosionsfestes, leichtes Metall, chemische Abkürzung: Ti

Tomographie
Schnittbild, z.B. Computertomographie = Schnittbilder mit einem Röntgenverfahren, bei dem ein Computer rasch die Bildformationenausrechnet und darstellt

Torsion
Drehung, Achsendrehung; Antetorsion = Drehung nach vorne, Retrotorsion = Drehung nach hinten

total
gesamt, völlig, ganz, alles

Tourniquet
französisch: Drehkreuz, Blutsperre zur Drosselung oder vollständigen Unterbrechung der Durchblutung für die Dauer der Operation

trans-
Vorsilbe für: über, hinüber, jenseits

Transfusion
Blutübertragung

Tribologie
Lehre von der Reibung, dem Verschleiß und der Schmierung sich gegeneinander bewegender Körper/gelenkiger Verbindungen; eigentlich ein Begriff aus dem Maschinenbau

Trauma
griechisch.: Verletzung, Wunde

Traumatologie
Lehre von der Entstehung, Behandlung, Verhütung und Folgen von Verletzungen

Trochanter
Rollhügel, Knochenvorsprung am Oberschenkel. Der große Rollhügel, also Trochanter major, ist in der Nähe der Hüfte am oberen Ende der Oberschenkel Außenseite zu tasten (minor = einwärts liegend)

Tubus
Röhre, Schlauch; Schlauch in die Luftröhre zur Beatmung während der Narkose = Intubationsnarkose

U

Ulcus
Geschwür, Krater; ein Geschwür ist immer ein Verlust von Gewebe; im Gegensatz dazu ist eine Geschwulst immer eine Vermehrung von Gewebe

uni-
Vorsilbe für: ein, einzeln, einseitig, allein

unicondylär
nur einen Gelenkkopf betreffend; z.B. bei Knieteilprothesen, bei denen nur eine Seite, innen oder seltener nur außen ersetzt wird

unilateral
einseitig, nur eine Körperseite betreffend Umstellungsosteotomie operative Korrektur von Fehlstellungen der gelenkbildenden Knochen

V

valgus
krumm, schief, nach innen gewölbt (x-beinig)

varus
krumm, verbogen, nach außen gewölbt (o-beinig)

vastus
weit, groß, Muskelbauch

Vierpunktegang
Gang an zwei Gehstützen, wobei kreuzweise Beine und Stützen vorangestellt werden

W

Weichpaarung
gelenkige Verbindung zweier unterschiedlich harter Materialien; z.B. Metall (-Kopf) und Polyethylen (-Pfanne)

Z

Zement
selbsthärtender Füllstoff zwischen zwei oder mehreren Bauteilen; z.B. Ziegel, aber auch Knochen und Implantat Zirkoniumoxid keramischer Werkstoff, dient zur Herstellung von Kugelköpfen und als Röntgenkontrastmittel in Knochenzementen, chemische Abkürzung: ZrO2

ZrO2
chemische Abkürzung für den keramischen Werkstoff Zirkoniumoxid

Mozart oder Metal?

Wenn die beiden Orthopäden Christian M. Benker und Dr. Mark Schmolze von Heavy Metal sprechen, geht es meist nicht um Musik. Es geht um Hüft-, Knie- und Schultergelenke und um deren Ersatz. Die Prothese, das ist der Heavy Metal der Orthopädie – und meist der Standard, um Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener Arthrose in den großen Gelenken zu behandeln. Aber wie die Musik hat auch die Orthopädie viele Facetten. Benker und Schmolze wollen sie Alle nutzen und haben an der Klinik Hohe Warte ein Knorpel-Kompetenzzentrum etabliert. Das Ziel: Patientinnen und Patienten mit Arthrose noch individueller zu behandeln.

„Ja, wir können natürlich auch Heavy Metal. Teil – und Vollprothesen, Individualprothesen, Wechseleingriffe… Das haben wir als Hauptoperateure des Endoprothetikzentrums drauf und dies ist oft auch die richtige Therapiewahl“, sagt Benker. Aber er ist Arzt geworden, um Patienten bestmöglich zu helfen. Und bestmöglich, das ist eben nicht immer gleich das künstliche Gelenk. Benker ist nicht nur Orthopäde, zertifizierter Kniechirurg und Leiter des Endoprothetikzentrums,  die beiden Ärzte sind zudem Mitglieder im Qualitätskreis Knorpel-Repair & Gelenkerhalt e.V. und wissen: Ist der  Knorpel verschlissen, dann lässt sich die Arthrose nicht mehr aufhalten.

Aus diesem Grund ist es wichtig, Defekte frühzeitig zu erkennen. „Das künstliche Gelenk lässt sich nicht immer verhindern, aber in vielen Fällen um Jahre hinauszögern – und das erspart Patienten vielleicht eine komplizierte Wechseloperation im Alter.“ Die Behandlung im Knorpelkompetenzzentrum setzt daher bereits früher an. „Ein Knorpelverschleiß ist meist das Ergebnis jahrelanger Fehlbelastung. U.a. führen Übergewicht, X-Beine oder O-Beine zu falscher Belastung, der Knorpel nutzt ab und das verursacht Schmerzen. „Wenn erste Beschwerden auftreten, sollten Patienten nicht allzu lange warten und lieber gleich zum Orthopäden gehen“, sagt Benker. „So gewinnen wir wertvolle Zeit.“

Im Knorpelkompetenzzentrum machen sich Benker und Schmolze zunächst beim Röntgen und ggf. MRT ein Bild: Wie weit ist die Arthrose fortgeschritten, wie groß der Schaden? „Wir können die Arthrose nicht heilen, aber mithilfe von z.B. zellfreien Implantaten die lokal begrenzten Defekte reparieren." Beim sog. „Minced-Cartilage“ wird eine kleine Menge körpereigenes Knorpelgewebe entnommen und zerkleinert. Mit dieser Masse wird der Defekt aufgefüllt und durch ein Kollagen-Implantat verschlossen. Innerhalb von Wochen bildet sich neuartiges Knorpelgewebe. „Es ist ein guter Nachbau, der viele Jahre halten kann“, sagt Benker.

Bereits vor zwölf Jahren hat man an der Klinik Hohe Warte begonnen, Knorpelgewebe zu transplantieren. Autologe Knorpelzelltransplantation (ACT) nennt sich dieses Verfahren. Vereinfacht gesagt, wird dem Patienten dabei arthroskopisch Knorpelgewebe entnommen, das dann im Labor über einige Wochen „gezüchtet“ wird.  Nach ca. 4 Wochen wird der  Knorpeldefekt dann  operativ durch den eigenen, nachgewachsenen Knorpel ersetzt.

Und die beste Nachricht: „Beide Behandlungen bieten eine weitere Chance. In nur einem Eingriff können wir ggf. auch eine bestehende Fehlstellung der Beinachse korrigieren – und damit eine mögliche Ursache für die Arthrose – korrigieren“, sagt Benker. Ein künstliches Gelenk?  Diese Therapien können einen künstlichen Gelenkersatz nicht nur hinauszögern, sondern im besten Fall sogar verhindern, so Benker und Schmolze.

„Wir möchten, dass unsere Patienten über einen möglichst langen Zeitraum schmerz- und beschwerdefrei leben. Egal, ob wir dafür zu Mozart oder Metal greifen müssen: Die richtige Alternative finden wir als Team mit unseren Patient gemeinsam.“

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Kategorie Querschnitt , Orthopädie , Öffentliche Veranstaltung , Hohe Warte
Ort: Therapiezentrum Klinik Hohe Warte | Kantine